Pilze
08.10.2018 um 05:56Macfo schrieb:Wo und wie habt ihr das gelernt?Ich denke das erlernen besteht aus mehreren "Bausteinen".
Ganz wichtig ist Pilze mit allen Sinnen warzunehmen. Geruch ist wichtig, Konsistenz, Farben usw.
Deshalb ist es am sinnvollsten an geführten Pilzwanderungen teilzunehmen. Bestenfalls führt das
ein Pilzsachverständiger nach DgfM durch. Hierbei lernt man am meisten.
Vielleicht kannst Du Dich erkundigen wer das wann und wo in Deiner Nähe durchführt.
Nachfragen kann man zB. beim Naturschutzbund oder auch bei der Gemeinde. Auch Volkshochschulen bieten manchmal Kurse an.
Über die Internetseite der Dgfm (www.dgfm.de) kannst Du auch nach dem Dir nächsten PSV suchen.
Theorie ist das andere. Bücher können Helfen, ersetzen aber nicht das Direkt vor Ort sein.
Ich kenne kein Buch in dem nur essbare Pilze abgebildet sind. Das wäre meiner Meinung nach auch nicht besonders sinnvoll.
Wichtig ist es nämlich auch die Giftigen Pilze zu kennen.
Empfehlen kann ich Dir da den Großen BLV Pilzführer von Ewald Gerhardt. Nicht zu teuer aber Gut Bebildert.
Ganz nützlich sind natürlich auch Internetforen. Als das beste deutschsprachige davon finde ich hierbei www.pilzforum.eu,
in dem sich auch einige Sachverständige tummeln.
Von Facebookgruppen rate ich Dir ab. Hier wird viel zu oft viel zu schnell falsch bestimmt.
Grundsätzlich als Einstieg eignen sich die Röhrlinge, also die mit Schwamm unten.
Bei diesen Arten gibt es in Deutschland keine tödlich giftigen. Der oft genannte Satanspilz zB. ist nicht tödlich, er erzeugt "lediglich" heftige Magenprobleme. Deshalb ist es wichig auch die Giftigen zu kennen. Er ist im übrigen sehr selten, und mir in 12 Jahren gerade 3-4 mal selbst begegnet. Viel öfter trifft man auf Maronen, Steinpilze, Rotkappen usw. Diese Arten kann man relativ schnell erlernen.
Darauf aufbauend kann man sich zB. mit den Täublingen beschäftigen. Weiß man wie Täublinge aussehen (Stiel bricht wie Kreide, Kein Ring am Stiel, Keine Knolle), kann man einen Geschmackstest machen. Ist er bitter oder scharf: Nix für die Pfanne. Schmeckt er mild ist er essbar.
Alle milden Täublinge sind essbar. Jede einzelne Art bestimmen zu können ist dabei nicht ausschlaggebend und übrigens auch gar nicht einfach.
Alle Leistlinge sind essbar. Hier gehört der Pfifferling zB. dazu. Er hat keine Lamellen sondern Leisten. Diese sind mit dem Hut fest verbunden und lassen sich nicht wie Lamellen ablösen.
So kannst Du Dir Schritt für Schritt die einzelnen Arten beibringen. Alle durcheinander kennenlernen zu wollen halte ich nicht für sinnvoll.
Das kann verwirrend werden.
Dass Du den Wiesenchamignon vom Knolli unterscheiden kannst ist schon mal sehr Gut.
Weißt Du denn auch das nicht alle Champignons essbar sind? Kennst Du den Unterschied zum Karbolchampignon der Giftig ist?
Das allerwichtigste ist wohl, nur Pilze zum Verzehr sammeln bei denen man sich 100% sicher ist.
99% reichen da nicht aus.
Ich hoffe ich konnte Dir etwas Helfen. Bei Fragen gerne auch per PN.
Liebe Grüße und einen Schönen Tag.