Koana schrieb:Du (also dein Unbewusstes unter Beihilfe deines Bewusstseins) sprichst dir etwas vor, um etwas zu lernen (Vokabeln führst du an).
Inwiefern ist das Unterbewusstsein überhaupt daran beteiligt? Ich finde, dass Lernen solange eine bewusste Angelegenheit ist, bis ichs kann. Und dann ist es im Unterbewusstsein verankert.
Koana schrieb:Und den wir nur durch Auseinandersetzung kennen lernen können und nicht etwa durch Programmierung.
Warum hat die Psyche für dich eine Würde? Sie ist durch unsere Umwelt fremdkonstituiert, und dagegen wehre ich mich ganz einfach. Wäre ich nicht in diesem sozialen Umfeld und dieser Region der Erde geboren, wäre ich anders. Drehe und wende es, wie du willst. Ich bin Zufall. Wenn die Psyche durch irgendwas konstituiert ist, das nicht Gott ist - und das ist sie - dann kann ich sie ebenso gut selbst konstituieren. Nichts an ihr ist heilig. Es ist nicht meine Aufgabe, das Denken und Handeln meiner Vorfahren zu internalisieren und zu reproduzieren. Ich darf meine Erziehung hinterfragen und umprogrammieren. Wenn ich das nicht dürfte, gäbe es keinen Wandel in der Gesellschaft, und wir wären im mittelalterlichen Ständesystem, wo man als Bauer geboren Bauer bleibt.
Meine Psyche ist solange nicht mein Selbst, bis ich sie als solche akzeptiere. Bis dahin ist sie bloß ein Prozessor. Und wieder sind wir im Cyberpunk. Auch wenn du es gerne als Ablenkung betrachten magst, es ist meiner Meinung nach gerade Thema:
What constitutes the “self” as a singular entity?
Das ist eine metaphysische Frage. Seit Kant wissen wir, dass es auf solche Fragen keine Antworten geben kann, deren Wissen sicher ist. Also kann sie sich jeder nach Belieben beantworten. Wie ich dich verstanden habe, beantwortest du sie damit, dass das Selbst die Psyche ist. Meine Antwort sieht anders aus. Ich habe im Moment kein Selbst. Und das solange, bis ich mich so programmiert habe, bis ich mir gefalle. Das wird dann mein Selbst sein.
Koana schrieb:Du hättest mich dann "besiegt". Ich durchschaue es aber und reflektiere es dir hiermit. Das wird dir sicher nicht gefallen.
Messerscharf gedacht und mutig, es so zu äußern. Andererseits, was soll dir im Wired schon passieren?
Allerdings: In dieser Kategorie denke ich nicht. Ich habe mich dieser Diskussion angeschlossen, weil ich auf neues Wissen hoffe. Ich halte immer Ausschau nach Methoden, um mein Unterbewusstsein nach meinen Wünschen umzugestalten. Unter anderem dank Allmy bin ich auf Klarträume, EFT, Meditation, NLP, Autosuggestion und Astralprojektion gestoßen. Das sind Werkzeuge zur Freiheit.
Von einem "Sieg" wie du ihn verstehst habe ich gar nichts. Wie Allmy-Kollege Sennin geschrieben hat:
der wahre gewinner ist der, der seine lektion gelernt hat.
Koana schrieb:ob dieser Hund eine weiße oder schwarze, oder wie auch immer geartete Fellfarbe hat und wie dieser Hund dir begegnet, was er ansonsten noch so tut...
Das ist insoweit wichtig, als der Hund ein Indikator für die momentane Codierung meiner Psyche ist. Die kann ich nicht nur aus meinem täglichen Handeln und Denken erkennen, sondern auch anhand dieser Symbole ablesen. Wenn mir der weiße Hund nicht gefällt, mache ich ihn anschließend schwarz.
Wenn der Hund mich im Traum angreift und das Unterbewusstsein gegen meine Änderungsversuche rebelliert: Was solls? Selbstveränderung ist Selbsttäuschung, und Täuschung ist das Wesen des Krieges (Sun Tzu). Das darf ruhig gewaltsam ablaufen.