Es geht hier um den Islam und nicht um Verschwörungstheorien! Linke sind internationalistisch eingestellt, Rechte sind rein national eingesellt. Kommunisten bezeichneten Sozialdemokraten auch nicht als "Sozialfaschisten", das es zwar solche gegeben haben mag streite ich nicht ab, doch die waren auch nur wenig kompromissbereit. Kommunismus bedeutet klassenlose Gesellschaft, der Faschismus ist eine streng hierarchische Gesellschaft die durch Eliten und nationale Abgrenzung geprägt wird. Es stehen sich die Prinzipien der Kooperation und der Konkurrenz gegenüber.
Gegenseitige Unterstellungen bringen keinem was und schaffen nur Ab- und Ausgrenzung!
Altägypter schrieb:Es gab auch einige Zwangskonvertierte. Der berühmte Averroes, der da in Cordoba lehrte, war vermutlich genau so ein Zwangskonvertierter. Er wurde übrigens Islamkonform hingerichtet, weil er der muslimischen Geistlichkeit zu weit ging. Der fortschrittliche Islam des Mittelalters as it best!
Im Gegenteil, viele sind aus eigenem Impuls zum Islam konvertiert, weil sie erkannt haben das die christliche Lehre mit ihrem Dogmatismus antiquiert war. Das es auch welche gab die zwangskonvertiert wurden streite ich nicht ab, doch die Missionierung und Inquisition der Kirche im Verhältnis dazu zu betrachten steht in keinem Verhältnis. Zu dieser Zeit waren Muslime im Denken progressiver als die Christen die eher regressiv waren.
Das es heute leider starke Rückschritte in der Islamischen Welt gibt liegt in meinen Augen an den vielen Interventionen, der sozialen Instabilität und der mehr und mehr zerstörten Infrastruktur. Die Schuld beim Islam zu suchen ist falsch und wäre eine Verleugnung der eigentlichen Problemursachen. Mit anderen Worten Interventionen sind meist eine Verschlimmbesserung der Situation. Dialog und Aufklärung auf beiden Seiten wäre nötig und nicht diese stumpfsinnige Wiederholung von Unterstellungen und Vorurteilen!
drehrumbum schrieb:Die friedlichen Muslime müssen den eigenen Radikalen sagen: "Aus der Traum"
Dieser Traum ist kein islamischer sondern ein nationalistischer. Die Muslime sprechen doch schon einige Zeit ganz offen dieses Problem an und sind da durchaus offen zu zeigen das sie nicht mit der IS konform gehen, so auch nicht mit anderen Extremisten. Ich habe schon mehrmals die Links gepostet und nun bitte ich diese mal zu lesen:
http://www.way-to-allah.com/themen/Was_koennen_Muslime_gegen_Terror_tun.htmlhttp://www.muslime-gegen-terror.de/ (Archiv-Version vom 31.08.2014)http://islam.de/17354http://www.welt.de/politik/deutschland/article132432965/Muslime-Deutschlands-stellen-sich-gegen-Terror.htmlDies zu ignorieren wäre pure Ignoranz. Ich kenne selbst einige Muslime und diese haben schon seit den Taliban bedenken gegenüber dem Extremismus, sie sehen den Islam als eine Religion die aus freiem Willen und mit dem Herzen studieren sollte, nichts unter Zwang. Ein Verstoß gegen die Zwanglosigkeit im Islam ist Harām (Sünde). Den Fehler begehen Menschen, nicht aber die Religion selbst!
trance3008 schrieb:So ist es. Die Muslime übernahmen schlicht das Wissen anderer Kulturen, wie z.B. der Griechen, der Römer und der Alten Ägypter und schmückten sich somit mit fremden Federn.
