@Edengefühle Edengefühle schrieb:Genau, ich werde dir jetzt eine Liste von den Leuten zusammenstellen, die von der Kirche verfolgt, zum Schweigen gebracht und getötet wurden, weil sie die Naturwissenschaften erforschten.
Willst du mich verarschen? Hoffst du auf Fehler?
Nicht doch. Ich finde es nur bemerkenswert, dass Leute mir meistens nicht mal ein
einzigesBeispiel nennen können. Ich sprach in keinster Weise von einer Liste, eher von einer Epoche. Zumindest ein Name würde mir zwar auch schon helfen, aber das nur, weil ich diesen zeitlich einordnen könnte.
Mir geht es überhaupt nicht darum, dich in irgendeiner Weise anhand dieser Informationen in eine Ecke zu drängen. Ich kann lediglich mit "korrupten Christen" nichts anfangen. Diese Zeitspanne beginnt bei Judas und hört bei Tebartz-van Elst keinesfalls auf.
Wenn du mir aber nicht einmal eine ungefähre Zeitangabe nennen kannst, zu der "korrupte Christen" wissenschaftliche Vordenker unterdrückten, dann widerlegt sich dieses Argument beinahe von selbst. Erstaunlich nur deshalb, weil du ja behauptet hast, du könntest diese Abfolge zurückverfolgen.
Edengefühle schrieb:Sag mal, der Spruch mit den panischen Europäern war zuviel für dich, oder?
Ich bin bewusst nicht darauf eingegangen, um die Politik hier mal außen vor zu lassen.
Edengefühle schrieb:Da war nur die Rede von deiner Argumentation und die ist in den meisten Fällen nicht vereinend, also holistisch, sondern trennend und zurückführend, also reduktionistisch.
Nun gut - was soll ich darauf erwidern? Es bringt uns vermutlich kaum weiter, über meine Argumentationsweise zu diskutieren. Solange sie nicht mit meiner Sicht der Dinge gleichgesetzt wird, kann es mir ja eigentlich auch herzlich egal sein.
Edengefühle schrieb:Sie ist nur wissenschaftlich, als Wissen hervorbringende forschende Tätigkeit in einem bestimmten Bereich.
... und jetzt deine Kritik daran?
:DDass meine Argumentationsweise nun aber wissenschaftlich ist ... auch das noch.
Edengefühle schrieb:Wikipedia hat sich an der Stelle stark entwickelt und pflegt zumindest eine massive Form der Individualwacht. Ich nutze es als Werkzeug und bin dem Projekt zu Dank verpflichtet. Vor allem ist es transparent. Wir können auch den Duden nehmen, weniger transparent, aber garantiert ohne Rechtschreibfehler.
Da der Duden die Rechtschreibung und Wortbedeutungen hortet, ist er Wikipedia in jedem Fall überlegen. Da kann noch eine so massive Form der Individualmacht herrschen. Zumal häufig unterschätzt wird, wie siegesgewiss Fehlinformationen auf dieses Portal gelangen. Bei so einer breiten Datenmasse ist es auch Wikipedia nicht immer möglich, alle Artikel zu kontrollieren.
Edengefühle schrieb:Die Zeitgenössische Kenntnis vom Holocaust wird nach wie vor erforscht. Solltest du dich hingegen der rechten Rhetorik bedienen, den angeblichen Vorwurf der Kollektivschuld zu widerlegen, gehe ich umso Freude strahlender darauf ein.
Da muss ich dich enttäuschen. Um ein solches Thema in Allmy zu diskutieren, müsste ich schon mehrere Male auf den Kopf gefallen sein.
Ich spielte im Übrigen keinesfalls auf den Holocaust an, daher mag dein Unverständnis rühren. Ich meinte vielmehr, dass die Masse der Menschen nicht die Wahrheit sprechen muss, allein weil die Quantität ihr Recht gibt. Wissen ist leider nicht demokratisch (oder vielleicht sollte man sagen: zum Glück).
Edengefühle schrieb:1. (ein begründetes, geordnetes, für gesichert erachtetes) Wissen hervorbringende forschende Tätigkeit in einem bestimmten Bereich,
2. jemandes Wissen in einer bestimmten Angelegenheit o. Ä."
Erkenne die Differenz nicht. Hilf mir.
Gerne.
