@GöttinLilif Hinter dem Schleier
Wenn wir vermuten, das hinter jedem Schleier die Wahrheit zu finden ist, dann muss man erst mal zur ursprünglichsten aller Wahrheiten vordringen. die größte Lüge welche in der Welt ist, ist die Vorstellung, das der schöpferische Geist männlich sein müsste und das zieht sich quer durch alle Religionen. Das schöpferische Urlich ist männlihc und weiblich zugegleich ist Isis und Osiris in einem. Beide werden am Ende aller Zeiten in der materiellen Manifestation sich nur noch als weiblich darstellen, weil keine Fortpflanzung mehr nötig ist.
Daher kann es bemerkenswert erscheinen, dass in vielen Kulturen, Religionen und mystischen Erfahrungen, dieser Urgrund, obwohl unnennbar und jenseits von Name und Form, als weiblich bezeichnet und erfahren worden ist. (Auch die moderne Genetik weist übrigens unmissverständlich darauf hin, dass sich die Polarität der Geschlechter aus dem Weiblichen herausentwickelt hat und spätestens in 125 000 Jahren das männliche X-Chromosom dergestalt verkümmert sein wird, dass keine männlichen Wesen mehr geboren werden können!)
Es gibt ein eigenschaftsloses und vollkommenes Wesen,
das vor dem Himmel und der Erde entstanden ist.
Wir dürfen es als Mutter der Welt betrachten,
doch kenne ich ihren Namen nicht.
Ich nenne es Tao.
Der Geist des Tales ist unvergänglich.
Er heisst das mystisch Weibliche.
Das Tor zum mystisch Weiblichen ist die Wurzel von Himmel und Erde.
Tao te king
In einigen Texten wird daher Nut als die Göttin bezeichnet, welche die Welt erschaffen hat, einschliesslich der Sonne. So heisst es in einem alten ägyptischen Papyrustext:
Nut, welche die Sonne gebar
und die Keime der Götter und Menschen legte.
Sie ist Vater der Väter,
Mutter der Mütter,
das Seiende nämlich,
welches von Anfang war,
was da ist, da sein wird und was gewesen -
Bin ich Nut!
Meinen Schleier hat keiner aufgedeckt.
Die Frucht, die ich gebar, war die Sonne.
Nut weist somit Parallelen zum Nicht-Manifestierten auf. Beachte in diesem Zusammenhang die Übereinstimmung des Schleiers der Nut, der von niemandem aufgedeckt werden kann mit dem Schleier des Absoluten. Es ist ganz natürlich, dass sich die Vorstellungen zuweilen Überschneiden, welche man sich von den Göttern und insbesondere von den Muttergöttinnen machte.
Die Mutter aller Formen die als eine Binah-Figur zu verstehen ist, kann auf einer höheren Ebene als All-Mutter angesehen werden, als die schwarze fruchtbare Erde des grenzenlosen Lichtes in der der Lebensbaum wurzelt.
Man muss sich mit diesen "Übertragungen" vertraut machen, obwohl sie uns Anfangs verwirren können. Später geben sie uns aber viele wertvolle Anhaltspunkte, um die Beziehungen zwischen den verschiedenen Erscheinungen des manifestierten Universums besser verstehen zu können.
Ein weiteres Beispiel für solche Übertragungssymbole im ägyptischen Götterglauben ist der häufig erwähnte Käfergott Scarabäus oder auch Khephra. Es heisst, dass er aus seiner eigenen Substanz hervorging. Er ist also sowohl ein Symbol für die Sonne als auch für das Leben selbst, welches sich ständig aus sich selbst erneuert.
Er kann aber auch das Nicht-Manifestierte symbolisieren, da ja im zyklischen Rhythmus der Weltentage und Weltennächte das Manifestierte aus dem Nicht-Manifestierten geboren wurde.
Der Phönix, der aus seiner Asche aufsteigt, ist eine Analogie hierfür.
In dem Versuch, zu der Wirklichkeit vorzudringen, die sich hinter der Symbolik eines Mythos verbirgt, werden Ausdrucksformen gebraucht, die nicht nur in ihrer ursprünglichen Bedeutung verstanden werden dürfen. Wir haben schon gesehen, dass mit dem Begriff "Erde" auch die allererste Grundsubstanz der Manifestation gemeint sein kann. Der heutige Mensch belächelt die Menschen früherer Zeiten, dass im Kosmos zuerst die Erde geschaffen worden sei und dann erst die Sonne und die Sterne. Tatsächlich haben vor Kopernikus die meisten Menschen diese Ansicht vertreten, einige durchgeknallte biblische Fundamentalisten tun es heute noch.
Viele Mythen sind jedoch ihrem Charakter nach Parabeln. Sie sind von Priesterinnen, Priestern und Einweihungsschulen ersonnen worden, um angebliche kosmischen Prinzipien zu veranschaulichen.
So können z.B. Mythen, die sich auf die Sonne oder den Mond beziehen, auf psychische Zustände hinweisen. Sie können etwas feuriges, elektrisches, strahlendes symbolisieren oder entsprechend etwas wässriges, magnetisches, reflektierendes. Wir müssen lernen, wie die Menschen jener Tage zu denken.
http://hermetik.ch/ath-ha-nour/site/kabbalabuchain.htm -Ein unendlicher Ozean von Nicht-Licht.
-Das Nichts, welches in einer wirbelnden Bewegung ein bewusstes Zentrum kristallisiert.
-Ein unsichtbares Netz, auf dem sich glitzernder Tau bildet.
-Dunkelheit und Stille.
Das Tao ist ein leeres Gefäss.
Es ist unerschöpflich.
Unergründlich.
Tao te king
Am Tor der Erkenntnis erwartet uns also das ewig weibliche Urlicht, welches sein Gegenteil das Männlich gebar um sich in ihm zu erkennen. Am Ende ist nur noch die GÖTTIN mit allem was sie hervorgebracht hat wieder vereint.