@2Elai @Kayla Auch Horus hielt eine »Bergpredigt«, und die »Sprüche des lusa« (beziehungsweise Jesus) wurden von seinen Anhängern getreulich wiedergegeben.
• Horus Beiname war lusa (oder lusu), der »immer werdende Sohn« von Ptah beziehungsweise dem Vater. Bezeichnenderweise wurde Horus der KRST genannt, der »Gesalbte«, ein Wort, das schon Jahrtausende bevor das Christentum die Geschichte kopierte, auf einem Sargdeckel geschrieben stand.
• Horus war der gute Hirte, das Lamm Gottes, das Brot des Lebens, der Menschensohn, das Wort und der Menschenfischer - genau wie Jesus auch.
• Horus war nicht nur der Himmelspfad, sondern auch der Weg, auf dem die Toten das Grab verließen. Er war der Gott, dessen Name als »Straße zur Erlösung« geschrieben stand - somit war er »der Weg, die Wahrheit und das Leben«. Ein Schlüsselvers der eindeutig heidnische Wurzeln hat.
• Beide predigten zu den gefangenen Seelen. Beide waren »tot und begraben«, aber nur bildlich gesprochen. Auch das ist wieder nur eine metaphorische Umschreibung des Abstiegs des Göttlichen in die Materie - eigentlich in den Menschen. Wie Kühn bemerkt: »Mit einem echten Grab hat das absolut nichts zu tun.« Der Tod Gottes bedeutet seine Hingabe an die Menschen. Deshalb steht im Mittelpunkt jeder alten Religion eine sterbende beziehungsweise zerstückelte/entstellte Gottheit. Vergleichbar mit Prometheus, eine der ersten mythischen Erlösergestalten, wurde im Kaukasus mit Händen und Füßen an einen Felsen geschmiedet, wo ihm ein Geier die Leber aus dem Leib riss.
• Jesus kam im Namen des Herrn. Er wurde Kyrios oder Herr genannt. Auch Horus war dem Namen nach »der Herr«.
• Wie Jesus sollte auch Horus tausend Jahre herrschen (beziehungsweise den Weg in ein neues Jahrtausend weisen).
• Horus kam, um zu suchen und zu erlösen, was verloren war. Das erinnert an die neutestamentarischen Gleichnisse vom verlorenen Schaf, der verlorenen Münze und vom »verlorenen« Sohn.
• In den Evangelien verkünden Frauen die Auferstehung. »Die Göttinnen und die Frauen verkünden mich«, ruft Horus, als er aus dem Grab steigt, »wenn sie mich am Horizont der Auferstehung sehen«.
Insgesamt entdeckte Massey fast zweihundert direkte Übereinstimmungen zwischen dem Stoff der ägyptischen Mythologie und den christlichen Schriften über die angeblich historisch überlieferte Figur Jesus.
• In der altägyptischen Weisheitstradition erscheint Horus als »der Herr des Lebens und der Freiheit«. Der Jesus der Evangelien kommt, damit wir »das Leben und volle Genüge haben sollen«. Horus trägt den Titel »der Befreier« aller, die »in ihren Gefängniszellen« (also in der Materie gefangen) sind. Jesus kommt, um den Gefangenen Freiheit zu schenken und die Unterdrückten zu befreien. Horus ist die ägyptische Urform des Erwählten (bei Jesaja: Knecht), »ein Licht, um den Ungläubigen zu leuchten, blinde Augen zu öffnen, die Gefangenen aus ihren Verliesen und die, die in der Finsternis sitzen, aus dem Gefängnis herauszubringen«. Sein irdischer Vater war Seb beziehungsweise Joseph. Auch Seb war von königlicher Abstammung.
• Der Christus der Evangelien ist der Kommende, »er, der kommen sollte«. Auch der ägyptische Jesus, lu-em-hetep, ist »er, der kommt« - Frieden bringt. Dem griechischen Historiker Herodot, dem Vater der weltlichen Geschichtsschreibung, zufolge soll es diesen Jesus der ägyptischen Religion schon 1800 Jahre früher gegeben haben. Im Neuen Testament heißt es über den künftigen Verkünder: »Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit. Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.« Über Osiris, der in den Wolken des Himmels erscheint, lesen wir: »Der Osiris zieht durch die Wolken, schlägt die Gegner zurück, schenkt den Priestern der Sonne das Leben. Das Gesicht von Osiris [beziehungsweise Horus] erscheint groß durch seine Krone. Erhebt eure Köpfe! Erweist eure Aufmerksamkeit! Macht Platz eurem Herrn.«
• In der berühmten Kenosis- Passage (» Selbstentäußerung«) im Paulus-Brief an die Philipper schreibt der Apostel, Christus »entäußerte sich selbst«. Im ägyptischen Ritual erfahren wir, dass Horus (lusu, lusa oder Jesus) »sich entkleidet«, um sich zu offenbaren, während er sich der Erde zeigt. Im antiken Denken war der Prozess, bei dem Gott (beziehungsweise die Seele) zur Inkarnation herabkommt, oft damit verbunden, dass er Schichten herrlicher Gewänder ablegte und sich in weit derbere Kleidung hüllte - ein Verweis auf das Eindringen in die Lichtundurchlässigkeit der Materie. Hier geht es offenbar um Erniedrigung, um die Übernahme einer weniger großartigen Rolle: die Entäußerung von Herrlichkeit.
