Hey nochmal!
:)Vieles von dem was Du schilderst berührt mich tief, weil ich mich an so vielen Stellen wiederfinde, dass ich sie kaum zählen kann.
Trotzdem werde ich nicht weiter auf Deinen speziellen Fall eingehen
@-Therion- aus dem einfachen Grunde, weil alles was ich konkret dazu sagen könnte danach klingen würde für "Gott" eine Ausrede zu suchen, warum "Er" sich in Deinem Fall nicht zu erkennen gegeben hat. Das wäre...naja...lächerlich und ist auch nicht notwendig.
Wenn "Gott" will, dann gibt "Er" sich in einer Art und Weise zu verstehen, die keiner weiteren Erklärung bedarf und wo auch keine Widerrede mehr Sinn macht. Wir sollten uns lieber darüber freuen, dass wir die Freiheit haben, uns die Köppe darüber heiß zu reden. Lass mich aber auf einen Punkt eingehen, der mir wichtig erscheint.
-Therion- schrieb:verstehst du mein innerliches problem das ich habe .... wie kann ich glauben entwickeln wenn ich seine existenz einfach nicht wahrnehmen kann ?
Vielleicht schaffen wir es gemeinsam, den inneren Konflikt der sich da für Dich auftut zu beseitigen.
Glauben ist ein Geschenk. Dieses Geschenk für sich in Anspruch zu nehmen eine Bürde, die fast schon zu schwer ist, als dass ein Mensch sie tatsächlich tragen könnte und die nur erträglich wird, wenn Gott die Kraft dafür gibt.
Nicht glauben zu DÜRFEN ist Gnade und dient Dir zum Schutz, da es Deine Unschuld bewahrt. Hier kommt dieses "Denn sie wissen nicht was sie tun" zum Tragen. Es beschützt Dich vor der Verantwortung, die Glauben in letzter Konsequenz mit sich bringt, da ab einem gewissen Punkt Unglaube einfach nicht mehr möglich, da kompletter Irrsinn, ist.
Suche nicht nach der Erfahrung, die Dir nicht gegeben ist. Sie ist Dir nicht bestimmt. Wenn sie das wäre, dann hättest Du sie bereits gemacht. Und wenn sie es ist, dann wirst Du sie machen. Aber bis dahin sorge Dich nicht weiter darum.
Du streitest nicht gegen Gott. Denn Du könntest nur gegen ihn streiten, wenn Du ihn kennen würdest. Da Du das nicht tust, bist Du auch nicht "Sein Feind" und wirst auch nicht als solcher behandelt. Gott beschützt Dich quasi vor sich selbst. Das ist in gewisser Weise Liebe. Verstehst Du?
Lass mich bitte näher ausführen, wie ich darauf komme. Dazu muss ich allerdings meine Gedanken weitestgehend so formulieren, wie sich der Sachverhalt von meinem persönlichen Standpunkt aus darstellt. Wenn meine Worte für Dich -oder sonstwen- keinen Sinn ergeben, bitte ich das zu entschuldigen. Der ein oder andere versteht aber vielleicht was ich meine und kann diesen Faden weiterspinnen. Das gibt wieder eine Menge zu lesen, sorry.
Eine ernüchternde Tatsache aus meiner Perspektive heraus ist folgende: Gott ist nicht hier! Er ist tatsächlich nicht da! Dafür gibt es einen banalen Grund. Wir Menschen haben uns entschieden, ohne Gott leben zu wollen, als wir noch mit Ihm verbunden waren. Und Gott hat uns in einer Weise geschaffen -nämlich IHM gleich- die es notwendig machte, unsere Entscheidung zu akzeptieren. Es gibt also einen Punkt, an dem Gott ganz eindeutig unseren Willen über den Seinen gestellt hat, um dieses Gleichgewicht zu wahren.
Dieser Vorgang -von UNS initiert- führte die absolute Trennung herbei, deren Resultat das ist, was wir heute hier vorfinden. Vielleicht sind wir uns dessen nicht mehr bewusst, aber wir selbst sind die Verursacher des Chaos in dem wir uns befinden. Hunger, Krieg, Leid sind die Folge unserer Entscheidung ohne Gott leben zu wollen. Folglich kann Er auch nicht dafür verantwortlich gemacht werden. Ist das nachvollziehbar?
