@emineoemineo schrieb:Wie kann die Quelle eine vorübergehende Erscheinung sein, ist diese nicht eher ein IST Zustand,
Wieso fragst du, ob die Quelle eine vorübergehende Erscheinung ist, wenn ich doch genau das Gegenteil schrieb, nämlich:
oneisenough schrieb:Das EINS ist vielmehr die Quelle alles Existierenden,
Da steht deutlich:
Die Quelle ist NICHT das Existierende. Die Quelle ist stattdessen das, was alles Existierende hervorbringt. Du musst unterscheiden zwischen der Quelle und das, was sie hervorbringt.
Das Hervorgebrachte ist das Konstruierte. Die Quelle jedoch ist nichts Konstruiertes, sondern das Konstruierende.
Bitte verstehe die folgenden zwei Beispiele nicht wörtlich, sondern als Analogie für Quelle und das, was sie hervorbringt.
1. Wenn du ein Brötchen isst, dann isst du ein Brötchen und nicht den Bäcker. Das Brötchen ist das Konstruierte und der Bäcker ist die Quelle, der Konstrukteur, der das Brötchen hervorbringt.
2. Wenn du ein Haus betrittst, dann betrittst du das Haus und nicht den Architekten. Das Haus ist das Konstruierte und der Architekt ist die Quelle, der Konstrukteur des Hauses.
Der Architekt ist etwas vollkommen anderes, als das Haus.
Der Bäcker ist etwas vollkommen anderes, als das Brötchen.
Das Sein (die Quelle) ist etwas vollkommen anderes, als das hervorgebrachte Existierende.
Deswegen ist das EINS die Quelle alles Existierenden.
Auch ist diese Quelle kein IST-Zustand, wie du schreibst. Sie ist deswegen kein IST-Zustand, weil weder die Quelle sich in einem beschreibenden Zustand befindet, noch befindet sich in der Quelle irgendetwas, was einen Zustand haben könnte. Eine Quelle bedeutet Singularität, das heißt, es gibt keine ZWEI Quellen für alles hervorgebrachte Existierende.
Etwas, das sich in keinem Zustand befindet, kann unmöglich mit den Kriterien für etwas Konstruiertes beschrieben werden, nämlich, dass es weder einen Raum, eine Form, noch eine zeitliche Dauer haben könnte. Diese beschreibenden raumzeitlichen Kriterien gelten nur für alles, von dem wir sagen, dass es existiert, jedoch nicht für die Quelle, nicht für das Sein.
Alles, was sich in einem bemerkbaren Zustand befindet, ist etwas vorübergehend Konstruiertes. Und für etwas, das sich nicht in seinem solchen Zustand befindet, gilt, dass es unvergänglich, unveränderbar, formlos, zeitlos, ohne jegliche Begrenzungen, ist.
Diesen Unterschied gilt es zu verstehen, auch wenn das Wort "Zustand" suggeriert, dass das Sein sich in einem Zustand befinden könnte. Aber das tut es nicht. Es befindet sich VOR allen Zuständen, die überhaupt möglich sind, weil es diese erst hervorbringt.
Ich hoffe, ich konnte dir den Unterschied zwischen dem Sein und etwas Existierendem verdeutlichen.