• Ra (beziehungsweise Osiris/Horus) manifestiert sich als »der Brennende«, »er, der Feuer an den Ort der Zerstörung sendet«, »er, der Feuer auf die Aufrührer herabschickt«. Auch Christus kommt in der Gestalt des Brennenden und des Urhebers von Zerstörung durch Feuer. Er wird von Matthäus als der verkündet, der »mit Feuer taufen« wird. In einer anderen Verkündigung sagt er: »Ich bin gekommen, ein Feuer anzuzünden auf Erden...«
• Osiris/Horus ist der Gott, der Wege in den höchsten Himmel auftut, und als der auferstandene Gott »ist seine Form von ewigem Wesen... Er strahlt und er erblickt seine Geheimnisse«. Er wird auch als der Herrliche bezeichnet, der den Sarkophag (das Grab) beleuchtet und die Seele des Verstorbenen erweckt. Jesus ist die Auferstehung und das Leben, die Tür, der Graböffner und der Begründer eines sicheren Halts im Himmel. Vom auferstandenen und gen Himmel fahrenden Christus heißt es in der Apostelgeschichte:»... wurde er zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn vor ihren Augen weg.«
• Im ägyptischen Ritual sagt Horus: »Ich bin Horus, der Prinz der Ewigkeit.« Im Johannesevangelium erklärt Jesus den Jüngern, er sei vor allen Welten beim Vater gewesen. Im Ritual sagt Horus: »Wahrlich, bevor Isis war, wuchs ich auf und wurde alt und wurde geehrt vor denen, die bei mir in Herrlichkeit waren.«
• Im Hinblick auf die Verklärung heißt es im ägyptischen Ritual: »Horus gibt dir die Götter, er bewirkt, dass sie zu dir kommen, sie erleuchten dein Gesicht.« Auf dem Berg Tabor wurde Jesus verklärt, »und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht«. Beide Geschichten künden von der erleuchtenden Kraft der Sonnengottheit und damit von Gott hinter allem und durch alles durch.
• Wie Jesus in den Evangelien war auch Horus der Erwecker der Toten. Im Anschluss an Massey behauptet Kühn, die Geschichte vom Gelähmten, der durchs Dach hinabgelassen wurde und den Jesus aufforderte, sein Bett zu nehmen und heimzugehen, sei die Abwandlung einer Passage im Ritual, in der dem Verstorbenen erklärt wird: »Horus veranlasst dich, bei den Aufgängen aufzustehen. Du bist auferstanden; du bist nicht tot.« Ähnliches gilt für die Lazarus-Geschichte.
• Jesus starb zwischen zwei Dieben. Im ägyptischen Mondmythos werden »zwei Diebe des Lichts«, bei denen es sich um die kleineren Gottheiten Anup und Aan handelt, zu beiden Seiten des Gottes hochgezogen. Die Botschaft lautete, dass die Inkarnation das göttliche Licht entwendet, um sein Strahlen zu verstärken. Dies ist zweifellos das authentische prächristliche Urbild der Kreuzigung zwischen den zwei Dieben, über die die Evangelien berichten.
• Horus sagt, er sei mit der Ermächtigung und Gewissheit gekommen, den Trost zu bieten, dass er »inmitten allen Untergangs weiterlebt«. Was auch geschehen mag, diese unerschütterliche Gewissheit bleibt unverrückbar bestehen. Viele Jahrhunderte später sagt Jesus: »In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.«
Die genaue Untersuchung der verblüffenden Parallelen zwischen Horus, der ägyptischen Christusgestalt, und dem Jesus der kanonischen Evangelien bestätigt einwandfrei, dass es sich beim Christentum in seiner endgültigen Orthodoxie einfach um einen Neuaufguss alter Weisheit handelt - in wörtlicher Auslegung und mit Ausschließlichkeitsanspruch.
Eine Art Plagiat, aber arg verdreht und verwässert.
Was im Horusmythos noch zeitlos war und allgemein Gültigkeit besaß, wurde nunmehr auf eine einzige Person, eine konkrete Zeit und einen konkreten Ort beschränkt.
Was symbolisch war, wurde zu etwas Historischem gemacht.
Der Mythos wurde als Biographie missverstanden. Link wie auf der Seite zuvor.