Nicht direkt ein Tiefseewesen, da es im Bereich kontinentaler Schelfe lebte, dort aber immerhin im tiefen Bereich (benthisch). Und ist leider auch schon ausgestorben (die Tiergruppe lebte vom frühen Kambrium bis zur oberen Trias), ansonsten wäre es wohl der Hammer in jedem Meeresaquarium. Das Tierchen heißt Clydagnathus clavisformis.
Sieht ein bisserl aus wie der Vorfahr des Laborassistenten ("Mimimimi!") aus der Muppet-Show.
Clynagnathus ist ein Conodontier. Bekannt seit 1850, beschrieben 1856, aber dennoch bis in die 1980er Jahre praktisch unbekannt für die Forscher. Anfangs fand man kleine zahnartige Mikrofossilien von zumeist 0,1 bis 2mm Länge, ganz selten bis 10mm. Sie sahen aus wie Zähne ("odont") mit Buckeln (konisch, "con"), aber auch Spitzen. Anfangs nannte man nur diese zahnartigen Fossilien Conodonten, doch später wurden auch die dahinter vermuteten Tiere so genannt. Noch bevor in den Achtzigern des letzten Jahrhunderts endlich auch Weichteilabdrücke gefunden werden, deren Auswertung bis in die Neunziger währte, waren bereits 3000 verschiedene Conodonten-Arten bekannt und beschrieben, auch zusammengefaßt in verschiedene Conodonten-Gruppen.
Conodonten waren lange schmale Wesen, der Körper war seitlich abgeplattet, also höher als breit. Sie hatten keine Extremitäten, keine Flossen, außer einer asynchronen Flossenkamm-Besetzung des Schwanzes. Am Kopf befanden sich zwei geradezu riesige kugelige Objekte an beiden Seiten, die als Augen interpretiert wurden. Die eigentlichen "Conodonten der Conodonten" fanden sich in der Tat am Kopf und werden wohl tatsächlich die Funktion von Zähnen gehabt haben. Durch den Körper führt ein langes dünnes Objekt, welches als Chorda Dorsalis "("Rückensaite") interpretiert wird. Damit wären die Conodonten Chordatiere, Chordata, zu denen auch die Wirbeltiere gehören (die Wirbelsäule ist eine Erweiterung der Chorda).
Die Interpretation der Augen wie der Chorda ist allerdings nicht gänzlich sicher und wird noch diskutiert.
Conodonten wurden wie's scheint bis um die 40cm lang. Mit den Augen jedenfalls werden die Conodonten als benthische oder nachtaktive Räuber interpretiert.