Etwas über die Facetten- oder Komplexaugen der Insekten. Teil 1
Aus mehreren bis zehntausenden Einzelaugen (Ommatidien) besteht zusammen ein Facettenauge der Insekten. Nicht alle
Komplexaugen sind gleich,auch wenn man (äußerlich) kaum einen Unterschied feststellen kann.
Denn man unterscheidet gleich drei Arten davon:
- das klassiche Appositionsauge
--> bei Bienen,Ameisen,Libellen,Fangschrecken
Original anzeigen (0,6 MB)https://www.actias.de/gallery/image/34834-libellenportrait-5-sympetrum-vulgatum-gemeine-heidelibelle/- Neurales Superpositionsauge
--> bei Ohrwürmer,viele Käfer,Zweiflügler
Original anzeigen (0,3 MB)https://www.alamy.de/stockfoto-nahaufnahme-eines-marz-fliegen-augen-tabanidae-queensland-australien-174772319.htmlund das optische Superpositionsauge
--> zum Beispiel Nachtfaltern und
anderen nachtaktiven Insekten.
https://www.berliner-zeitung.de/wissen/kuenstliches-licht-insekten-verlieren-sexualtrieb-28029480Die Unterschiede zwischen diese drei Arten besteht,vereinfacht und kurz erklärt, folgendermaßen:
Beim klassichen Appositionsauge sind die Einzelaugen optisch vollständig von einader isoliert,wobei die Rhabdomere der acht oder neun Sinneszellen zu
einem Rhabdom verschmolzen sind und die Linse das Licht fokussiert,das aus der Richtung der Ommatidienachse von einer Lichtquelle her kommt. Das Bild,welches die Insekten wahrnehmen,wird von der Cornealinse in der Brennebene entwirft,ist ein umgekehrtes,stark verkleinertes Bild der Umgebung zwischen den benachbarten Ommatidien und dieses Bild wird nur der zentrale Punkt ausgewertet und das Licht aus der Bildmitte wird zusammen in einem Rhabdom weitergeleitet.
Beim neurales Superpositionsauge hingegen , sind die Rhabdomere nicht verschmolzen,sondern bilden ein unfusioniertes oder offenes Rhabdom. Das umgekehrte Bild,welches die Insekten wahrnehmen,werden hier im Gegensatz zum klassischen Appositionsauge,das die Cornealinse einwirft von 7
unterschiedlichen Rhabdomeren weitergeleitet.
Beim optischen Superpositionsauge wird das Licht wie beim klassischen Appositionsauge auf ein fusioniertes Rhabdom weitergeleitet. Jedoch unterscheidet dieser Augentyp von die anderen zwei,dass das Licht aus einer Punktlichtquelle nicht nur von einer Facette,sondern von sehr vielen bis mehreren 100 zusammen aufgenommen und dann auf das Rhabdom gelenkt wird.
Bei klasssichen Appositionsaugen trifft es dagegen auf eine Facette. Das Lichtbündel, das aus der Richtung der optischen Achse eines Facettes trifft,wird auf das Rhabdom direkt fokussiert. Schräg einfallendes Licht wird auf ein benachbartes Facette getroffen und wird auf die Pigmentzellen direkt nach die Einzelaugenlinsen gebündelt,wo es absorbiert wird.
Das Lichtbündel,das parallel auf die neuralen Superpositionsaugen trifft,werden von 7 benachbarten Einzelaugen aufgenommen und auf 7 verschiedene Rhabdomere,die alle die gleiche Blickrichtung haben,weitergeleitet.
Bei optischen Superpossitionsaugen wird schräg einfallendes Licht nicht wie bei die anderen zwei Augentypen absorbiert,sondern wird zur selben Seite zurück gelenkt. Dieses Geschehen wird von eine optische Besonderheit der Kristallkegel ermöglicht.