Etta schrieb:Dank des Islams wird die Welt echte Probleme bekommen. Siehe Iran & Co.
Ja, das ist so eine Sache. Nur kann man sich auch gut fragen, ob es denn nicht ausgerechnet der Iran sein wird, der als Erstes den Islam von sich weisen wird und in eine westlich-säkulare Richtung eintretet. Aus manchen Quellen heißt es, gerade die Erhebung zur Staatsreligion würde eine Religion der Macht berauben und sie diskreditieren, da sich die Menschen nun vom Klerus gebeutelt und unterdrückt fühlen. Dies las ich von einem tätigen Forscher auf dem Gebiet der Religionswissenschaft, der sich insbesondere mit dem Zusammenhang von Religion und Demografie auseinandersetzt. So fällt auch die Geburtenrate im Iran seit einiger Zeit ab, samt Abfall der Religiosität. Aus einer anderen Quelle heißt es, die Rate der Gläubigen im Iran sei schon auf 40% gefallen und eher die ärmeren und ungebildeteren Schichten werden es bleiben, die noch eine etwas längere Zeit religiös sein werden.
Der Iran und Iraner dürften auch weniger Grund dazu haben, den Islam beizubehalten und sich dem Westen anzunähern. Man muss wissen, dass neben religiöser Indoktrination und Frömmigkeit auch immer das Besser-Sein-Wollen der Menschen mitspielt und sich sicher nicht wenige auf den Islam aus rein solchen Gründen (gerade auch Männer) berufen: Nämlich um sich ein Gefühl des Stärkeren zu verleihen. Viele nun denken der Islam würde Teil ihrer Identität sein und hätte eine besonders fortschrittliche und überlegene Vergangenheit aufzuweisen, die man der eigenen gegenwärtigen Rückschrittlichkeit gegenüber dem Westen entgegen hält. Somit ergibt sich gar eine solch irrige Annahme, wie dass man in die Urzeiten zurücktreten müsse, um wieder etwas zum Blühen zu bringen.
Islamische Revolution im Iran. Warum? Ich denke, nicht zuletzt auch deswegen. Dem fremden Westen, der jemand der eigenen Identität berauben wolle und mit seiner kolonialen Manier den Besseren gibt, um sich zu erheben. Es ergibt sich eine Art Minderwertigkeitskomplex und vollkommene Abwehr gegenüber allem Westlichen. Dazu Folgendes: Seit der Iran islamisiert wurde und er dann letztlich auch seine wissenschaftliche Kultur mit ins Grab nahm, hat der Klerus natürlich überall nur möglich sein Gedankengut den Menschen einzupflanzen versucht, um sie in entsprechende Richtungen zu lenken, was inklusive extremer Gewaltanwendung letztlich auch geklappt hat. Man hat es verstanden, den Leuten dies und das als eigene Identität zu verkaufen und ihnen falsche Hoffnungen einzureden. Der Klerus hatte somit immer eine tiefere Verbindung zur Bevölkerung als es ein Schah hatte und von dessen Modernisierungsprogrammen man sich überrumpelt und ausgebeutet sah. Wie man auch bedenken muss, dass er natürlich hier und da nicht das Gelbe vom Ei war.
Nun ist es aber so, dass der Iran anders als andere islamisierten Länder eine Besonderheit aufweist. Er kann auf eine Tausende Jahre überbrückende eigene Zivilisation verweisen und der Kyros-Zylinder gilt mithin als erste Erklärung der Menschenrechte. Westlich? Nein iranisch. Das hatten wir schon vor euch. Desweiteren ist selbst unter Muslimen noch immer die Erinnerung an die arabische Invasion vorhanden und daraus eine tiefe Abneigung dagegen erwachsen. Man besitzt noch die eigene Sprache und Teile der eigenen Kultur. Man kann auf die eigene zerstörte Religion verweisen (Zarathustrismus) und letztlich der Wahrheit, dass die sogenannten islamischen Wissenschaftler meistens in Wahrheit 1) Perser waren und 2) die meisten davon der Religion, gerade dem Islam, ziemlich kritisch gegenüberstehend. 3) sind die Zoroastrier, welche nach Indien flüchteten, allesamt ziemlich erfolgreich. Bei gegebener Aufklärung über die eigene Vergangenheit und Identität wäre hierbei ein Zusammenbruch des gesamten Regimes ziemlich wahrscheinlich, würde ich annehmen.
Problematisch ist hier jedoch etwas anderes: Der anti-arabische Rassismus, der nun auch wieder wahrlich nicht das Gelbe vom Ei ist. Jedenfalls machen nicht wenige die Araber für die desaströse Lage des heutigen Iran verantwortlich, was natürlich als solches Humbug ist. Es muss also aufgepasst werden, dass man hier nicht wieder in ein Extrem schlittert. Sozusagen vom Einen ins Andere.
Ich denke, nicht zuletzt damit ist übrigens auch zu erklären, warum der Iran vom arabischen Frühling nicht wirklich mitgerissen wurde. Aus nicht zuletzt bewusster Abgrenzung und nicht nur der vorangehenden Einschüchterung durch extreme Gewalt der Mullahs und ihrer Schergen, welche aber sicher durch ihre Brutalität auch ihren Beitrag leisteten.
Aber das waren nur mal meine 2 Cent bzw. Spekulationen.