chromatophage schrieb:Dein Post hat mich dazu angeregt, mich hier wieder anzumelden. Vielleicht lerne ich so, mich endlich kürzer zu fassen, wenn ich etwas erklären will. Insbesondere in Bezug auf Träume. :D
Das freut mich, dass sich doch jemand dazu austauschen mag
;)chromatophage schrieb:Viele Klarträumer würden dich um diese Fähigkeit beneiden. So jemanden wie dich nennt man in manchen Foren (dreaming) native. Denn du bist damit groß geworden. Und wie viele mit deiner ausgeprägten Fähigkeit zum luziden Träumen, sagst auch du, dass du keine große Lust mehr hast, deine Träume zu verändern, sondern sie einfach nur zu beobachten. Stephen LaBerge, einer der großen Klartraumforscher berichtet von einer ähnlichen Überzeugung, die eintritt, sobald man ein gewisses Maß an klarem Bewusstsein im Traum erreicht hat.
Das finde ich in so fern spannend, da ich ich tatsächlich noch nie mit der theoretischen Seite des ganzen befasst habe. Vielleicht lese ich mich da mal ein, was Leute da so dazu zusammengetragen haben.
Ich bin unterm Strich auch recht froh, dass das so ist, einfach weil ich sehe wie mich die wenigen Momente stressen in denen ich das nicht weiß. Andererseits denke ich mir auch, dass ich es dann ja nicht anders kennen würde
:)chromatophage schrieb:Ich finde das genauso faszinierend, wie du das "Fühlen" von Objekten im Traum beschreibst.
Das hast du tatsächlich etwas falsch verstanden. Es geht mir da nicht konkret um die Wahrheit im Traum und auch absolut nicht um eine haptische Wahrnehmung.
Ich vermute da eher eine Art "Defekt" in meinem Hirn, dass da irgendwelche Verknüpfungen nicht so richtig entwickelt sind.
Ich versuche es noch mal anders zu beschreiben. Grundlegend, auch im wachen Zustand, sehe ich natürlich, aber ich speichere es nicht optisch ab.
Ich zwinge mich mir bestimmte Dinge auswendig zu merken, weil ich weiß, dass man von mir gesellschaftlich erwartet, die Augenfarbe meines Mannes oder die Haarfarbe meiner Mum zu kennen oder welche Form eine Schallplatte hat.
Für die Organisation meines Gedächtnisses spielt das aber keine Rolle. Wenn ich mich nicht umdrehe, kann ich dir nicht sagen welche Farbe unser Sofa hat oder was auf dem Bild darüber abgebildet ist.
Aber wenn ich an das Bild denke, weiß ich wie es sich "anfühlt" im Sinne von "welche Emotion ist dazu gespeichert" und darüber sind Sachen sortiert.
"Mach mal die Augen zu und stell dir einen Kreis vor" . Nein. Geht nicht. Dann stelle ich es mir vor und weiß auch, dass da einer ist, weil ich ihn mir ja vorstelle. Das "fühlt" sich an wie ein Kreis und klar erkenne ich optisch einen wenn ich ihn sehe oder kann einen zeichnen. Ich kann mir tatsächlich haptische und olfaktorische Eindrücke noch eher reproduzieren als optische, aber auch das eher begrenzt. Ich hab da wohl andere Schubladen im Kopf.
Ich kann auch keine Wege beschreiben, aber finde mich einer sehr guten Quote dort wieder hin wo ich mal war, denn wenn ich an der Straßenecke stehe, fühlt es sich nach rechts abbiegen an, aber wie soll man jemandem beschreiben dass er "da wo es sich ein wenig so anfühlt wie ein stressiger Tag in der Arbeit, nur etwas mehr wie Winter" in die Richtung gehen muss wo ich die "Assoziation vom Praktikum im Kindergarten" habe. Also wirklich nur sehr kompliziert und etwas bildlich erklärt.
Und so ist das eben im Traum auch. Ich spüre nicht den Sand unter den Füßen oder sehe die Sonne am Horizont untergehen und rieche die salzige Luft, sondern ich weiß, dass es so ist, weil der leere Raum mit dieser Emotion/Eindruck/Gewissheit befüllt ist, dass es eben so ist.
Das ist vielleicht vergleichbar mit dem Lesen einer Geschichte.
Ich habe oft auch gelesen, dass Leute üben, sich bewusst zu machen, dass sie etwas lesen und wenn es nicht geht ist es ein Traum, oder so in der Art. Das würde auch nicht wirklich gehen, denn ich weiß ja, dass da "Supermarkt" auf dem Schild steht, warum sollte ich es lesen.
;)Schlimm finde ich wenn ich im Traum versuche ein Rätsel fertig zu lösen das ich angefangen habe. Sudoku zum Beispiel ist ganz schlimm.
Ich kann mir da nicht ausreichend vorstellen welche Zahl ich schon in welches Feld ausgefüllt hatte und fange gefühlt immer wieder von vorne an. Das nervt immens!
Vielleicht ist das ja sogar ein Tipp für Leute die auf so was hinarbeiten. Abends Rätsel machen und dann nach dem Einschlafen wenn sich das Hirn weiter damit befasst, feststellen, dass man sie nicht gelöst bekommt
:)So. Genug schwadroniert in dem kleinen Exkurs in meinen Kopf