@mitras Mit anderen Worten: Es sollte nicht das Ziel sein positiv zu denken, sondern sich von Bewertungen frei zu machen, das positive Denken stellt sich infolge der fehlenden Negativität von ganz alleine einText
@georgerus Ich bin erfahrungsgemäss der Ansicht, man sollte sich zum Ziel setzen, in der Gegenwart zu leben. D.h. alles zu akzeptieren, was in mir zur Sprache, zum Ausdruck kommen will u.a. auch sog. Negative Gedanken, - was ja eben auch wiederum eine Bewertung darstellt - zuzulassen.
Ohne Bewertung zu denken, kann ICH als EgoMindverstand nicht, denn es ist ja das Ich, welches mit dem Bewertungssystem eins ist, verschmolzen ist.
Also geht es darum, das Ich nicht zu verbessern oder zu verändern, was es ja nicht kann - sondern die Gegenwart des Ichs wahrzunehmen mitsamt seinem Bewertungssystem und neutral wahrzunehmen.
Wie jeder Vorsatz führt auch der Vorsatz, nicht zu bewerten, in die "Hölle", weil Du Dir damit Gewalt antust.
Also gilt es: Beobachte, w i e du wertest, und frage Dich z.B. auch (in diesem Kontext), warum und wieso Du an manchen Gedanken negatives findest, wer ist es, der hier urteilt?
(Mama/Papa, gesellsch. Konditionierung)?
Hast Du vieleicht einen neuen Glauben/Überzeugung/spirit. Konzept, dem Du nachfolgen willst?
Meine Meinung zum Positiven Denken allgemein ist, dass es verhindert, dass du zu deinen wahren Gefühlen findest.
Wir lernen oft als Kinder, dass es schlimm ist, böse zu denken, bzw. alles ist böse, was dem Willen der Eltern widerspricht. Wir verinnerlichen dies im Überich und verbieten uns fortan "böse" zu denken, das kann so weit gehen, dass wir es uns sogar dann verbieten , wo wir angegriffen werden
- weil wir gut und böse, Engel von Teufel nicht mehr unterscheiden können.
Im krassesten Falle kann eine solche Erziehung zu einem Borderline-Syndrom führen, wo Du immerzu in die Hand beissen musst, die Dich füttern will, - weil Du kein Unterscheidungsinstrument hast...
Also z u l a s s e n ist die Devise: den sog. negativen Gedanken anschaun, mit ihm spielen sozusagen, verstärken, sich bewusst machen. Er verändert sich von selbst, wenn man ihn mit allen Fasern seines Seins gespürt hat.
Allerdings, wie Mitras schon sagt, muss man aufpassen, dass man sich allzu sehr mit diesen "negativen" gedanken identifiziert. Ich kann Dir Lieder davon singen, wie ich mich in Hassgedanken dermassen rauschhaft hineinsteigerte, dass ich von diesem Trip sehr schwer wieder herunterkam. Gestattet man sich nämlich erst einmal Hass, wo man zuvor solche Regungen verdrängen musste, nicht fühlen durfte , kommt es leicht zu Überreaktionen....
Wie ich die andern, die Welt sehe, so sehe ich mich selbst und auch diese Erkenntnis ist Teil eines Bewusstwerdungsprozesses, wo ich mich nur selber achtsam wahrnehme.