@Kebab Kebab schrieb:punkt 1, man beantwortet eine frage nicht mit einer gegenfrage!!! da du die these mit dem huhn in dem raum gestellt hast, nämlich das es frustriert ist, hab ich dich gefragt woran du diese frustration erkennen kannst. bis jetzt habe ich noch keine antwort von dir erhalten. wie ich frustration sehe, ist erst mal unwichtig. antworte mir erst mal dann sehen wir weiter!
Mit der beantwortung meiner frage hättest du deine frage, mit etwas überlegen, mitbeantwortet. Aber sei es drum.
definition frustration: ist die nichtbefriedigung eines bedürfnisses, eines triebes oder einer motivation.
definition trieb: in der verhaltensbiologie ein innerer Antrieb zur Befriedigung von Bedürfnissen
Das Huhn hat das bedürfnis zu scharren; herumzulaufen; kontakt zu artgenossen zu pflegen sich aber auch für die ruhephasen zurückziehen zu können; gefiederpflege.
Was davon wird in der kleingruppentierhaltung (moderne käfighaltung) erfüllt:
scharren:
:no:herumlaufen:
:no: viel zu wenig platz vorhanden
kontakt zu artgenossen:
:ok:rückzucksmöglichkeit:
:no:gefiederpflege: zum teil möglich, jedoch fehlen der möglichkeit eines sandbades
Die frustration kann sich äußern in aggression, depression, regression, rationalisierung oder sublimation.
Wie äußert sich das beim menschen:
aggression: gegen sich selbst oder andere in form von selbstverletzung/selbsttötung oder verletzen/töten andere, wut ectpp. (der eine begeht selbstmord, der nächste läuft amok und wieder andere schreien ohne ersichtlichen grund rum)
depression: ist charakterisiert durch stimmungseinengung (verlust der fähigkeit zu freude oder trauer; verlust der affektiven resonanz, d. h. durch zuspruch nicht aufhellbar), antriebshemmung, mit oder ohne unruhe, denkhemmung, schlafstörungen.
regression: Mit dem ziel der triebimpuls-abwehr oder der angstbewältigung erfolgt ein zeitweiliger rückzug auf eine frühere entwicklungsstufe in der persönlichkeitsentwicklung mit einfacheren, primitiveren reaktionen und in der regel auch tieferem anspruchsniveau (weinerlichkeit, rückzug, flucht in krankheit, trotzverhalten, fresslust, suche nach versorgung)
rationalisierung: bezeichnet kognitive vorgänge, bei denen gemachten erfahrungen, erlebnissen oder beobachtungen nachträglich rationale erklärungen zugeschrieben werden. Diese müssen keinesfalls wirklich ursächlich für das erlebnis sein, sondern sind oft konstruiert und persönlich eingefärbt. Die vermeintliche logik reduziert kognitive dissonanzen und vermittelt der person einen sinn. Dies kann soweit gehen, dass erinnerungen konstruiert werden, um den sinn aufrechtzuerhalten.
sublimation: eine umwandlung oder umlenkung von triebwünschen in eine geistige leistung oder kulturell anerkannte verhaltensweise. (sublimierung von aggressiven triebimpulsen soll zur berufswahl des chirurgen oder der chirurgin führen können) Nach psychoanalytischer ansicht ist die entstehung der gesamten menschlichen kultur übrigens ein ergebnis von sublimierung.
Wie äußert sich das beim huhn:
aggression: federn rupfen, kannibalismus
depression: antriebshemmung, unruhe (hühner sind sehr aufgeweckte tiere und immer da, wo etwas los ist. Das trifft auf diese nicht zu)
regression: fresslust, rückzug, flucht in krankheit
rationalisierung und sublimation sind beim huhn absolut nicht nachweisbar. Schon allein, weil ich nicht weiß, ob oder inwieweit ein huhn dazu in der lage ist.
Diese verhaltensmuster zeigen sich bei jedem huhn natürlich nicht geballt. Das eine huhn zeigt unruhe, indem es den lieben langen tag von einer käfigseite zur anderen läuft, das nächste sitzt lieber den ganzen tag in der ecke und geht nur mal fressen.
Die oben genannten verhaltensauffälligkeiten zeigen sich übrigens ab und an auch bei boden-und freilandhaltung. Das liegt allerdings daran, dass diese haltungsformen ganz gern auch mal so aussehen können.
Der mensch wäre bei solch einem leben, umgeben mit tausenden anderen menschen auf kleinstem raum, frustriert. Aber einem huhn soll das gefühlsmäßig nichts ausmachen?