Gedanken nur, zu einem Traum.
05.09.2008 um 13:40
Nun sitze ich hier und schreibe, mehr wohl an mich als an Dich, denn ich denke ich werde Dir diesen Brief wohl nie geben. Du wirst es wohl nie lesen, und es ist wohl auch besser so.
Ich weiß nicht wann es geschehen ist, wann Du anfingst die Welt so zu sehen wie es besser für Dich ist und wann Du dann anfingst auch selber daran zu glauben. Wann Du anfingst mir dann Deine Welt zu beschreiben, eine Welt welche eben nicht die ist, die wirklich da draußen zu finden ist. Es waren wohl erst nur Kleinigkeiten, aber nach und nach kamen immer neue Dinge hinzu. Nun stehst Du in einer Welt, die ich nicht teilen kann, eine Welt die Du Dir so zurecht gebogen hast, das Du darin hell leuchtest und keine Flecken auf Deinem Hemd trägst. Aber es ist eine falsche Welt, eine die es so nicht gibt, eine in der ich Dich nicht sehen will und kann.
Stell Dir vor, ich würde alles wissen, alles was Du mir gesagt hast, wie es war, wie etwas geschehen ist, ich würde alle die Dinge kennen die Du Dir zurecht gebogen hast. Wann fing das an, warum war das nötig, wo ist der Mensch hin, denn ich immer so für seine Ehrlichkeit bewundert habe? Kleine Maus was ist geschehen?
Inzwischen kann ich Dir wohl nichts mehr glauben, alles was ich sehe und was Du mir zeigst ist verbogen, es ist geformt und in ein Bild gedrückt, das es nicht wirklich so gibt. Was bitte ist denn noch ehrlich, was ist wirklich wahr, und weißt Du es denn überhaupt noch selber?
Stelle Dir vor ich könnte alle Dinge sehen die Du Dir so zurecht gebogen hast, angepasst und geschönt. Was würde ich sehen? Kannst Du es überhaupt noch selber sehen, oder tut es Dir auch so weh wie mir und Du musst Deine Augen vor denn Dingen in Dir selber verschließen?
Was ist aus dem kleinen Mädchen mit den leuchtenden Augen und den roten Haaren geworden, die immer ehrlich war, der ich immer vertraut und geglaubt habe? Wo hast Du sie nur hingehen lassen, warum hast Du sie gehen lassen und weißt Du überhaupt noch wo sie nun ist?
Es ist ein Schmerz in mir, ein großer Schmerz, ich blute, und mit dem Blut fließt all das was ich in meinem Herzen trage aus mir heraus. Ich versuche es aufzuhalten, die Wunde zu schließen, doch je mehr ich kämpfe um so größer wird sie.
Du hast in der letzten Zeit einiges zu mir gesagt, aber das waren wohl nur Worte, nur Schal und Rauch. Es mag sein, das Du selber an diese noch versucht hast zu glauben, aber geschehen ist leider nichts. Wo ist das kleine Mädchen mit dem leuchtenden Augen die immer so ehrlich war, die mit dem großen Herzen, in dem für Jeden und für alles ein Platz zu finden war nur hin?
Nun sitze ich hier, schreibe Dir einen Brief, denn Du wohl nie lesen wirst, ich weiß nicht, wie ich die Dinge nennen soll die mich bewegen, und mein Herz zerbrechen. Ich will es nicht wahr haben, ich will nicht glauben, nicht glauben was meine Augen sehen und mir meine Ohren hören. Es darf nicht sein, es soll nicht sein, ich will es nicht, ich will meine Augen schließen und meine Ohren am hören hindern, aber es will mir nicht gelingen und so bleibt der Schmerz und das Blut fließt weiter und immer weiter aus mir.
Es ist ein so unschönes Wort, Lüge, es tut weh, ich will es nicht schreiben, nicht lesen nicht sagen, in einem Text in dem auch Dein Name steht. Es tut mir weh, es schmerzt und es zerreißt mich, immer und immer wieder. Ich zerbreche in viele kleine Stücke, sie fallen zu Boden und verwehen in Wind.
Ich versuche sie zu ergreifen, ich will sie nicht verlieren, doch es will mir nicht gelingen. Lügen, was für ein Stich, welche Wunde reist dieses Wort in mein Herz. Dieses Wort soll nicht und darf nicht stehen in einem Text in dem auch Dein Name steht. Ich will es nicht glauben nicht wahr haben, will lieber selber dann lügen und täuschen mich. Will glauben an das, an das Wenige was mir noch geblieben ist, an ein Bild nur, ein Bild von Dir. All die Jahre, all die Tage, Dein Lachen Dein Leuchten, das Glitzern in Deinen Augen, ich trage es in mir, ich will es behalten, es soll nicht zerbrechen, nicht fallen zu Boden und verwehen im Wind.
Wo ist das kleine Mädchen, mit den ehrlichen Augen, dem Leuchten dem Funkeln, dem Strahlen, dem Herzen in dem für Jeden und alles ein Platz war zum Wärmen, was ist nur geschehen, wohin ist sie gegangen, ich suche sie, ich suche den Weg, den Weg zu ihr. Das Bild in mir, es darf nicht brechen, es muss bleiben, es ist doch ein Teil von mir.
Nun sitze ich hier, und ich schreibe, ich schreibe Dir und dennoch nicht an Dich. Ich schreibe wohl für mich, einfach nur so, um es nicht in mir tragen zu müssen, die Fragen welche mich quälen, die Dinge welche so verbogen, das sie nicht passen in meine Welt.
Du sagtest mir, Du willst mich nicht verlieren, ich sei Dir wichtig, auch ein Teil in Dir. Wer bist Du, der da spricht, der das sagt, der mich anschaut, und lächelt, mich erinnert an ein Bild. Warum, wieso musst Du es sagen, wem musst Du es sagen, wer ist da, der nicht weiß was ist? Sprichst Du zu mir, soll ich Dir glauben, glaubst Du ich trage die Frage dazu, ich weiß nicht zu erkennen was ist?
Zu wem sprichst Du kleine Maus, zu Dir oder zu mir, in wem sind da Zweifel, wer soll es wissen, und wer ist Jener der es nicht weiß? Musst Du es sagen, warum, wieso, all die Jahre gab es keine Fragen, kein Zweifeln die Welt war wie sie war und auch das Licht.
Wenn ich suche, jetzt aufbreche, sofort mich packe und ziehe ein Bild trage im Herzen, werde ich sie dann noch finden, gibt es einen Weg, zu beschreiten, denn ich gehen kann, an dessen Ende das kleine Mädchen mit dem Funkeln und Strahlen steht, das dort wartet, wartet auf mich, das Mädchen das ich immer habe geliebt?
In Erinnerung an eine wirklich sehr schöne Zeit.