Nun sind da zwei sich widerstrebende Prinzipien am Werk, die sich nicht ohne Weiteres auflösen lassen. Gott kann nicht so einfach über unseren freien Willen hinweggehen, andererseits will Er tatsächlich mit uns Gemeinschaft haben. Wenn Er uns allerdings dazu zwingt, dann nimmt Er uns eben diesen freien Willen weg und würde die perfekte Ordnung seiner Schöpfung ad absurdum führen, sich selbst als unvollkommen erweisen und damit als nicht tatsächlich Gott. Kann man diesem Gedanken noch folgen?
Jetzt ist es aber so, dass Gott tatsächlich nur Gott sein kann, wenn Sein Wille über allem anderen steht. D.h. diese Einheit mit uns tatsächlich wieder hergestellt wird. Allerdings immer nur unter Berücksichtigung unserer Freiwilligkeit. Wie kriegt man das also unter einen Hut?
Und jetzt wird es richtig kompliziert. Gott ist in diesem Punkt nicht untätig geblieben. Er hat eine Möglichkeit geschaffen, damit wir -wenn wir wollen- zu Ihm zurückkehren können. Diese Möglichkeit wurde und wird von Einzelnen immer wieder in Anspruch genommen, welche dann Gott als "Da Seiend" erfahren dürfen. In ihrem Leben ist Er dann tatsächlich Realität, die sich von ihrem Standpunkt aus ab einem gewissen Punkt einfach nicht mehr leugnen lässt.
Diese Menschen wiederum sind es dann, in denen Gott denjenigen begegnen kann, die Ihn nicht wahrnehmen können. Da diese allerdings nur den Menschen sehen, der zu ihnen spricht und Gott in diesem Menschen nicht erkennen können (weil sie Gott nicht kennen), müssen sie wiederum diesem Menschen, der ihnen von Gott erzählt, freiwillig keinen Glauben schenken. Hier schließt sich dann der Kreis, das Puzzle wird vollständig.
Erinnerst Du Dich daran, wie ich schrieb, dass wir die Freiheit haben zu glauben bzw. für wahr zu halten was immer wir wollen und das dies die Ursache ist für die scheinbar unterschiedlichen positiven/negativen Gott-/Nichtgotterfahrungen sei? Schon hier kommt die Freiwilligkeit zum Tragen, von der ich gesprochen habe.
Wenn man nun tiefer in diese Materie eindringt und zu ihrem "wahren Kern" gelangt, "Auge in Auge" mit dem eigentlichen "Ursprung" des Ganzen, dann ist da kein Raum mehr für "Widerspruch". Man ist an dem Punkt, wo man erkennt, dass "Gott" nicht zu glauben Wahnsinn wäre. Das "Wahrheit" absolut ist. Da ist auch kein Raum mehr für "Freiwilligkeit". Das ist der Punkt, wo Du Dich für oder gegen "Gott" entscheiden musst. Bei vollem Bewusstsein der "Tatsachen" und mit allen daraus folgenden "Konsequenzen". Da gibt es nur noch "Vogel friss oder stirb!". "Himmel" und "Hölle" sind sich in keinem Punkt näher, als hier.
Glaubt wirklich irgendein Mensch, diese "Erfahrung" sei erstrebenswert? Nein, seid dankbar, wenn Ihr nicht zu den "Erwählten" gehört, denen dieses "Los" zuteil wird. So wie ich dankbar bin, dass "Gott" es mir (noch) erträglich macht. Wenn das "Ego", das "Ich", der "Mensch" stirbt -freiwillig sterben muss und weiß es hat keine Wahl- dann ist das alles andere als einfach. Selbst wenn es einem noch so logisch erscheint. Aber ich arbeite dran... mehr oder weniger.
DAS ist die harte Wirklichkeit meiner "Gotteserfahrung". Was nichts daran ändert, dass GOTT LIEBE IST. Nur so am Rande.
So und nun könnt Ihr von mir halten, was immer Ihr wollt... irgendeine Schublade wird Euch sicher schon einfallen in die Ihr mich stecken könnt. Und sei es nur die mit der Aufschrift "PSYCHO". Mir wurscht. Bis dann irgendwann.