Hat Gott seine Schöpfung vergessen?
Hat Gott seine Schöpfung vergessen?
16.12.2011 um 19:12So steht es nunmal geschrieben:
Eines Tages erschoss Nietzsche Gott, doch keiner war da, der ihn vom Himmel fallen sah.;-)
Hat Gott seine Schöpfung vergessen?
16.12.2011 um 19:13@Cricetus
da es bei ihm gedanklich um die wissenschaft ging vermute ich, er hat dies als parabel benutzt. um sein denken anschaulich zu gestalten.
da es bei ihm gedanklich um die wissenschaft ging vermute ich, er hat dies als parabel benutzt. um sein denken anschaulich zu gestalten.
Hat Gott seine Schöpfung vergessen?
16.12.2011 um 19:15@Outsider
Das mag sein. Allerdings hat er jetzt die Behauptung aufgestellt Gott sei immer eine Projektion des Menschen in den Himmel (um es mal mit Feuerbach zu sagen) und entspringe ausschließlich den menschlichen Gedanken und Wunschvorstellungen. Und dieses Konstrukt geht halt kaputt/stirbt, wenn niemand mehr an ihn glaubt.
Also muss man doch wohl oder übel sagen, dass Gott mitnichten tot, sondern sehr lebendig ist, oder etwa nicht?
Das mag sein. Allerdings hat er jetzt die Behauptung aufgestellt Gott sei immer eine Projektion des Menschen in den Himmel (um es mal mit Feuerbach zu sagen) und entspringe ausschließlich den menschlichen Gedanken und Wunschvorstellungen. Und dieses Konstrukt geht halt kaputt/stirbt, wenn niemand mehr an ihn glaubt.
Also muss man doch wohl oder übel sagen, dass Gott mitnichten tot, sondern sehr lebendig ist, oder etwa nicht?
Hat Gott seine Schöpfung vergessen?
16.12.2011 um 19:31@Cricetus
für jemanden der nietsches aussage für sich nachvollziehen kann ist es doch unerheblich, ob für einen anderen diese sichtweise konfus erscheint.
so wie jeder gläubige darauf beharrt gott ist imanent, ganz im sinne von spinoza.
denke beides hat iwo seine daseinsberechtigung.
für jemanden der nietsches aussage für sich nachvollziehen kann ist es doch unerheblich, ob für einen anderen diese sichtweise konfus erscheint.
so wie jeder gläubige darauf beharrt gott ist imanent, ganz im sinne von spinoza.
denke beides hat iwo seine daseinsberechtigung.
Hat Gott seine Schöpfung vergessen?
16.12.2011 um 19:32Outsider schrieb:für jemanden der nietsches aussage für sich nachvollziehen kann ist es doch unerheblich, ob für einen anderen diese sichtweise konfus erscheint.Das erscheint mir aber nicht sonderlich wissenschaftlich/logisch begründet.
Frei nach dem Motto "Weil mir das Ergebnis gefällt, ist mir die Argumentation total egal". Damit ist man aber irgendwie kein Deut besser, als irgendwelche Kreationisten.
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16.12.2011 um 19:38Cricetus schrieb:Das erscheint mir aber nicht sonderlich wissenschaftlich/logisch begründet.habe ich auch nicht behauptet :D
es ist halt mein denken dazu. da kann nur ich etwas für ^^
na ja.. für mich persönlich ist zwar etwas göttliches existent aber eben keine personifizierte gottheit.
diese ist für mich eine erfindung der menschheit. und von daher kann ich selbst mit der frage: Hat Gott seine Schöpfung vergessen? nicht wirklich etwas anfangen.
ich wollte auch vordergründig nur wissen ob hier die möglichkeit, dass gott tot sein könnte schon erörtert wurde, weil dann hätte ich mir die beiträge dazu gesucht.
Hat Gott seine Schöpfung vergessen?
