@Thalassa Nja, die Trennung von Staat und Kirche war eben die "Reaktion auf das Dilemma der christlichen Ideen", wie oben schon angedeutet.
Wegen ihrem imperialistischen Monotheismus (ALLE Menschen seien dazu geschaffen, an diesen EINEN Gott zu glauben) haben die christlichen Sekten des sogenannten Mittelalters (wobei es auch unter diesen solche gab die wohl eher pantheistisch waren, und deshalb von den monotheistischen Macken verschont blieben) das Dilemma gehabt, dass sie alle propagierten, das alle ihre Religion haben können/sollen/müssen. So gab es den Kompromiss (nachdem das Christentum die traditionelle heidnische Welt beinahe komplett ausgerottet hatte), dass eben alle staatlich kontrolliert ihrer Konfession nachgehen können. Das war insgesamt eine zwangsmässige Vereinigung von Feinden.
Das ganze ging natürlich nicht sehr friedlich ab, und war auch wieder ein riesen Gemetzel, und hat in erster Linie die Freiheit aller beschränkt. Wobei dies vor allem die Schuld des Christentums war.
Die Konfessionsfreiheit hat ganz bestimmt nichts mit Freiheit der Religionen (im weiteren Sinn) zu tun, denn viele Religionen haben Praxen, die für illegal erklärt werden, und die meisten Religionen, setzen sich eigentlich autonom, mit eigenen Gesellschaftsstrukturen, eigenen Regeln, etc.
Der Staat ist wesentlich christlich, weil er alle zu einem ganzen vereinigen will... und gegen die Menschen in ihm gerichtet... Gegen Kultur im allgemeinen... Weil Kultur eine viel (für den Staat) zu gefährliche Gemeinschaftserfahrung darstellt, die immer die Gefahr mit sich bringt, dass sich ein Teil vom ganzen abspaltet, und so die Idee des EINEN Ganzen in Gefahr bringt.
"bei so einem Gebilde wie einer Gesellschaft - sprich einem Staat - braucht man schon irgendetwas Gemeingültiges, wie unser Grundgesetz".
Braucht "man". Aber du kannst nicht so ein Gebilde voraussetzen.
Das Gebilde Gesellschaft und Staat ist ein IDEAL. Nicht viel mehr.
Und ich glaub nicht dran.