Ich vermute mal, du beziehst dich auf Punkt 1: "Wissen hervorbringende forschende Tätigkeit in einem bestimmten Bereich", da meine Art, Fragen zu stellen, ja scheinbar Wissen hervorbringt. Nun ist es aber leider so, dass ich nur Fragen gestellt habe, keine Antworten gab. Nicht einmal du hast mir geantwortet.
Insofern waren meine Fragen leider nicht Wissen hervorbringend.
Edengefühle schrieb:Nach diesen Definition ist alles, was dir widerfährt, geistig. Auch Wissen. Bezüglich der Bedeutungskomponente sollte sich das mithilfe des Dudens geklärt haben.
Ich freue mich natürlich, dass wir uns auf den Duden als Medium einigen konnten, ebenso erfreut bin ich, die einzelnen Bedeutungen von Mental oder Spirituell nicht selbst suchen zu müssen.
Leider verstehe ich aber nicht die Aussage, die du anhand dieser Zitate treffen möchtest. Ich habe nicht verleugnet, dass alles, was uns widerfährt geistig ist. Ich habe nur gesagt, dass wir beide von unterschiedlicher Geistigkeit sprechen (du von Mentaler -> Wissenschaft; ich von Spiritueller -> Spiritualität).
Edengefühle schrieb:Also weißt du nicht, dass Religion niemals wissenschaftlich ist, sondern du interpretierst das so?
Ich habe es aus dem Prinzip der Deduktion erschlossen. Sobald du mir ein Beispiel dafür nennst, in welchem Religion wissenschaftlich ist, werde ich das überdenken (müssen).
Edengefühle schrieb:Interpretation, also Deutung, Klärung, Auslegung und Auffassung, ist eher ihre Hauptaufgabe, meinst du nicht?
Definitiv nicht. Genau in diesem Moment erreichen wir nämlich das Spektrum der Pseudo-Wissenschaftler - zumindest, wenn es nicht klar getrennt wird.
Natürlich arbeiten Wissenschaftler mit diesen Methoden. Aber sie schaffen kein Wissen, egal wie
wahrscheinlich ihre Annahmen sind. Sie interpretieren nur und können genauso gut falsch liegen. Sobald ein Wissenschaftler diese Annahmen aber als Wissen deklariert, sind wir im Bereich der Pseudo-Wissenschaft.
Edengefühle schrieb:Heißt das eigentlich, dass Extrapolation auch nicht wissenschaftlich ist?
Schafft es Wissen?
Nein.
Ist es also wissenschaftlich?
Streng genommen nicht, nein.
Edengefühle schrieb:Dich kümmert das Sujet also herzlich wenig, wenn dich das Subjekt nervt?
Nein, aber ich sehe mich nicht dazu gezwungen, mich in deiner Interpretation der Möglichkeiten zu bewegen, die mir eindeutig zu wenig Spielraum lassen.
Edengefühle schrieb:Oh, die waren sehr wohl auf Wissen angewiesen, um zu überleben. Und du bist das jetzt, um ihren Glauben überhaupt halbwegs glauben zu können.
Waren sie auf Wissenschaft im Sinne von Wissensgut oder im Sinne von "forschender Tätigkeit" angewiesen?
Wenn du in allen Diskussionen von ersterem sprichst, dann sollte ich wohl mein Haupt neigen und dir zugestehen, dass Wissen unabdingbar ist. Wenn eine Kuh nicht weiß, wie sie kauen soll, wird sie nicht lange überleben.
Wenn du allerdings forschende Tätigkeit meinst, bleibe ich bei meinem alten Standpunkt. Es ist nicht notwendig.
Edengefühle schrieb:Hättest du das erste Festgedrückte zweimal verwendet, hätte ich diesen Absatz signiert. Momentan arbeiten viele Skeptiker hart daran, die Psiram-Skeptiker auf ihren unwissenschaftlichen Objektivismus aufmerksam zu machen. Das dauert eben.
Hilf mit.
Ich werde mich in diese Diskussion gewiss nicht einmischen.
Wenn du die "Wissenschaft unserer Zeit" auf dieselbe Weise verurteilst (verurteilen würdest; eigentlich wissen wir es ja beide besser) wie ich es tue, wäre unser gesamtes Gespräch der letzten Seiten hinfällig, da es sich wie erwartet nur um einen Bedeutungskonflikt handelt.
Edengefühle schrieb:Oktro... Was?