16.12.2011 um 19:39Outsider schrieb:Hat Gott seine Schöpfung vergessen? nicht wirklich etwas anfangen.Ich auch nicht, mich wunderte nur gerade dein Beitrag, von daher wollte ich mal nachfagen, was dahinter steckt.
Hat Gott seine Schöpfung vergessen?
16.12.2011 um 20:03Cricetus schrieb:Es ist einfach undifferenziert zu behaupten, Gott sei widerlegt und es gibt nachwievor funktionierende Gottesbeweise^^.Wie lauten diese "Beweise" denn?
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16.12.2011 um 20:11@Mr.Dextar
Soweit ich weiß spricht nicht viel gegen den kosmologischen von Thomas von Aquin.
Und der ontologische ist auch nicht so recht widerlegt^^. Außerdem gibts da relativ moderne Neuformulierungen, die man nicht ohne weiteres widerlegen kann.
Soweit ich weiß spricht nicht viel gegen den kosmologischen von Thomas von Aquin.
Und der ontologische ist auch nicht so recht widerlegt^^. Außerdem gibts da relativ moderne Neuformulierungen, die man nicht ohne weiteres widerlegen kann.
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16.12.2011 um 20:13@Cricetus
Bitte mehr Input. ^^
Allerdings fehlt auch die Definition von Gott. Ohne Definition kein Beweis. :D
Bitte mehr Input. ^^
Cricetus schrieb:Außerdem gibts da relativ moderne Neuformulierungen, die man nicht ohne weiteres widerlegen kann.So bringt mir das nichts.
Allerdings fehlt auch die Definition von Gott. Ohne Definition kein Beweis. :D
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16.12.2011 um 22:02@Mr.Dextar
Im kosmologischen Gottesbeweis ist die Definition "dasjenige, was selbst sich selbst die Ursache ist". Im ontologischen "dasjenige, über das hinaus nichts gedacht werden kann".
Nachlesen kann man diese bei den oben genannten Autoren.
Im kosmologischen Gottesbeweis ist die Definition "dasjenige, was selbst sich selbst die Ursache ist". Im ontologischen "dasjenige, über das hinaus nichts gedacht werden kann".
Nachlesen kann man diese bei den oben genannten Autoren.
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16.12.2011 um 22:11@Cricetus
Nee, dachte, Du meintest irgendeine Neuinterpretation von irgendwelchen Theologen. ^^
Aber die Beweise sehe ich als widerlegt an, da sie lediglich am Begriff festhalten, aber der Ursprungswert nicht mehr haltbar ist. Zumindest, wenn man vom konventionellen Begriff "Gott" ausgeht.
Nee, dachte, Du meintest irgendeine Neuinterpretation von irgendwelchen Theologen. ^^
Aber die Beweise sehe ich als widerlegt an, da sie lediglich am Begriff festhalten, aber der Ursprungswert nicht mehr haltbar ist. Zumindest, wenn man vom konventionellen Begriff "Gott" ausgeht.
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16.12.2011 um 23:22@Mr.Dextar
Also es gibt auf jeden Fall Neuinterpretationen, wobei die nicht nur von Theologen, sondern auch von Philosophen oder so geschrieben wurden.
Und ich habe jetzt eben die klassischen und ersten genannt. Das Problem, dass sich aus einem Erschaffer der Welt oder einem höchsten Wesen nicht auch gleich ein liebender oder allwissender Gott ergibt, war natürlich auch damals bekannt und wurde zum Beispiel von Anselm von Canterburry auch aufgefassen. Wobei seine Prämissen aus heutiger Sicht ziemlich komisch wirken.
Eine andere Herangehensweise hat dann Leibniz vorgelegt, der in seiner Theodizee versucht hat, durch einen kosmologischen Gottesbeweis auch gleich noch einen allliebenden Gott zu beweisen.
Eine Bewertung dieser Versuche maße ich mir allerdings nicht an :D. Ich wollte lediglich sagen, dass es durchaus Beweis rein logischer Natur gibt, die nicht allesamt entkräftet wurden und dadurch die Aussage, dass ein Gott komplett unlogisch und auszuschließen ist, nicht ganz haltbar ist.
