Tausende flüchten vor erneutem Vulkanausbruch in Indonesien
(AFP) ? Vor 3 Stunden
http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5gLG06iefWy5MOh9f6efwhm_v8y_Q (Archiv-Version vom 02.09.2010)Kabanjahe ? In Indonesien sind erneut tausende Menschen vor dem Vulkan Sinabung geflohen. Nach Angaben der Regierung brach der Vulkan erneut aus und sandte eine zwei Kilometer lange Rauch- und Aschewolke in den Himmel. Die Behörden forderten die Fluglinien auf, die Gegend zu meiden. Die Zahl der Menschen, die in Notunterkünften untergebracht werden mussten, stieg von 18.000 auf 21.000. Viele Anrainer warteten nach Augenzeugenberichten die Evakuierungsanordnung der Regierung gar nicht erst ab, sondern verließen schon vorher ihre Häuser.
Der neue Ausbruch war noch heftiger als am Vortag, als der Sinabung erstmals seit 400 Jahren wieder aktiv wurde. Indonesien liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, dort stoßen gleich mehrere Kontinentalplatten aneinander. Diese sind ständig in Bewegung und lösen Erdbeben oder Vulkanausbrüche aus. Kein anderes Land besitzt so viele aktive Vulkane wie Indonesien.
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Nachdem die Aktivität am Sinabung auf Sumatra gestern Nachmittag etwas zurück ging, kam es heute Nacht wieder zu einem Vulkanausbruch. Diesmal stieg die Aschewolke bis zu 2000 m hoch auf. Es wurde auch glühende Lava gesichtet.
Es wurde die höchste Warnstufe ausgerufen. In einem Umkreis von 6 km wurde eine Sperrzone eingerichtet und über 18.000 Menschen evakuiert. Mehr als 7000 Atemmasken wurden ausgegeben. Mindestens 2 Menschen starben, einer davon an Atemproblemen
Sorono, der Direktor des Vulkanologischen Institutes von Indonesien, sagte in einem Interview, dass der Vulkan bereits am Freitag Zeichen der Unruhe zeigte. Eine Serie kleinerer Erdbeben deutete die beginnende Aktivität an. Da der Sinabung seit 400 Jahren ruhte, wurde er nicht systematisch überwacht. Von daher ist es auch schwierig Prognosen über den weiteren Verlauf der Eruption zu treffen.
Der Vulkan Sinabung liegt im Norden der indonesischen Insel Sumatra und nur 25 km vom Supervulkan Toba entfernt. Die nächst größere Stadt ist Berastagi. Dort gibt es auch einigen Tourismus. Ebenfalls in Sichtweite liegt der Vulkan Sibayak.
Der 2460 m hohe Stratovulkan entstand im Holozän und besitzt 4 Krater im Gipfelbereich. Diese sind entlang einer Nord-Süd verlaufenden Störungszone aufgereiht.
Der jüngste Ausbruch im Jahr 1600 förderte andesitische und dazitische Lava, aus der auch der gesamte Vulkan besteht. Auf den Vulkanflanken flossen zahlreiche Lavaströme hinab.
1912 entstanden im Gipfelbereich und in einem steilen Tal auf der Flanke Fumarolen. Bilder zeigen großflächige Schwefelablagerungen und anhaltende Aktivität.
Aktuelle Fotos zeigen, dass mindesten 2 Förderschlote (vermutlich in 2 unterschiedlichen Kratern entlang einer Spalte) aktiv sind. Die Förderschlote befinden sich unterhalb des Gipfels. Auf den Fotos sieht der Vulkan weniger nach einem Stratovulkan, als mehr nach einem Komplexvulkan aus. Die Entstehung eines Domes halte ich für möglich.
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