Oktroyieren - aufnötigen.
Unbeeinflusst von Wissen. Zu welchem Zweck?
Na das hängt wohl eher von deiner Integrität ab. Sonst müsstest du dich von allem Wissen freimachen. Viel Erfolg.
Warum immer gleich ins Extrem steigen? Es geht weder darum, sich von allem Wissen frei zu machen, noch gezielt weniger Wissen sammeln. Ich habe mich allerdings dazu entschlossen,
bestimmtes Wissen zu meiden (was dir nicht neu sein dürfte). Stichwort Naturwissenschaften.
Wissen über Photosynthese hindert mich dabei, den Baum mit anderen Augen zu sehen. Mag ein persönlicher Tick sein, vielleicht verdeutlicht ein anderes Beispiel dir aber meinen Punkt.
Ein Mensch, der in einer Gemeinschaft aufwächst, in der es eine festgefahrene Tatsache ist, dass der weiße Mensch dem schwarzen überlegen ist, wird größte Schwierigkeiten haben, dem Schwarzen auf Augenhöhe zu begegnen.
Genau darin liegt doch die Anfechtbarkeit seiner Konklusion. Der Mensch kann seine Umwelt in Energie und Materie aufteilen und schließt daraus, dass all das, was nicht daraus resultiert (wie in diesem Fall die Abstraktionen), im Kopf des Menschen entstehen müssen. Was aber, wenn es nicht nur zwei Ebenen gibt (was meines Erachtens sogar sehr realistisch ist)?
Sondern?
Öhm - drei Ebenen? Vier? Fünf, sechs, sieben? Wer weiß?
Edengefühle schrieb:Gutes Argument! Ich sage dann einfach: Doch, hat er.
*seufz*
Dann schauen wir uns den Textteil eben nochmal ganz genau an.
"Glaubst du an Gespenster?"
"Nein."
"Warum nicht?"
"Weil sie un-wis-sen-schaft-lich sind. Sie bestehen nicht aus Materie und haben keine Energie, und deshalb existieren sie nach den Gesetzen der Wissenschaft nicht, außer in den Köpfen der Leute. Natürlich bestehen auch die Gesetze der Wissenschaft nicht aus Materie, auch sie haben keine Energie, und deshalb existieren sie ebenfalls nur in den Köpfen der Leute. Es ist am besten, wenn man sich in diesen Dingen streng an die Wissenschaft hält und weder an Gespenster noch an die Gesetze der Wissenschaft glaubt. Dann kann einem nichts passieren. Es bleibt einem dann zwar nicht mehr viel, woran man glauben könnte, aber auch das ist wissenschaftlich.
Ich habe mal sämtliche Inquits herausgeschnitten, da sie den Lesefluss stören. Interessant ist vor allem der letzte Teil. Schauen wir uns also an, was sagt dieser Typ:
- Gespenster sind unwissenschaftlich, (weil) sie bestehen nicht aus Materie und haben keine Energie
- Daraus folgt, sie existieren nach den Gesetzen der Wissenschaft nicht
- Sie existieren nur in den Köpfen der Leute.
- Auch die Gesetze der Wissenschaft bestehen nicht aus Materie und haben keine Energie
- Auch die Gesetze der Wissenschaft existieren nur in den Köpfen der Leute
- Es ist wichtig, sich streng an die Wissenschaft zu halten und weder an Gespenster noch an deren eigene Gesetze zu glauben. Dann ist man auf der sicheren Seite.
- Dann kann man nicht mehr an Vieles glauben, aber zumindest ist es wissenschaftlich.
Nochmal vereinfacht:
- Gespenster sind unwissenschaftlich, sie haben keine Materie und keine Energie
- Gesetze der Wissenschaft sind unwissenschaftlich, sie haben keine Materie und keine Energie.
Wo genau (mir egal, in welcher der gekürzten Fassungen, meinetwegen auch in der Originalen mit Inquits) hast du nun diese Aussage gefunden?
Edengefühle schrieb:Nur gesagt, dass die fundamentale physikalische Größe Energie (die Materie auch ist), nicht die Naturgesetze und Geister formt, sondern ihnen folgt.
Deine Interpretation an sich ist ja in Ordnung. Aber ich finde keinen Anhaltspunkt, der mich (oder GuyInkognito) auf diese Fährte hätte bringen können.