@1955Toni Die Frage, wi der Gigantismus einer Tiergruppe entstehen konnte, stellt sich doch auch bei Nashorn und Elefant, also auch bei Säugetieren.
Das zweitgrößte heute lebende Landtier, das Breitmaulnashorn, bleibt unter 4 Tonnen Lebendgewicht. Mit 4 Tonnen läge es damit im Verhältnis 1:5 hinter dem größten Landsäuger der Erdgeschichte, dem Paraceratherium (besser unter seinem Exnamen Indricotherium bekannt) mit 20 Tonnen. Nochmals das Verhältnis 1:5 hochgeklettert, und wir sind bei den größten Dinos der Erdgeschichte angelangt. Oder beim Blauwal. Der Darf aus der Gigantismusdebatte auch nicht außen vor gelassen werden. Nur weil er im Wasser lebt, ist seine Körpergröße trotzdem nicht verständlich. Kein Knochenfisch, von denen es ja auch Giganten gab, kein Hai (auch nicht Carchi), kein Plesio-, Mosa- oder Ichthyosaurier spielte in seiner Liga, obwohl einige doch Zeitgenossen der Hunderttonner an Land waren und der Blauwahl nur so nen "mickrigen" Elephas maximus auf dem Trockenen hat.
Dabei liegt der Elephas maximus kaum hinter T rex zurück! OK, T rex war ja auch klein gegenüber den großen Sauropoden. Aber wieso eigentlich? Schlug der Gigantismus bei T rex und Konsorten denn nicht zu? Ja schon, aber ein hundert Tonnen schwerer Fleischfresser hätt wohl arge Versorgungsprobleme gehabt.
Na vielleicht gibt es also ne Korelation zwischen Körpergröße (und Stückzahl) einer Spezies und der Menge an vorhandener nahrungstauglicher Biomasse im Terrain. So ein Tyrannosaurier konnte nur satt werden, wenns ab und zu mal Diplodocussteak gab und nicht immer nur so einen winzigen Troodon für den hohlen Zahn - der auch noch flink wegrennen kann. So elefantengroße Opfer, das wäre wohl das Richtige. Ein Apatosaurus hingegen ist auch wieder ne potentielle Gefahr. Wenn der einen tritt oder so...
Manche Beutetiere sind einfach zu groß zum Jagen. Füchse erlegen auch keinen Elch. Offensichtlich bietet "zu groß" also einen Überlebensvorteil, hält es doch die Freßfeinde zumindest in geringerer Stückzahl. Was aber, wenn auch die Räuber größer werden?
Elefant, Nashorn & co. müssen nicht größer werden, weil ihre Freßfeinde nicht größer werden. Als es in Europa Löwen gab, gabs auch Tiere in Nashorn- und Elefantengröße, die mit dem "Wollhaar" im Vornamen. Zu Zeiten eines T rex hingegen, da half Elefantenstatur nicht zum Sichersein, da mußte es noch ein paar Nummern größer sein.
Nicht alle Tiere sind größer als ihre Freßfeinde. Die müssen dann andere Überlebensstrategien gewählt haben, um mit den Räubern klarzukommen. Geschwindigkeit, Tarnung, Verteidigungswaffen... Oder einfach ne gehörig hohe Geburtenrate und Schutz in der Masse (was nicht die Opfer minimiert, wohl aber die Chance des Einzelnen, nicht zu den Opfern zu gehören). Na und wenn durch zu effektiven Opferschutz die Räuber aussterben, dann müssen die "Ganz Großen" auch gar nicht mehr so "ganz groß" sein. Größe hat ihren Preis, man muß z.B. viel mehr fressen, darf nicht stürzen (Verletzungsgefahr) usw. Deswegen werden große Tierarten auf Inseln oft viel kleiner als ihre Festlandsverwandten. Stichwort:
Wikipedia: InselverzwergungDer Gigantismus unter den Dinos hängt also mit den großen Räubern ihrer Zeit zusammen. Und da haben wir halt nix zu bieten. Auch zu Paracetatheriumszeiten nicht. Da immerhin waren die Räuber auch größer als heute. Ohne die kein Indricotherium. Ohne Löwe kein Elefant. Ohne T rex kein Apatosaurus. Und ohne Carcharodon kein Blauwal.
Und nicht vergessen: Das größte Tier aller Zeiten lebt heute. Die größte Pflanze aller Zeiten lebt heute. Nicht im Erdmittelalter oder so.