Moin emanon!
Sideshow-Bob schrieb:
Dieser Vers reguliert nicht die grundsätzliche Misshandlung von Sklaven, sondern ( wie bereits erklärt) die rechtliche Unterscheidung von vorsätzlichen Mord, und eine strafrechtliche Behandlung von diesem.
emanon schrieb:
Ach ne, und da war kein Platz, in den hunderten von Seiten, die barbarische Sklavenhaltung an sich als "nicht gottgewollt" zu brandmarken und Gott sah sich auch ausser stande es klar und deutlich zu verbieten?
So weinig wie das (d)einem Gottin der Bibel gelungen ist, so wenig gelingt es dir hier Hilfspünktchen für den Versager herauszuschlagen.
Gescheitert, alle beide.
Er scheint zu grossen Würfen ein ähnlich gestörtes Verhältnis zu haben, wie du.
Bei Deinem persönlichen Urteil , das eben NICHT die Aussagen von “ hunderten anderen Bibel-Seiten" berücksichtigt – übersiehst Du offenbar zwei maßgebliche Aspekte:
1. Die Dimension - gemäß Deiner eigenen Feststellung:
emanon schrieb:
Wenn eine höhere Instanz (hier einfach das dir genehme Gott- oder Schöpferbild einsetzen) alles hier auf Erden, auf den Milliarden anderer Planeten, Sonnensystemen und Galaxien auf Feinste aufeinander abgestimmt hat (den ganzen Mist der so passiert bblenden wir hier einfach mal aus, ist einfacher), wie entstand die Instanz?
Wie komplex muss eine solche Instanz wohl sein, die Universen mit Milliarden Sternen gestaltet und sie "fein aufeinander abstimmt"?
...wie kommst Du angesichts einer solchen ggf. Komplexität, auf das schmale Brett, das die Rechtsprozesse und Rechtsstruktur einer solchen Instanz, dann mal eben so, ohne Blick auf komplexe Hintergründe zu beurteilen ist?
2. mit Deinem Bibelstellen-Cherry-picking ( das ja auch in der wissenschaftlichen Kritik hier so geschätzt wird ) würde man nicht mal bei so ausgewählten Versen, aus Paragraphen von unserem Grundgesetz, einen korrekten rechtlichen Background ermitteln können:
Sideshow-Bob schrieb:
Die Gesetze der Bibel stellen daher keine komplette Regulierung aller Missstände da, sondern haben bestimmte Ausmaße abgegrenzt und rechtlich reguliert – in dem Fall "vorsätzliche Tötung" -
emanon schrieb:
Du erwähnst mal wieder das Offensichtliche und unterschlägst auch hier, dass es (d)einem Gott ein Leichtes gewesen wäre, das gesamte Sklavenprocedere zu verbieten.
Statt dessen geht er hin und goutiert die Sklavenhaltung an sich indem er sie reglementiert.
Seit wann verhindern Verbote denn Verbrechen und Leid?(- bei dem Du völlig übersiehst, das ungeklärte und "nicht angezeigte" Vergehen auch straffrei bleiben )
Wenn Gott dies damals gänzlich regulieren wollte, dann hätte er nicht nur DAS und Die Kultur - sondern die gesamten Verhältnisse/Regionen regulieren müssen – was ja das veranschlagte Rechtsmodell der Bibel ist - (und daher einen anderen Raum beansprucht).
Unter Einbezug der gesamten Bibel – ist
offensichtlich, warum eine göttliche Rechtsstruktur und begrenztes Eingreifen/ Regulieren, nicht gleichbeutend mit “Gutheißen“ ist – und das die Freiräume für menschliches Handeln in der Bibel ebenfalls kein rechtsfreier Raum darstellt.
( nicht nur bei wissenschaftlichen Modellen, kommt es bei einer Bewertung, auf die Details an!)
emanon schrieb:
Knecht= Sklave, geschlagen=Watschn? Weit gefehlt
Warum den Sklaven nicht auch so nennen?
Warum zu Tode prügeln als als "geschlagen" verharmlosen?
Du unterstellst hier gemäß Deinem persönlichen Empfinden eine “Verharmlosung“.