Also es gibt auf jeden Fall Neuinterpretationen, wobei die nicht nur von Theologen, sondern auch von Philosophen oder so geschrieben wurden.
Und ich habe jetzt eben die klassischen und ersten genannt. Das Problem, dass sich aus einem Erschaffer der Welt oder einem höchsten Wesen nicht auch gleich ein liebender oder allwissender Gott ergibt, war natürlich auch damals bekannt und wurde zum Beispiel von Anselm von Canterburry auch aufgefassen. Wobei seine Prämissen aus heutiger Sicht ziemlich komisch wirken.
Eine andere Herangehensweise hat dann Leibniz vorgelegt, der in seiner Theodizee versucht hat, durch einen kosmologischen Gottesbeweis auch gleich noch einen allliebenden Gott zu beweisen.
Eine Bewertung dieser Versuche maße ich mir allerdings nicht an :D. Ich wollte lediglich sagen, dass es durchaus Beweis rein logischer Natur gibt, die nicht allesamt entkräftet wurden und dadurch die Aussage, dass ein Gott komplett unlogisch und auszuschließen ist, nicht ganz haltbar ist.
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16.12.2011 um 23:27Cricetus schrieb:Ich wollte lediglich sagen, dass es durchaus Beweis rein logischer Natur gibt, die nicht allesamt entkräftet wurden und dadurch die Aussage, dass ein Gott komplett unlogisch und auszuschließen ist, nicht ganz haltbar ist.Hehe gut, ist angekommen.
Aber sei Dir mit der Entkräftigung mal nicht so sicher. ;-)
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16.12.2011 um 23:29Mr.Dextar schrieb:Aber sei Dir mit der Entkräftigung mal nicht so sicher. ;-)Eigentlich bin ich mir da ziemlich sicher^^.
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16.12.2011 um 23:33@Mr.Dextar
Weil das ein in sich geschlossenes philosophisches System ist und man bei der Anerkennung der Prämissen auf diese Schlussfolgerung kommt.
Da aber die Prämissen absolut nicht allgemein anerkannt sind, müsste man entweder diesen Beweis anerkennen oder jegliche Form von Philosophie in Form von logischer Beweisführung lassen. Da zweiteres nicht getan wird, sind also auch die Gottesbeweise gültig.
Weil das ein in sich geschlossenes philosophisches System ist und man bei der Anerkennung der Prämissen auf diese Schlussfolgerung kommt.
Da aber die Prämissen absolut nicht allgemein anerkannt sind, müsste man entweder diesen Beweis anerkennen oder jegliche Form von Philosophie in Form von logischer Beweisführung lassen. Da zweiteres nicht getan wird, sind also auch die Gottesbeweise gültig.
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16.12.2011 um 23:38@Cricetus
Jaja, die Prämissen. Das hast Du gut erkannt. ;)
Das funktioniert allerdings auch in allen anderen Systemen / Weltbildern. Egal, wie falsch letztendlich die Axiome sind; wenn man sie konsequent ausführt, ist es logisch richtig.
Nur... wenn die Axiome oder Prämissen nichts wert sind, sieht das dann schon anders aus.
Jaja, die Prämissen. Das hast Du gut erkannt. ;)
Das funktioniert allerdings auch in allen anderen Systemen / Weltbildern. Egal, wie falsch letztendlich die Axiome sind; wenn man sie konsequent ausführt, ist es logisch richtig.
Nur... wenn die Axiome oder Prämissen nichts wert sind, sieht das dann schon anders aus.
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16.12.2011 um 23:39@Mr.Dextar
Ja das ist, was ich gerade meinte.
Da aber die Prämissen absolut nicht klar sind, wäre es in meinen Augen falsch einige abzulehnen und andere anzunehmen^^.
Ja das ist, was ich gerade meinte.
Da aber die Prämissen absolut nicht klar sind, wäre es in meinen Augen falsch einige abzulehnen und andere anzunehmen^^.