Laura_Maelle schrieb:Es ging mir bei den zwei interreligiösen Videos (jeweils mit je 2 Teilen zu je 1 Std., also insgesamt 4 Std. beide Videos) allgemein philosophisch um das kollektive Unbewusste in der Annäherung zum Raum-ZEIT-Kontinuum der theoretischen Physik und nicht bezugslos um konkrete religiöse Vorbilder oder Gurus.
Hier übrigens ein sehr guter Link zur Relativität der Zeit, der fasst einiges hier Angesprochene zusammen und reflektiert dazu auf dem heutigen Stand:
Gestern und Morgen sind eins
https://www.wissenschaft.de/umwelt-natur/gestern-und-morgen-sind-eins/
Dazu fällt mir das Zitat (siehe unten) des Stoikers Marcus Aurelius Antonius ein zur "Berg-Perspektive" auf Leben & Arbeitsweise, wo er anschaulich beschreibt, wie die Dinge danach streben, sich richtig zu fügen und eine neue sinnvolle Anordnung finden, auch wenn sich Hindernisse einstellen, denn diese Fügung entspringt der Natur des göttlichen Wirkens in und um uns. Aus diesem Grund stimmt meine selbst entwickelte Handlungsanleitung damit überein, ohne dass ich es darauf abstimmte.
Deshalb funktionieren auch so viele unterschiedliche Erklärungssysteme, weil sie sich in und um uns richtig zusammenfügen und deshalb für uns Sinn ergeben. C. G. Jung hätte den Begriff Synchronizität dafür verwendet. Er hat ja sehr viele unterschiedliche Kulturen und Religionen auf diese gleichbleibenden Muster und Archetypen untersucht.
Bei mir funzt es allein schon über die Gedanken, ganz ohne Aufwand, sehr schnell und mühelos. Sobald man die falschen Vorgaben loslässt, geht auf einmal so vieles. Ich werde mich noch weiter austesten, gerade bezüglich ZEIT.
Das eigene Sterben (wie in den zwei interreligiösen Videos beschrieben) nahm ich zeitgleich wahr, als meine Mutter starb. Ich fühlte alles mit, sogar der körperliche Fall in einen so tiefen Schlaf, der tiefer ist als der normale Tiefschlaf. Das alles zeitgleich, wie sich im Nachhinein nachrechnen ließ, aber ich wusste es auch so. Ähnlich wie eine Nahtoderfahrung, die mich veränderte.
Marcus Aurelius Antonius, Selbstbetrachtungen.
X 15, VIII 32, VI 16+35, III 4.
"Lebe wie auf einem Berg! Bringe in dein ganzes Leben
und in jede einzelne Handlung Ordnung!
Es kann sich ein Widerstand erheben,
vielleicht tritt etwas deiner Tätigkeit in den Weg.
Doch lässt du dir auch jenes Hindernis gefallen
und schreitest mit Überlegung fort zu dem,
was dir noch freisteht,
so tritt sogleich ein neuer Gegenstand der Tätigkeit an die Stelle
und wird sich in die Lebensordnung fügen, von der wir reden.
Denn jede Arbeit will nichts Anderes,
als die Dinge ihrem Zweck entsprechend gestalten,
Steht es damit gut bei dir,
so brauchst du dir um andere Dinge keine Sorgen zu machen.
Hörst du jedoch nicht auf damit,
auf eine Menge anderer Dinge Wert zu legen,
so bist du noch kein freier, selbständiger Mensch.
Sieh doch, wie der gewöhnliche Künstler
sich zwar nach dem Geschmack des Publikums richtet,
aber trotzdem an den Vorschriften seiner Kunst festhält
und ihren Regeln zu genügen strebt!
Indem er sich selten und nur in Hinblick auf das allgemeine Beste
mit dem beschäftigt, was ein anderer sagt, tut oder denkt,
wendet er seine ganze Tätigkeit seinen eigenen Angelegenheiten zu.
Und die Bestimmung,
die ihm die ewigen geistigen Naturgesetze auferlegen,
ist der beständige Gegenstand seines poetischen Nachdenkens."