Es war ein wenig überraschend für mich, als ich erfahren habe, dass die Entstehung von neuen Arten allein durch Zufall nicht zu erklären ist.
Bereits Darwin schrieb:
Ich habe bisher von den Abänderungen ... zuweilen so gesprochen, als ob dieselben vom Zufall abhängig wären. Dies ist natürlich eine sehr inkorrekte Ausdrucksweise; sie dient aber dazu, unsere gänzliche Unwissenheit über die Ursache jeder besonderen Abänderungen zu beurkunden.(Entstehung der Arten, Kapitel Gesetze der Abänderung)
Das zufällige vorteilhafte Veränderungen neue Arten hervorbringen sollen klingt eigentlich plausibel. Aber nur solange bis man ein paar kleine Berechnungen durchführt. Darwin glaubte dass neue Arten durch zufällige Veränderungen entstehen, für ihn war der eigentliche Prozess an sich aber ungeklärt. Es zeigt wie scharfsinnig er dachte. Auch ohne das Wissen über die Gene und die Proteine, konnte er sich ausmalen, dass die Annahme von Zufall nicht wirklich etwas erklärt. Der Prozess musste biologisch erklärbar sein.
Als man dann irgendwann die DNA entdeckte entstand die Vorstellung das zufällige Mutationen vorteilhafte Veränderungen schaffen können. Doch die Rechnung geht nicht auf.
Dazu kann man sich das Beispiel von Manfred Eigen anschauen. Der inzwischen verstorbene Nobelpreisträger für Chemie, der Bio- und Physikochemiker sowie Direktor am Max-Planck-Institut in Göttingen war. Es geht ab Minute 22:00 los. Ich kann übrigens die ganze Sendung empfehlen. Es verdeutlicht anhand anschaulicher Beispiele die Grundprinzipien der Evolution.
Manfred Eigen: Über die Entstehung des Lebens Teil 1
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.
Wer davon ausgehend aber glaubt das sei der Beweis für eine wundersame Entwicklung der Arten der irrt sich. Es werden verschiedene Theorien bemüht, um zu erklären wie der Zufall durch die Natur so kanalisiert wird, dass die Wahrscheinlichkeit für die Bildung komplexer Strukturen erhöht wird. Es ist also immer noch der Zufall im Spiel. Manfred Eigen hat dazu die Theorie des Hyperzyklus entwickelt.
Wikipedia: HyperzyklusDie biologische Evolution kann besser verstanden werden wenn die Evolution der Moleküle verstanden ist. Die chemische Evolution.
Dazu sind die Bücher von Manfred Eigen empfehlenswert. Oder wenn es aktueller sein soll, lese ich gerade "Arrival of the fittest" von Andreas Wagner. Der hat wohl auch eine Theorie wie die Entstehung der Arten erklärt werden kann. Auch er zeigt einige Berechnungen wie extrem unwahrscheinlich die rein zufällige Entstehung von Proteinen ist.
Ich glaube es sind im Grunde die Naturgesetze selbst, die die Grundlage für die Entstehung des Lebens bildet. Wenn man an Schöpfung glauben will dann kann man daran glauben dass die Naturgesetze nicht zufällig so sind wie sie sind. Sondern so sind dass in der Gesamtmenge der möglichen Kombinationen die Kombinationen existieren die Leben schaffen. Und das diese Kombinationen durch die Naturgesetze so kanalisiert sind dass die Wahrscheinlichkeit hoch genug ist damit Leben innerhalb einiger Milliarden Jahre entstehen kann. Allein die Möglichkeit genügt nämlich nicht.
Angenommen die Wahrscheinlichkeit wäre so gegeben dass Leben erst nach 1000 Milliarden Jahren entsteht. Doch dann befindet sich das Universum vielleicht bereits in einer instabilen Phase wo Leben kaum oder gar nicht mehr möglich ist.
Wir leben in einem Universum wo Zufall und Wahrscheinlichkeit so gegeben sind das Leben in stabilen Phasen des Universums entsteht.
Ob das nun Zufall ist oder nicht ist mit wissenschaftlichen Mitteln heute nicht zu klären.