@navi12.0, ich bin hin-und hergerissen, ob das hierhin gehört oder doch dahin, wo es angefangen hat, im Faden über "Wissen" wir überhaupt was".
Punkt ist, dass aus
DalaiLotta schrieb:man müsse Unwahrheit tolerieren,
schnell ein
navi12.0 schrieb:Nicht vorverurteilen.
wird - und dies gefährlich ist.
Es ist, wenn man überhaupt irgendwas "wissen" können will, ein wichtiger Schritt, mit dem Tatbestand der "Lüge" zurecht kommen zu können.
Und der Denkfehler, der von dir und dem Autor gemacht wird, ist der, nicht zwischen "Differenzieren" und "Diskriminieren" zu unterscheiden, zwischen "messen" und "urteilen".
Und damit geht es nicht mehr um "Können wir Wissen", sondern um "Können wir Denken."
Wenn man meint, alles tolerieren zu müssen, kann man nicht mehr klar denken können,
das ist ein Paradoxer Zustand, womit wir wieder bei Popper landen.
Das Wesentliche an "Wissenschaft" ist, dass sie misst.
Und dies in einem so klaren Kontext tut, dass sie, auf den Kontext bezogen, Urteile fällt.
Und, weil sie "wissenschaftlich gearbeitet" hat, sich nicht anmaßt, die Anwendung dieser "Urteile" in einem anderen Kontext,
zu bewerten, das überlässt sie den "jeweiligen Anwendern".
Die sollten dann selber "ermessen", wie weit es auf die Situation zutrifft - und dann ihr "Urteil fällen", also eine Entscheidung treffen.
Und da herrscht im Moment ein krasses Kuddelmuddel.
Wenn ein Bhakdi daher kommt, und behauptet, "2+2=22", und dann ein großes Geschrei losgeht,
man würde ihn "zu Unrecht diskriminieren", dann ist das einfach nur absurd.
Und es ist eine Schande für unsere Zivilisation, dass so wenig Menschen in der Lage sind,
klar zu sagen, dass es einen Konsens darüber gibt, was die Zahl 4 (im Kontext dieser "Frage") zu bedeuten habe.
Die Differenzierung der Zahlen hat bereits statt gefunden, die "Diskriminierung" aller anderen Zahlen als der "4" ist legitim.
(Viren sind bereits erforscht, die Schlüsse von Bhakdi sind "nicht von dieser Welt".)
Statt dessen soll tatsächlich "die Wahrheit" mit so was wie "Menschenrechten" ausgestattet werden -
Leute, das ist ein "Anthropomorphismus" - die "Wissenschaft" hat uns längst von der qualvollen Aufgabe befreit,
jeweils auszuhandeln, wie die Frage "Was ist 2+2" zu beantworten ist: "4" ist die legitime Antwort,
alle anderen Zahlen sind zu diskriminieren.
"Wahrheit" braucht keinen "Schutz", Wahrheit braucht nur "Differenzierung".
Und dann kann das mit dem "Wissen" weiter gehen.
"Toleranz" - oder "Demut" sind völlig andere Kategorien, die haben dabei nix zu suchen.
Das bezieht sich nicht auf "Wissenschaft", sondern auf, aufgepasst: Wissenschaftler!
(Und dieser Autor sollte sich auf "Kinderechte" beziehen, wenn er schon so argumentiert,
die dürfen noch lernen müssen, Fantasie und Beobachtung zu trennen.)
Und die "erwachsenen Wissenschaftler" haben tunlichst aufzupassen, wie sie messen - und wo sie urteilen.
Bhakdi macht einen riesigen Affentanz darüber, man müsse seine "22" akzeptieren - und die Wissenschaft hat allen Grund,
sich dagegen zu wehren - und abzugrenzen.
Da braucht es keine "Demut" - die "Demut" ist das, was uns "Mitbürger" dazu verdammt, zu "Vertrauen",
nämlich darauf, dass die Wissenschaftler in ihrer wissenschaftlichen Arbeit selber darauf achten,
"messen" und "urteilen" auseinander zu halten;
denn die "Entscheidungen", die wir letztendlich mit ihren Ergebnissen treffen, die "diskriminieren" in der Tat:
das was passiert, "diskriminiert" immer alles, was dadurch nicht geschieht.
"Diskriminierung" ist jeder Entscheidung inhärent, das gehört zu dieser "
Handlungsebene".
Während "Differenzierung" eine wesentliche
Denkleistung ist.
(Das Messen sollte dabei dem Urteilen voraus gehen.)
Darum geht, es, werter
@navi12.0 Und, um den Bogen zu dem Faden hier doch noch zu schlagen: Bhakdi ist alles andere als ein "Fröhlicher Wissenschaftler",
er ist die klassische Version eines traurigen Kindes, das mit dem Fuss aufstampft,
weil ihm keiner glaubt, dass die Sonne wegen ihm aufgeht.
Er hat nicht gelernt, seine Gedanken mit seinen Gefühlen in Einklang zu bringen.
Er will, dass die Sonne zu dem Zeitpunkt aufgeht, zu dem er aufsteht; möchte nicht "lernen",
was der Zeitpunkt seines Aufstehens mit dem Lauf der Sonne zu tun haben könnte.
(Er hört den Argumenten der anderen Wissenschaftlern nicht zu,
sondern versucht, Mitbürger von seinem "Zeitkonzept" zu überzeugen.
Mit "Viren" haben seine Thesen kaum noch was zu tun.)