Muslime haben nie den Anspruch erhoben die Urheber gewesen zu sein, Muslime haben keine Verleugnung der antiken Geschichte betrieben, im Gegenteil sie hatten ihr eine große Wertschätzung entgegengebracht, besonders in Persien war das Interesse an antiker Kultur, Wissenschaft und Philosophie groß. Muslime und Parsen haben dieses einfach weiterentwickelt und sind in der Blütezeit des Islam gereift. Das später dann ein Rückschritt einsetzte lag nicht an der Religion, sondern den despotischen Interessen einiger Machthaber die ihren Einfluss auf diese Region ausweiten wollten. Die Problemquelle lag schon immer bei den Menschen mit Gier und Machtinteresse.
trance3008 schrieb:Aber immerhin interessierte sich überhaupt noch jemand von denen für die Wissenschaften, solange es keine islamischen Gottesstaaten gab, wo der Quran und dessen islamische Ideologie die einzig gültige Wissensquelle war und ist.
Weder im Koran noch bei weltoffenen Muslimen bestand je ein Interesse an einem Gottesstaat oder Kalifat, das war schon immer einzelnen Despoten geschuldet die den Islam mit eigenen Interpretationen missbraucht haben. Wenn man den Koran im Zusammenhang ließt und sich z.B. mit der Gemeinde der Ahmadiyya beschäftigt wird man feststellen das Laizismus und Islam Hand in Hand gehen können. Moderate Muslime bilden die Mehrheit und die Minderheit der Extremisten kann nicht für alle als repräsentativ gesehen werden. Natürlich sollte man sich Reformen und Dialogen auf beiden Seiten öffnen, doch Gewalt und Gegengewalt führen in mittelalterliche Gesellschaften.
Lese dir mal dies durch:
http://www.ahmadiyya.de/ahmadiyya/einfuehrung/trance3008 schrieb:Als es damit anfing, wurde jeder Ansatz von Zivilisation im arabischen Raum im Keim erstickt. Der Islam hat den Muslimen niemals Wissen beschert, sondern hält die Menschen dort ganz im Gegenteil seit jeher fromm und bildungsfern.
Der Islam dient auch nicht unbedingt als Wissensquelle, der Islam ist eine art gesellschaftlicher und persönlicher Pfad den man aus eigener Überzeugung wählen sollte (ohne Zwang) um im Leben mit Hingabe zu Gott zu leben. Der Islam macht keine Vorschriften darüber wie die Gesellschaft aufgebaut sein muss. Die bildungsfernen Menschen gibt es auch in der westlichen Demokratie und konservative Geister gibt es überall auf der Welt.
Ich empfehle dir mal diesen Artikel zu lesen:
“Der Koran drängt dazu, den Verstand zu gebrauchen”cRAwler23 schrieb:Der Verstand spielt im Leben des Yaşar Nuri Öztürk eine ganz besondere Rolle. Denn der Verstand ist seiner Meinung nach das wichtigste Instrument für eine zeitgemäße Auslegung der islamischen Quellen. “Der Verstand”, sagt er beschwörend, “ist nach dem Koran der größte Prophet.” Im Koran sei das Dogma auf ein Minimum beschränkt. Stattdessen dränge der Koran geradezu dahin, den Verstand zu gebrauchen. Den Verstand zu gebrauchen bedeute, jeden Tag aufs Neue entsprechend den Verhältnissen der Gegenwart Interpretationen der religiösen Quellen vorzunehmen. Der Verstand dürfe nicht allein dafür benutzt werden, bestehende Glaubenswahrheiten rechtfertigen zu wollen. Vielmehr müsse der Verstand kritisch, frei und unabhängig die religiösen Glaubensgrundlagen hinterfragen und mit den Erfordernissen der modernen Gegenwart in Einklang bringen. Verstand ist dabei für Yaşar Nuri Öztürk weit mehr als nur der Entstehungsort intellektueller Leistungen.
http://tavhid.de/?p=787Wie ich hier schon schrieb, die Schuld liegt nicht am Islam, sondern an den Menschen selbst und ihren jeweiligen Weltbildern, dem Mangel an Empathie und auch dem fehlenden gegenseitigen Verständnis das die Welt so ist wie sie ist. Die Suche nach Sündenböcken ist da nicht hilfreich, besonders wenn diese auch noch metaphysischer Natur sind
;)