@BlackFlameBlackFlame schrieb:aber so ganz ohne ein Motiv, was mir selbst die Möglichkeit einräumt, dass ich im besten/schlimmsten Fall auch von einer gegensätzlichen Position argumentativ überzeugt werden kann, finde ich diskutieren absolut sinn- und zwecklos.
Guter Punkt! Ich kann es auch verstehen wenn jemand nun mal seinen Überzeugung hat, an etwas größeres glauben möchte und deshalb in gewisser Hinsicht "vertraut". Hab da grundsätzlich auch nicht wirklich ein Problem mit, jedem das seine. Ich persönlich z.B. glaube fest daran, dass es irgendwo da draussen noch anderes, intelligentes Leben gibt, auch wenn es dafür leider keinen stichhaltigen Beleg gibt. Deshalb vertraue ich, wenn auch nicht vollkommen blind, meinem Bauchgefühl und würde in einem Disput auch dafür Position beziehen,
auch wenn mir die Argumente ausgehen. Nur würde ich dann ehrlich genug sein und zugeben, dass meine Annahmen auf reinen Spekulationen basieren und nicht so tun als würde E.T. mich jede zweite Nacht besuchen und mir Sci-Fiction-Gute-Nacht-Geschichten ins Ohr flüstern. Dennoch lernen wir immer mehr über unser Universum und es ist offensichtlich welch glückliche Fügung uns hier her verschlagen hat um uns überhaupt erst darüber Gedanken zu machen wo wir her kommen und ob da noch Andere sind die ebenso Nachts in den Himmel schauen mit dem Wissen, dass man sie im Glücklichsten Fall erst in Millionen von Jahren erblicken könnte. Also ist die Chance das wir mal einen von den "Anderen" erblicken so geringfügig, dass ich hier
"selbstkritisch" durchaus von einer Wunschvorstellung meinerseits sprechen kann.
Was ungeklärte Phänomene betrifft bin ich auch kein fundamentalistischer "Ungläubiger", hab selbst schon
Erfahrungen gemacht, die mein Weltbild dann doch leicht ins Wanken gebracht haben, dennoch bin ich der vielleicht zu optimistischen Meinung: Die Rätsel von heute sind das Wissen von Morgen. Das dieses Wissen natürlich wieder neue Fragen aufwirft ist doch auch irgendwie schön für unsere neugierige Spezies die sich erst vor rund 200.000 Jahren erhob um die Welt zu erobern. Es ist vollkommen OK so das wir nicht über die absolute "Weisheit" verfügen, was auch immer das sein soll
;) Nur was uns auf unserem Weg als Menschheit meines Erachtens nicht weiterhilft, sind die dogmatischen, inflexiblen und realitätsfremden Ideologien von religiösen Fundamentalisten. Schließlich ist es doch gerade diese Unflexibilität die dafür gesorgt hat, dass Kirchen und überhaupt religiöse Institutionen am modernen und aufgeklärtem Menschen "vorbei gehandelt" haben und eher persönliche, meist sehr irdische Interessen in den Vordergrund stellten als zum Wohle des Volkes zu walten. Wenn uns Menschen irgendetwas eint, dann ist das unsere Herkunft und ich denke unser "romantische", oftmals auch leicht naive Einstellung und Vorstellung vom "Guten". Und dieses "Gute" lass ich mir nicht von einem fiktivem Gott vereinnahmen, der einen zudem vermeidlich auch noch bestraft wenn man auf den eigenen gesunden Menschenverstand/ Urteilsvermögen vertraut und Ihn in Frage stellt in seinem verrücktem Handeln. Und vor allem nicht von unserem Kollegen shauwang, der ein solch verzerrtes Selbstbild hat, dass man sich bei ihm sowieso über nichts mehr wundern muss.
Seit dem ich mich mit Religionen beschäftige, hab ich viel über religiösen Motivationen diverse Völker und Ihre damaligen Lebensumstände sowie Traditionen gelernt und ich finde es aufregend immer wieder neue Aspekt kennen zu lernen die für mich zu einem besseren Gesamtbild der kulturellen, geopolitischen und geistigen Findungsphase der Menschheit führen. Was aber treibt den Fundamentalisten an? Was ist sein Motiv wenn für Ihn doch seine Überzeugung unverrückbar fest steht und er sich mit der Hypothese Gott zu frieden gibt, die seit jeher als Lückenbüsser für Nichtwissen hinhalten muss? Empfindet er etwas ein Gefühl der Befriedigung beim verteidigen seiner Behauptungen frei von sachlichen Argumenten? Wo hört die Diskussion auf und wo fängt die unbelegte, unverschämte
Propaganda an?