Also moment mal- was soll dieser Vergleich mit Hund und Wolf- als wären die tatsächlich chancengleich?
Kybela schrieb:
es gibt freilaufende einzelne Hunde (bzw Wölfe), und freilaufende Hunderudel (bzw Wolfsrudel).
Ich seh da keinen Unterschied.
In Deutschland gibt es keine Hunderudel, die Menschen angreifen würden. Dazu sind wir hier einfach zu durchorganisiert.
Wenn ein Hund angreift, ist das im Vergleich zum Wolf harmlos, weil:
Der Wolf ist ein Profi, er hat einen wesentlich größeren und breiteren Schädel und ein stärkeres Gebiss als der Durschnittshund.
https://www.arco-images.de/wolf-canis-lupus-gebiss-bilder-fotos/149605.htmlDer wolf ist auf töten ausgerichtet, für ihn ist es normal.
Hunde dagegen sind in Deutschland sozialisiert und nicht in Rudeln anzutreffen, die auch noch Menschen angreifen.
Wölfe greifen in voller Ausprägung im Rudel an, von vorn und von den Seiten und insbesondere von hinten. Sie sind ein eingespieltes Team, bei dem ein unbewaffneter Mensch 0 Überlebenschance hat.
Wir hatten noch keinen öffentlich bestätigten Angriff durch einen Wolf- aber wenn man sich die Prognose ansieht, wird das Hauptargument (hab noch nie einen getroffen) immer weiter schwinden, denn der Wolf vermehrt sich rasant.
Er hat eine ähnliche Lebensweise wie der Fuchs, der sich mittlerweile in ganz Deutschland und in den Städten finden lässt.
Aufzucht ähnlich:
Nach der Paarungszeit im Januar/Februar trägt die Füchsin ihre Welpen 52 bis 53 Tage aus. Zwischen März und April gebärt sie vier bis fünf Junge. Beide Elterntiere kümmern sich um den Nachwuchs. In manchen Fuchsfamilien helfen auch die älteren Geschwister mit.
Die männlichen Welpen verlassen meist schon im Herbst das Elternpaar, um ein eigenes Revier zu finden und eine Familie zu gründen. Die weiblichen Tiere dagegen bleiben meist länger und unterstützen ihre Eltern bei der Aufzucht der nächsten Generation.
Die Größe der Fuchsfamilien variiert je nach Lebensraum und Umweltbedingungen. Ist das Nahrungsangebot an Mäusen, Regenwürmern oder Beeren durch einen harten Winter geringer und reicht für eine Großfamilie nicht mehr aus, verringert sich die Wurfgröße. Reicht das immer noch nicht aus, vertreiben die Eltern ihre älteren Welpen früher als gewöhnlich.
Pro Jahr werden etwa 500.000 Füchse von Jägern in Deutschland geschossen. Wolf und Fuchs sind unterschiedlich und trotzdem leben sie ähnlich. Der Fuchs braucht etwa 20 km2 Revier, der Wolf etwa 200 km2, lebt dafür aber mit 6-12 Tieren in diesem Revier.
Man stelle sich vor, die höchst vorteilhaften Lebensräume in Deutschland führen (unbeinflusst) zu einer ähnlich starken Ausbreitung des Wolfs?
https://www.welt.de/wissenschaft/tierwelt/article4249467/In-Deutschland-wird-jede-Minute-ein-Fuchs-erlegt.htmlIn Brandenburg hat jetzt erstmals ein Wolf einen Hund auf einem Privatgelände angegriffen. Da sind sich die Einwohner sicher und reagieren entsprechend.
In Steinberg, einem brandenburgischen Örtchen an der Grenze zu Sachsen-Anhalt unweit von Ziesar, ist der streng geschützte Wolf mittlerweile ein täglicher, aber nicht gern gesehener Gast. Spätestens seitdem ein kleiner Hund auf einem Privatgelände mutmaßlich von einem Wolf so schwer verletzt wurde, dass die Besitzer ihn einschläfern ließen, geht die Angst um.
Ziesars Amtsdirektor Norbert Bartels, der in Steinberg lebt, schildert dem Nordkurier die aktuelle Lage: „Das Leben ist anders geworden.” Kinder würden von ihren Eltern zur Bushaltestelle gebracht und abgeholt, Jogger trauten sich nicht mehr in den Wald. Seit einem Vierteljahr „ist es massiv”. Die Tiere seien nahezu täglich im Dorf, das belegten Bilder aus sogenannten Fotofallen.
https://www.nordkurier.de/brandenburg/dorf-lebt-in-angst-vor-woelfen-1631264202.html#