@Rotgold Meintest du diese NABU-Veröffentlichung?
https://bremen.nabu.de/tiere-und-pflanzen/pflanzen/21750.htmlTiere & Pflanzen Pflanzen
Eine Betonmauer ist für die Natur wertvoller
Der NABU warnt vor Kirschlorbeer
Der Kirschlorbeer erfreut sich großer Beliebtheit in allen „ordentlichen“ Gärten. Der NABU warnt jedoch vor der „hochgiftigen, ökologischen Pest“, die dieser Strauch für die Natur darstellt. (...)
Das ist in der Tat starker Tobak.
Übrigens steht in der Headline für den Browser-Tab: "Der
NABU Bremen warnt ..." Diese Differenzierung erscheint im Text nicht mehr. Es ist aber nicht richtig klar, ob wir es hier nur mit dem Ortsverein zu tun haben, oder ob der Mann womöglich eine größere Zuständigkeit hat. Das Logo zeigt auch noch Bremen an. Im Beitrag spricht jedenfalls spricht nur der NABU-Geschäftsführer Sönke Hofmann als "gelernter Förster". Seine Argumentation ist offenkundig kontraproduktiv, da sie z. B. auch dem Lorbeer-Freund Rotgold nicht verständlich macht, wo das Problem liegt. Er bringt ja auch mehrere Sachen zusammen, die nicht wirklich in Zusammenhang stehen. Es geht um die Wüchsigkeit, bei der nicht klar genug ist, worin das Problem liegt - dass die Garten-Inhaber ungeduldig sind, wie er sagt. Dann geht es aber nahtlos hiermit weiter (gleich hinter einem Interpunktionsfehler, der andeutet, dass da etwas zusammengestückelt wurde):
„Wer zehn Samen oder zwei Blätter isst, hat schon eine schwere Vergiftung. Dabei schmeckt das schwarze Fruchtfleisch süß, giftig sind die Samen darin und die schlucken Kinder schnell mit herunter.“ Dennoch gebe es nur selten Vergiftungen.
Hierbei ist der Witz, dass der Artikel am Ende Eiben empfiehlt. Da weiß ich doch noch aus der Grundschule: "Achtung, giftig! Tastet diese lecker aussehenden roten Früchte nicht an!" Aber im NABU-Artikel heißt es:
„Das ist ja auch kein Wunder, an die giftigen Blätter wagen sich ja nicht mal die Mikroben ran“, wettert Hofmann.
Dabei gebe es jede Menge heimischer Alternativen, vom Weißdorn über die Schlehe bis zur Haselnuss, von der Hagebutte bis zu kleinwachsenden Weiden für Ungeduldige. „Wer unbedingt einen wintergrüne Giftpflanze als Hecke haben möchte, sollte Eiben pflanzen“, empfiehlt der NABU. Nur an solch einheimische Pflanzen konnte sich die Tierwelt in Jahrtausenden anpassen, die Flut exotischer „Neophyten“ belaste die Natur.
Info:
Die Eibe: Wie giftig ist sie?
Fast alle Pflanzenteile der Eibe sind hochgiftig. Das Taxin ist unter anderem in den Nadeln und im Holz enthalten. Das rote Fruchtfleisch der Früchte ist zwar nicht giftig, aber die darin enthaltenen Samen: Sobald man auf den Kernen kaut, tritt das Gift aus. Nach einem Verzehr können bei Tieren und Menschen schwere Vergiftungserscheinungen auftreten.
Quelle:
https://www.mein-schoener-garten.de/gartenpraxis/ziergaerten/darum-ist-die-eibe-so-giftig-35371Da wird der Hofmann im Artikel schon zitiert mit: "...wettert Hofmann"
:) Keine Ahnung, wer bei denen die Veröffentlichungen betreut, aber dieser Hofmann braucht ganz klar einen Aufpasser.
Übrigens, möglicherweise neu ist der Nachtrag zu dem Beitrag, der jetzt darunter steht:
Nachtrag
Immer wieder gibt es nachgerade religiös anmutende Verteidigungen der Pflanze in unserem Maileingang. Zugegeben, die Zuspitzung im obigen Text provoziert, aber die Grundaussagen stimmen weiterhin. Wer sich mutwillig seinen Kirschlorbeer im Garten halten und daran erfreuen will, soll das tun. Hier geht es um die reihenweise Pflanzung in Neubaugebieten, die massiv Gartenlebenräume entwerten. Gerne wird auch die Giftigkeit bezweifelt. Nungut, aber warum hat dann der Botanische Sondergarten in Hamburg den Kirschlorbeer zur Giftpflanze des Jahres 2013 gewählt?
Ganz nach Lieschen Müllers Logik wird die ökologische Wertigkeit des Kirschlorbeers gerne mit der Amsel und anderen Drosseln begründet, die doch die Beeren so gerne fressen. Für die fehlenden Insekten für Meise, Rotschwänzchen und Zaunkönig reicht das ökologische Verständnis dann offensichtlich nicht. Anderes Beispiel: Auch der Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii Franch.) aus China zieht im Sommer massenweise Schmetterlinge an, die dann in der blütenreichen Zeit noch ein weiteres Nektarangebot finden, toll. Allerdings lebt keine Raupe am Schmetterlingsflieder - und ohne Raupe kein Schmetterling. Das weiß eigentlich auch Lieschen Müller.
Wer hat da wohl religiöse Zornes-Mails eingeschickt, werter Rotgold?
;)Das mit Lieschen Müller geht natürlich gegenüber dem Leser auch gar nicht. Wenn das offizielle NABU-Veröffentlichungen sind, hat der NABU ein Problem - und damit alle, denen am Thema etwas gelegen ist.
Aber:
Es ist natürlich schon auch was dran. Über den Schmetterlingsflieder haben wir oben schon gesprochen. Man muss die Problematik kennen und dann im eigenen Garten entscheiden ... und dagegen sagt der NABU ja - in der Klarstellung - auch nicht viel. Jedoch ist es völlig richtig, dass weder der Handel noch die "Lieschen Müllers" genug über die Zusammenhänge wissen. Kein Mensch, und sonst auch niemand braucht diesen Kirsch-Lorbeer, wenn die genannte Fauna ebenso in einer heimischen oder gut eingebürgerten Art leben kann. Es ist nun mal auch so, dass viele Wildbienen und Schmetterlinge auf ganz bestimmte Pflanzen angewiesen sind. Da freut sich Herr Rotgold über das Gewimmel in seinem Busch, hat aber keine Ahnung davon, dass dabei bedrohte Arten sterben, weil sie nichts zum Wimmeln finden.
Ich würde daher dringend mal prüfen, ob bspw. eine Kernel-Kirsche nicht die bessere Wahl wäre. Grundsätzlich ist z. B. auch die Schlehe äußerst wertvoll. Nur kann ihr Wurzelwerk an vielen Standorten zum Problem werden. Solche Hölzer etablieren sich langsamer als das Zeuchs aus dem Baumarkt, sind am Ende aber auf jeden Fall nachhaltiger.