sonnescheint schrieb:sehe es mal von der andere seite, was alles für mensschen ist und nicht dagegen und Du wirst darauf kommen, das es für einen ist.Gott will uns nicht quellen, das tuen wir selber..
Wenn alle sich daran(Gebote) halten würden, wäre die Welt und für jeden einzelnen eine schöne Sache.
Dann möchte ich auch dir einen Denkanstoß der "anderen Seite" geben.
Setzen wir einmal voraus, dass es nur einen einzigen Gott gäbe; in heiligen Schriften, trotz unterschiedlicher Bezeichnungen, doch der selbe Gott beschrieben wird und das was manche als diesseitiges Leben bezeichnen eine Prüfung ist.
(Weil ich mich für einen Menschen halte, so greife ich nun auch auf ein vermenschlichte Bilder zurück.)
Wenn das Leben nun eine Prüfung ist und sich der Prüfer ein reales Bild unserer Leistungsfähigkeit machen will, warum sollte er uns dann dabei helfen wollen?
Bei einem Einstellungstest bringt es der Personalleitung doch gar nichts, wenn sie Jemanden bei der Lösung der Aufgaben hilft oder behindert, wenn sie die besten Bewerber herausfiltern will.
Ebenso wird ein vernünftiger Prüfer erlauben, dass man einen anderen Lösungsweg als auf dem Lösungszettel verwendet hat, wenn das geforderte Ergebnis herauskommt, schließlich variiert die Ausformulierung von Lösungsalgorithmen in jeder Fachliteratur etwas.
Problematisch ist bei dieser Gottesprüfung aber, dass uns Prüflingen zwar die selbe Zielstellung gegeben ist, z.B. Sei ein guter Mensch. , aber dabei unklar ist, was "gut" nun letztlich bedeuten soll und welcher Lösungsalgorithmus das Problem möglichst vollständig löst. In der Gesamtheit betrachtet gibt es viele Lösungswege, die das Problem lösen könnten, aber keine Gewissheit, worauf der Aufgabensteller am Ende hinaus will, obwohl wir alle mehr oder weniger Fachliteratur gelesen haben.
Was hier und jetzt gerade passiert ist, dass wir während der Prüfung anfangen lauthals in Gruppen miteinander zu diskutieren, welcher Lösungsweg nun möglicherweise der richtige sein könnte und der Prüfer sitzt vor der Klasse und schaut diesem Treiben regungslos zu.
Anstatt im Stillen einfach irgendeine möglichen Lösungsweg aufs Papier zu schreiben und abzugeben, sitzen die meisten einfach verwirrt herum und hoffen in diesem lautstarken Getummel eine Idee aufzuschnappen, die ihnen weiterhelfen könnte, weil die meisten ja doch eine möglichst hohe Punktzahl erzielen wollen.
Die paar Wenigen, die sich ihrer Sache sicher sind, sitzen irgendwo am Rand, ignorieren das Durcheinander und schreiben unbeachtet einfach auf, was sie für richtig halten. Sich einzumischen würde sie ja nur aufhalten.
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Was will ich damit sagen?
Nun zuerst einmal, sehe ich für Gott keinen Vorteil irgendjemanden während der Prüfung zu bevorzugen, wenn er doch mit der Prüfung erreichen will, dass er am Ende nur die in sein Reich lässt, die es auch verdient haben und nicht die, die am besten Schleimen konnten.
Weiterhin, dass es im Moment keine Patentlösung für das Problem des guten Mensch Seins zu geben scheint und man nun für sich selbst erörtern muss, ob man einfach probiert auf irgendeine Weise eine Lösung zu wagen, oder sich möglicherweise noch einmal quer durch die Fachliteratur liest, um Ideen zu bekommt, oder nur rumsitzt und sich von denen berieseln lässt, die lautesten Töne von sich geben.
Und drittens, man sich fragen sollte, welches Ziel ein Prüfer überhaupt verfolgt, wenn er so eine unpräzise Aufgabenstellung stellt. Will er die Kreativität von Einzelnen oder will er Querdenker oder ist ihm die Lösung letztlich vielleicht sogar egal, weil sein Fokus für die Punktvergabe ganz woanders liegt oder ist die Prüfung an sich nur eine Scharade oder will er vielleicht auch nur sehen, wer überhaupt eine Lösung wagt?
Und um einen Teilsatz aufzugreifen: Ich vermute die Welt wäre etwas Schöner, wenn möglichst viele überhaupt erstmal versuchen würden, ihr Bild von einem guten Menschen in sich selbst abzubilden. Ideen kann man schließlich viele entwickeln, aber letztlich muss man auch in der Lage sein bzw. den Mut aufbringen, irgendeine davon umzusetzen.