Emerald schrieb:Jeder mag aus diesem Text seine eigenen Schlüsse ziehen.
Besser nicht, denn Du hast ihn völlig aus dem Zusammenhang gerissen.
Emerald schrieb:Nicht nur durch die Reformation wurden die sog. "apokryphen" Schriften aus der Bibel entfernt, sondern das geschah schon viel früher mit vielen Evangelien (Thomas, nach Maria, Philippus, Judas usw.)
Das Neue Testament gibt es formal erst seit 1563. Im Rahmen des Konzils von Trient (1545 - 1563) wurde beschlossen, dass der Kanon, der von den meisten Gemeinden der christlichen Welt bis zu diesem Zeitpunkt als Bibel verwendet wurde, der offizielle Kanon der gesamten Kirche werden sollte.
"Entfernt" wurde im Neuen Testament übrigens nichts. Die neutestamentlichen Apokryphen wurden erst innerhalb der letzten 200 Jahren entdeckt, also zu einem Zeitpunkt, als der tridentinische Kanon bereits feststand.
Anders sieht es mit dem Alten Testament aus. Dieses war in seiner Gesamtheit länger bekannt. Entfernt wurden daraus einzelne Texte aber erst zur Reformation.
Emerald schrieb:der ein Befürworter des Konzils zu Nicäa war
LOL, es ist immer wieder erfrischend zu sehen, woher Menschen ihre Informationen haben. Das Konzil von Nicäa hatte als einzigen Punkt die sog. Trinität. Der einzige Autor, der in seinen Büchern etwas anderes schreibt ist - tadaa - Dan Brown.
Emerald schrieb:Die durch Damasus vom Hl. Hieronymus geforderte einheitliche Bibelübersetzung
Wieder falsch. Hieronimus erhielt den Auftrag, die damals bekannten vier Evangelien zu einem einzigen Evangelium zu verschmelzen. Da sich die vier kanonischen Evangelien jedoch ständig gegenseitig widersprechen, war es ihm nicht möglich, ein *Einheitsevangelium* zu verfassen, ohne eigenmächtig abzuändern, wegzulassen oder zu verfälschen:
Emerald schrieb:"Du zwingst mich, ein neues Werk aus einem alten zu schaffen, gleichsam als Schiedsrichter zu fungieren über Bibelexemplare, nachdem diese [seit langem] in aller Welt verbreitet sind, und, wo sie voneinander abweichen, zu entscheiden, welche mit dem authentischen griechischen Text übereinstimmen. Es ist ein Unterfangen, das ebenso viel liebevolle Hingabe verlangt, wie es gefährlich und vermessen ist; über die anderen zu urteilen und dabei selbst dem Urteil aller zu unterliegen; in die Sprache eines Greises ändernd einzugreifen und eine bereits altersgraue Welt in die Tage ihrer ersten Kindheit zurückzuversetzen. Wird sich auch nur einer finden, sei er gelehrt oder ungelehrt, der mich nicht, sobald er diesen Band [die Überarbeitung der Evangelien] in die Hand nimmt und feststellt, dass das, was er hier liest, nicht in allem den Geschmack dessen trifft, was er einmal in sich aufgenommen hat, lauthals einen Fälscher und Religionsfrevler schilt, weil ich die Kühnheit besaß, einiges in den alten Büchern zuzufügen, abzuändern oder zu verbessern?...“