@emineoWas ich mit meinen Ausführungen, Beispielen, Vergleichen und vor allem aufgrund meiner persönlicher Erfahrungen hier sagen will, ist:
Um zu verstehen, wer ich bin, muß ich die Phasen Wachsein und Schlafen genau untersuchen. Die meisten von uns halten sie für nebensächlich, für selbstverständlich. Aber das sind sie keineswegs, wenn man sich wirklich damit beschäftigt. Zugegeben, das Beschäftigen damit bedarf Zeit. Als junger Mensch habe ich mich nicht mit solchen Fragen beschäftigt. Man hat mir erzählt, wer ich bin, wie ich heiße, und das war´s dann. Wenn mich jemand fragte "Wer bist du?", dann habe ich ihm meinen Personalausweis gezeigt. Er sah dann mein Foto und las einen Namen, und schien sofort zu wissen, wer ich bin. Die Leute denken, ich bin das Ergebnis dessen, was das Foto zeigt und noch dazu eine Ansammlung von Buchstaben, die meinen Namen ergeben. Wie albern ist das denn?
:)Diese Phasen Wachsein und Schlafen:
Was genau ist geboren, ich, oder diese beiden Phasen?
Wo genau befinde ich mich, sobald ich eine der beiden Phasen verlasse?
Was genau ist mein Part in einer dieser beiden Phasen? Was genau kann ich in jeder der beiden Phase als mich selbst bezeichnen? Und ohne eine dieser beiden Phasen, wer bin ich dann? Es gibt mich auch dann. Ohne jeden Zweifel. Aber wo genau befinde ich mich dann? Wer genau bin ich dann?
Fragen dieser und anderer Art musste ich klären, um wissen zu können, wer ich tatsächlich bin.
So lange ich solche nicht restlos und widerspruchsfrei für mich klären kann, werden die Beschreibungen dessen, was ich bin, immer verschwommen, vermischt, unklar, nicht wirklich erkennbar, sein.
Und um diese Klarheit erkennen zu können, brauche ich dazu niemanden oder irgendwelche Bücher, die mir sagen, wer ich bin. Gut, es ist hilfreich, wenn man Anregungen erhält, die man selbst noch nicht bemerkt hat. Doch alles, was ich tatsächlich dazu brauche um eine echte persönliche Erfahrung zu erlangen, und nicht nur die Erfahrung eines anderen als glaubhaft zu übernehmen, ist meine Aufmerksamkeit. Mehr besitze ich eh nicht. Alles andere sind Erscheinungen, die nur in meinem Bewusstsein auftauchen und wieder verschwinden. Ich kann sie nicht "festhalten". Meine Aufmerksamkeit hingegen ist fest, ungeteilt, zeitlos, raumlos. Die Aufmerksamkeit ist das Wichtige, nicht das, was sie erschaffen und dann bemerken kann.
emineo schrieb:Du hast doch selbst vom malern gesprochen, oder ?
Ja, aus Anschauungsgründen benutze ich die Analogie des Malens.
Kannst du ein einfaches verständliches Beispiel dafür nennen, was du "gemalt" hast?
Und wo genau befindet es sich? Ich möchte es mir gerne anschauen.