Auch was besonderes.....ein Fisch der im Baumstamm lebt...zeitweise*
Biologisches Phänomen
Der Fisch, der im Baumstamm lebt
Forscher haben bei einer tropischen Fischart eine ungewöhnliche Entdeckung gemacht: Rivulusfische sind in der Lage, länger als zwei Monate ohne Wasser in einem Holzstamm zu überleben.
Foto: Ben ChapmanUngewöhnliche Überlebensstrategie: Ein Rivulus in einem Baumstamm
Bei Exkursionen in Belize und Florida ist ein britisch-amerikanisches Forscherteam auf ein biologisches Phänomen gestoßen, das bisher noch unbekannt war: Der etwa fünf Zentimeter große westatlantische Fisch Rivulus marmoratus kann in einem Stück Holz mehr als zwei Monate in Trockenheit überleben. Die Entdeckung gelang rein zufällig, denn die wissenschaftliche Exkursion diente eigentlich der Erforschung des bizarren Sexualverhalten des Fisches, berichtet das Wissenschaftsmagazin National Geographic in seiner US-amerikanischen Online-Ausgabe. Weiterführende links
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"Ein Forscherkollege stieß zufällig ein Stück Holz weg, das auseinanderbrach. Dabei konnten wir den Fisch entdecken, der im Baumstamm lebte", berichtet der Forschungsleiter Scott Taylor vom Environmental Endangered Lands Program Brevard County in Florida. Bis zu 66 Tage lang kann der Fisch, der in fast allen Teilen des subtropischen und tropischen Kontinents Amerika beheimatet ist, in einem Holzstück außerhalb des Wassers überleben. Der Fisch gehört auch zu den wenigen Arten, die ihr gesamtes Leben in den Mangrovensümpfen zubringen. "Manchmal trocknen die Mangroven ganz aus. In den Sümpfen leben jedoch sehr viele Rivulus-Fische", so Taylor. Wir konnten sie nicht nur in Holzstümpfen, sondern auch unter Laub, in Kokosnussschalen, in Krabbenlöchern und sogar in Bierdosen finden", berichtet der Forscher. Überrascht waren die Forscher allerdings davon, dass die Fische auch in Baumstümpfen lebten, da diese von Termiten und Käfern heimgesucht werden, die in den Bäumen in den Mangroven leben. Die Forschungsergebnisse werden in der kommenden Ausgabe des Wissenschaftsmagazins American Naturalist erscheinen. Schlagworte
Biologie Tropen Killifische Überleben Trockenheit Sexualverhalten Die US-Biologin Patricia Wright analysiert derzeit die Fische im Labor. Wright interessiert sich seit längerem für diese Spezies, die dafür bekannt ist, auch unter anderen extremen Bedingungen wie etwa großen Temperaturschwankungen, unterschiedlichen PH-Werten und hohem Salzgehalt überleben können. Die Biologen gehen davon aus, dass die Fische so lange überleben können, so lange ihre äußere Haut feucht bleibt, denn offensichtlich benutzen die Fische ihre Haut zum Atmen. Bislang hatten sich die Forscher vor allem für das bizarre Sexualverhalten der Fische interessiert. Rivulus marmoratus weist nämlich eine interessante Besonderheit auf: sie besteht zum großen Teil aus Hermaphroditen. Das heißt, die Weibchen können sich auch ohne Männchen fortpflanzen. Man benötigt zur Zucht also nur ein Weibchen. Bei dieser Art treten Männchen viel seltener und nur unter besonderen Bedingungen auf, über die noch keine vollständige Klarheit besteht. Die Fische werfen für die Forscher aber noch zahlreiche weitere Fragen auf. Eine davon ist auch jene nach dem Sozialverhalten. "Im Aquarium mögen sie einander nicht und reagieren ziemlich aggressiv auf einander. In den Baumstümpfen hingegen überleben sie auf engstem Raum zusammengedrängt", erläutert Taylor. oc LESERBRIEF SCHREIBEN
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