Die Entzauberung der Welt
23.04.2021 um 21:36Für unsere paganen Vorfahren war die Welt ein magischer Ort. Und diese Magie wirkte nicht nur durch Götter und Fabelwesen, sie war der Welt selbst und damit auch den Menschen immanent. Man denke hier etwa an den alten und durchaus magischen Begriff des "Heils".
Das änderte sich auch nicht wesentlich mit der Christianisierung, unter dem Deckmantel des synkretistischen Katholizismus wurden viele alte Bräuche beibehalten, manche aufgegeben, neue eingeführt. Aber die magische Weltsicht berührte das im Wesentlichen nicht.
Erst deutlich später setzten zwei Bewegungen ein, die Reformation und die wissenschaftliche Revolution. Ich glaube das beides eng zusammenhängt. Der christliche Gott, der im Katholizismus noch in den Kirchen Wunder wirkt, wurde zu einem privaten und transzendenten Gott, der in seiner Allmacht keine Geister oder magischen Mächte mehr neben sich duldet. Er wurde auf der einen Seite ins unendliche aufgebaut, als Weltenschöpfer jenseits der Welt, auf der anderen Seite aus eben dieser Welt verbannt und zu einem persönlichen Punkt geschrumpft. Die wissenschaftliche Revolution ist die radikale Fortsetzung dieses Gedankens der reinen Lehre, wo Reformation die Covgods, Elfen und Wichte überflüssig machte, machte die wissenschaftliche Revolution mit diesem Gott selbst kurzen Prozess.
Die Weltsicht änderte sich radikal im Verlauf weniger Jahrhunderte und aus einer Welt in der alles ein inneres Wesen besitzt und der Mensch untrennbar mit dieser verbunden ist, wurde ein Welt der Objekte, Regeln und Gesetze, gleichzeitig wurde der Mensch vereinzelt und von der Welt gelöst. Er ist nicht mehr Teil, sondern Beobachter und Manipulator dieser Welt.
Es gibt eine Ähnlichkeit in der Transformation des christlichen Gottesbildes und der Transformation des Weltbildes, beides ist untrennbar miteinander verbunden.
Heute hat die Entzauberung der Welt sich soweitreichend in die Gedanken des Menschen geschlichen, das uns Beschreibungen und Erzählungen vor dieser Zeit merkwürdig entrückt, fehlerhaft ja weltfremd erscheint.
Wenn wir heute vom Heil der Regierung Merkel sprechen würden, würde das nur noch nach pathetischem Gefasel klingen, die meisten wüssten nicht mal mehr was gemeint sein könnte. So fremd ist uns diese Weltsicht geworden.
Ich glaube fest, das der Versuch der Reintegration dieser altertümlichen und völlig anderen Beschreibung der Wirklichkeit nicht nur sinnvoll ist, sondern zu einem gewissen Grad sogar zwingend. Das heißt nicht, das wir dahin zurück kehren sollen (oder es nur könnten), sondern das wir beide Sichtweisen in Einklang bringen müssen, dialektisch verbinden und in eine neue Art zu Denken verwandeln sollten.
Es ist Zeit die Welt erneut zu verzaubern.
Das änderte sich auch nicht wesentlich mit der Christianisierung, unter dem Deckmantel des synkretistischen Katholizismus wurden viele alte Bräuche beibehalten, manche aufgegeben, neue eingeführt. Aber die magische Weltsicht berührte das im Wesentlichen nicht.
Erst deutlich später setzten zwei Bewegungen ein, die Reformation und die wissenschaftliche Revolution. Ich glaube das beides eng zusammenhängt. Der christliche Gott, der im Katholizismus noch in den Kirchen Wunder wirkt, wurde zu einem privaten und transzendenten Gott, der in seiner Allmacht keine Geister oder magischen Mächte mehr neben sich duldet. Er wurde auf der einen Seite ins unendliche aufgebaut, als Weltenschöpfer jenseits der Welt, auf der anderen Seite aus eben dieser Welt verbannt und zu einem persönlichen Punkt geschrumpft. Die wissenschaftliche Revolution ist die radikale Fortsetzung dieses Gedankens der reinen Lehre, wo Reformation die Covgods, Elfen und Wichte überflüssig machte, machte die wissenschaftliche Revolution mit diesem Gott selbst kurzen Prozess.
Die Weltsicht änderte sich radikal im Verlauf weniger Jahrhunderte und aus einer Welt in der alles ein inneres Wesen besitzt und der Mensch untrennbar mit dieser verbunden ist, wurde ein Welt der Objekte, Regeln und Gesetze, gleichzeitig wurde der Mensch vereinzelt und von der Welt gelöst. Er ist nicht mehr Teil, sondern Beobachter und Manipulator dieser Welt.
Es gibt eine Ähnlichkeit in der Transformation des christlichen Gottesbildes und der Transformation des Weltbildes, beides ist untrennbar miteinander verbunden.
Heute hat die Entzauberung der Welt sich soweitreichend in die Gedanken des Menschen geschlichen, das uns Beschreibungen und Erzählungen vor dieser Zeit merkwürdig entrückt, fehlerhaft ja weltfremd erscheint.
Wenn wir heute vom Heil der Regierung Merkel sprechen würden, würde das nur noch nach pathetischem Gefasel klingen, die meisten wüssten nicht mal mehr was gemeint sein könnte. So fremd ist uns diese Weltsicht geworden.
Ich glaube fest, das der Versuch der Reintegration dieser altertümlichen und völlig anderen Beschreibung der Wirklichkeit nicht nur sinnvoll ist, sondern zu einem gewissen Grad sogar zwingend. Das heißt nicht, das wir dahin zurück kehren sollen (oder es nur könnten), sondern das wir beide Sichtweisen in Einklang bringen müssen, dialektisch verbinden und in eine neue Art zu Denken verwandeln sollten.
Es ist Zeit die Welt erneut zu verzaubern.