@ RaccoOn
also ich finde zunächst schon, dass ich objektiv geschrieben habe. aber ein diskussion um den begriff "objektiv" lassen wir lieber, führt vom thema weg
;).
Der Unterschied zwischen Fleisch essen und Stierkampf liegt für mich auf der Hand. Beim ersteren werden Tiere schnell und schmerzarm (in der Regel, zum teil gibts natuerlich auch beispiele, gesetzeswidriger praktiken in höfen) getötet, um Fleisch als Nahrungsmittel zu haben. Beim zweiten werden Tiere über eine sehr lange Zeit (wochenlang s.u.) in schlechte Verhältnisse gehalten und in Richtung Kampftag zunehmend gequält und unnötig Leiden zugefügt (Stierhatz vor dem Kampf, Speere im Leib, Abführmittel). Derart eingeschränkt werden sie dann im Kampf getötet, meist aber auch nur schwerverletzt und bluten dann aus.
--> für mich ist der unterschied völlig logisch und gravierend. in fast allen europ. Ländern gelten bei der Schlachtung der Tiere gesetzliche Regeln, dass die Tiere schnell und ohne Schmerzen getötet werden sollen. (das dagegen manchmal/oft verstoßen wird, ist eine andere frage). Diese ganzen Schlachthöfe dienen einzig und allein der Fleischgewinnung als Nahrungsmittel für den Menschen.
Bei den Stierkämpfen geht es darum überhaupt nicht (zumindest nur sehr nebensächlich, das Fleisch des Stieres dürfte eher ungenießbar sein), sondern primär um die Tötung des Stieres und ein Schauspiel für die Bevölkerung.
Sicherlich steht beiden Tiergruppen der sichere Tod bevor, doch die eine wird schnell und unter minimalstem Leiden (zumindest grds.) getötet, und die andere lange Zeit gequält.
Also kann man sehr wohl gegen den Stierkampf sein und trotzdem Fleisch "konventionell" konsumieren.
Über ein erfülltes Tierleben kann man lange philosophieren, muss man aber in diesem Zusammenhang nicht. Es ist nebensächlich bis egal, wie das Leben vorher war. Das rechtfertigt nicht eine wochenlange Qual und sogar auch nicht einen minutenlangen unfairen Kampf, in dem der Stier regelmäßig unter größten Schmerzen stirbt.
Das vor allem gegen den Stierkampf argumentiert wird (anstatt anderer Tierschutzverletzungen), lässt sich wohl dadurch erklären, dass die Stierkämpfe im Moment immer noch legal sind. Derartige Kämpfe und Behandlungsweisen an Tieren sind in allen Ländern (auch Spanien) verboten, mit der Zusatzklausel, dass Stierkämpfe davon ausgenommen sind. Das ist schon eine seltsame gesetzliche Regelung, die natürlich viel Kritik findet.
Quellen zu meinem letztem Post:
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/panorama/2426318_Toeten-als-Kulturgut.htmlhttp://www.dailynet.de/UmweltNatur/20616.phphttp://www.dradio.de/dlf/sendungen/langenacht/911869/ (Archiv-Version vom 08.04.2009)http://www.anti-corrida.de/stierkampf.htm#argumente (Archiv-Version vom 07.03.2011)http://www.tierschutzverein.at/de/menu_main/kampagnen/kampagnen-international/stierkampf(ansonsten kannst du bei youtube etc. zahlreiche videos sehen, wie der schnelle Todesstoß des Torreros mißlingt und der Stier lange Zeit leiden muss.)
natürlich kommen die zum teil aus tierschutzorganisationen, aber diese vorwürfe oder berichte wurden nie dementiert, sondern im gegenteil auch von "seriösen" nachrichtenagenturen wiedergegeben. deshalb kann man wohl mit ziemlicher sicherheit davon ausgehen, dass sie zutreffend sind.