Tatsächlich liegt aber im Urtext und im kulturellen Background oftmals ein sprachlicher Hintergrund für die Wörter “Knecht“ und “Magd“ vor, so das sie schlicht angebracht sind. Der springende Punkt ist, das das Sklavenverhältnis dort, eben nicht grundsätzlich in "barbarischen" Verhältnissen gestaltet war - wie Du es hier zu Grunde legst:
Das waren gewöhnliche Arbeitskräfte, die gemäß Deinem eigens zitierten Bibeltext, gut behandelt werden sollten – d.h. das sie oftmals ein Einkommen hatten, geregelte Ruhezeiten, wie all die anderen Mitglieder der Familie, und nicht selten sogar ein formeller Teil der Familie wurden – was einfach nicht dem typischen misshandelten Sklavenbild entspricht, ( was im übrigen oft etwas anderes war, als der “finanzielle Offenbarungseid“ der Juden, die sich oft selber in dieses Rechtsverhältnis begeben haben, und so ein soziales Auskommen gefunden haben) - und daher auch nicht grundsätzlich gesellschaftlich zu verbieten war.
Tatsache ist, das kein Gesetz, das von Menschen unterhalten wird, in der Lage ist, Unrecht wie Misshandlung und Mord völlig zu verhindern oder zu reglementieren.
emanon schrieb: Warum zu Tode prügeln als als "geschlagen" verharmlosen?
Zwischen den Begriffen “Prügeln“ und “Schlagen“ ( aus dem sich auch der Rechtsbegriff Todschlag JE-NACH-DEM herausfindet ) besteht keine Verharmlosung. Im Prozess der Tat ist von Schlagen zu sprechen ( und das war der Blickwinkel der Textstellung) – wenn sich eine Todesfolge einstellt – ist ein vorsätzlicher Todschlag zu ermitteln.
Der Bibelvers behandelt die Unterscheidung von Todschlag – und die Bibel findet hier allgemein eine Anerkennung von Fortschrittlichkeit einer SOLCHEN Rechtsunterscheidung und damit auch Vorbild für unsere Rechtsstruktur.
Hier beweist Du einfach nur die Unfähigkeit behandelte Rechtsbegriffe gegen emotionales Befinden zu tauschen – so funktioniert ein “aufgebrachter Straßenmop", aber kein komplexes Rechtswesen – das leider auch Rechte für Täter befindet.
emanon schrieb:
Und der Jude ging sogar straffrei aus, wenn er seinen Sklaven zu Tode prügelte, der Sklave musste nur 48 Stunden die Folter überleben (oder sein Herr es beim nächsten Stammtisch so rüberbringen).
( was heißt hier sogar? - nur das ist der Punkt, auf den Du Dich hier in völliger Ausblendung der grundlegenden Aspekte und Erfindung eines Stammtisch-Prozesses konzentierst! )
Wenn wir UNSERE aktuelle Rechtsprechung, als eine der fortschrittlichsten und als Hinweis auf “heller Geister“ empfinden – und gerade die grausamsten und größten Verbrechen jahrelange Prozesse, wenn nicht Jahrzehnte beanspruchen ( von Menschen die scheinbar straffrei ausgehen ganz zu schweigen ) – wie kommst Du darauf, das genau das, in der Bibel ein Hinweis auf “primitive Willkür“ ist? DENN - wenn wir eine göttliche Instanz bewerten, dann sind auch die maßgeblichen biblischen Prozesse der Rechtsprechung zu berücksichtigen ( und nicht die Momentaufnahmen von Rechtsprozessen ) – und die funktioniert dort nicht durch die gegebenen "gesellschaftlichen Krücken", die durch fehlerhafte Menschen verwaltet wurden – sondern durch ein berüchtigtes göttliches Gericht, das sich auch später anschließt, wie die großen Gerichtsprozesse unserer Hochkultur.
Prediger 8:9... Die Zeit, in der Menschen über Menschen herrschen, ist schlecht für den Menschen. 11 Weil das Urteil über die böse Tat nicht sofort vollstreckt wird, wächst in den Menschen die Lust, Böses zu tun.
Deshalb gibt es sehr wohl “hunderte Bibelseiten“, die eine solche rechtliche Konsequenz deutlich machen, und damit eine klare Empfehlung bzw. Nachdruck geben kein Unrecht zu begehen ( Prediger 3:17, Prediger 12:14, Römer 2:6, Römer 14:12, 2. Korinther 5:10 ) - das ist die göttliche Instanz.
Daher findet sich genau so, die biblische Aussage, das der “Mensch über den Menschen zum Schlechten herrscht“ – was sich auch grundsätzlich auf die Sklaverei übertragen lässt – wie die direkte Erinnerung an die Juden, das sie selber versklavt waren, und daher ihre Arbeitskräfte gut behandeln sollten – Wer damit die Todesstrafe für "Sklaven-Todschlag" als Freibrief und Billigung für Misshandlung verstanden haben will – hat sicher seine Religion und seinen vermeintlichen Gott nicht verstanden.