Mausi ist seit gestern wieder zuhause.
Nicht in Form einer Urne, sondern in Form eines 60x40cm Foto-Poster.
So ist sie doch hier, auch wenn nicht in der Vitrine im Wohnzimmer.
Es ist nach wie vor sehr schwer für mich, noch immer stehen alle Betten, alle Kratzbäume, alle Wassernäpfe...
Am Mittwoch hatte ich direkt nach der Arbeit ein paar Wege in der der Stadt zu erledigen, habe aufm Marktplatz auf die Uhr der Kirche geschaut und mir gedacht, Mensch, nun musste aber mal heim, nach Mausi gucken. Bis es Sekunden später klick machte, ne, musste net, sie ist ja nicht mehr da
:(So extrem hängt sie mir immer noch im Kopf; auch das keiner mehr hinter der Tür wartet, wenn ich nach Hause komme,
keiner mehr, der morgens in der Küche hinter mir sitzt, wenn ich mein Brot für die Arbeit mache,
keiner mehr, der unbedingt und hypnotisierend auf mein Brötchen starrt, wissen will, was als Belag drauf ist und im Endeffekt es doch nicht mag, keiner mehr, der abends schnurrend neben mir liegt, wenn ich versuche, einzuschlafen,
keiner mehr, der jedes noch so kleine Stück Sonne auf dem Fußboden ausnutzt,
keiner mehr, der sich hinter mich auf den Sessel quetscht, wenn ich vorm PC sitze,
keiner mehr, der in der Küche den roten Sekundenzeiger der Wanduhr beobachtet,
keiner mehr, der um die Ecke lugt, wenn ich in der Badewanne sitze,
keiner mehr, der, wenn ich die Wohnungstür nen Stück offen lasse, 3 Schritte aus der Wohnung macht, ein Geräusch hört und wie der Sausewind wieder in der Wohnung verschwunden ist, weil der Schiss größer als alles andere ist,
keiner mehr, der seine Schnute an allem neuen abschmiert, was in die Wohnung kommt,
keiner mehr, der sich in die kleine Höhle vom Kratzbaum im Wohnzimmer zwängt, wo man denkt, hoffentlich kommt sie da heile wieder raus, keiner mehr, der sich unter die gerade frisch bezogene Bettdecke legt...ich könnte noch 20 Situationen aufzählen...
Tränen sind Diamanten, die die Seele streut, um in der Dunkelheit den Weg zurück ins Licht zu finden.Original anzeigen (0,1 MB)