@Truthkeeper Ich habe einmal von einem sehr klugen Menschen gelesen:
"Die Hölle, das ist das in sich gekrümmte Wesen, das keine Wahrnehmung außer der eigenen zulässt und das ständig um sich selbst kreisend meint, endgültige Antworten gefunden zu haben. Aus der Einsamkeit der ständigen Selbstreflektion kann es nur noch mit anderen in Kontakt treten, indem es sie in seinen Gedankenstrudel zwingt.
Die Hölle, das ist das in sich ins Unendliche gespiegelte Selbst, das nicht anderen den Spiegel vorhält, sondern die anderen in seine labyrinthischen Reflexionen zwingen möchte.
Die Hölle, das ist, wenn nur der geliebt werden kann, der sich den eigenen Maßstäben unterwirft."
Darin finden sich z.B. Fanatiker, die meinen, andere durch GESCHREI und
Druck und Nachdruck!!!!!!!! zu irgendwas überreden zu können. (Und die speziellen Zerberusse dieser Hölle sind die Moderatoren von Allmy, die sich an die Forumsregeln erinnern und einen zu mehreren Tagen Forums-Abstinenz verdammen.
:troll: )
Darin finden sich auch die, die scheinbar einfache Antworten bieten, die dem alltäglichen Leben nicht standhalten können. Wie die Frage nach dem Gut und Böse ... oft genug ist die Antwort nicht halb so einfach, wie ein Hinweis auf ein Bibelzitat suggerieren möchte.
Schön, wenn jemand in der Bibel Antworten auf seine Fragen findet ... oder im Koran, oder Brockhaus, oder einem guten Buch über Physik. Andere finden Antworten nicht in Büchern, weil das Gelesene ihnen zu abstrakt daher kommt. Andere finden Antworten in der Natur, in der Kunst oder Wissenschaft, in der Hingabe an eine Arbeit, den Alltag und/oder Menschen.
"Die Seele verkaufen" bekommt damit auch einen ganz klaren Sinn: Man kann einfache Wahrheiten erhalten, aber der Preis ist ein im wahrsten Sinne blinder, seelenloser (!) Glaube. Und die Einsamkeit des Fanatikers, der nicht mehr geben und empfangen, sondern nur noch aufzwingen kann.
Der Preis ist damit der Verlust der Liebe zu den Menschen, die tolerant, respektvoll und empfänglich ist.
Das Brennen ... das ist dieser verzehrende Drang, allen die Wahrheit aufzwingen zu wollen, die man erreichen kann. Und die Tiefe, das ist die Einsamkeit, in der man gefangen ist.
Und was ist gewonnen?
Das Gefühl, Antworten auf alles zu haben. Weisheit, so wie es sich anfühlt.
Wenn man irgendwie erfolgreich mit seinen Überzeugungskünsten ist: bewundert zu werden. (Und findet sich nicht immer jemand, der einfache Antworten annehmen möchte?)
Geliebt zu werden, denn wenn ich mich selbst nur reflektiere und im Grunde alle Antworten aus mir selbst kommen, dann findet sich auch Liebe ... Eigenliebe, die sich universell anfühlt, weil sie sich ständig selbst bestätigt.
Der in solchen Systemen gefangen ist, findet nur sehr schwer heraus. Durch andere, die ihm zeigen, dass die Welt sehr viel vielfältiger ist, als angenommen. Durch Krisen meist, die zeigen, dass die einfachen Antworten nicht funktionieren.
Die Erkenntnis ist jedoch oft an andere Menschen geknüpft: Durch deren direkte Hilfe oder durch die Reflektion ihres Umgangs mit der gleichen Situation. Oder auch in der Erkenntnis, dass es Situationen gibt, die man ganz alleine und ohne jeglichen Beistand oder Vergleich durchleben muss. Manche suchen geradezu nach solchen originären Situationen, weil sie den Erlebnissen und Erkenntnissen anderer misstrauen.
Das in sich gekrümmte Selbst muss der Spirale entkommen, und das kann es nur durch andere Menschen, oder durch extreme Erlebnisse, die über die selbst gesteckten Grenzen hinaus führen. In jedem Fall tritt man über seine Grenzen hinaus, ob auf Menschen, die Natur oder das alltägliche Leben zu.
In alldem findet sich mehr Sinn als im blinden, selbstbezogenen Fanatismus (der seine wissenschaftliche Erklärung in der Zwangsneurose, in Neurosen, Phobien u.s.w. findet).
Die den einfachen Antworten verkaufte Seele wird immer ruhelos bleiben, da sie überzeugen und in den Strudel ziehen
muss.
Oder kurz gesagt: Mach mal locker. Du wirst hier niemanden durch CapsLock und !!!!!!!! überzeugen, und auch nicht in
fettgedruckt.
Schon garnicht von der Liebe.