@akaytasAuch wenn dein Beitrag nicht an mich gerichtet war, möchte ich trotzdem etwas dazu sagen.
Ich kann deine Erfahrungen bezüglich eines gewissen "Außenseitertums" dank eigenem Erleben ziemlich gut nachvollziehen, und ich denke, daß dieses Phänomen schon recht lange und nicht erst seit der heutigen Zeit existiert. Schon immer, naja jedenfalls fast immer, waren es nur wenige Menschen, Einzelne oder kleine Gruppen, die den (geistigen) Forscherdrang und den Mut hatten, alte hergebrachte Pfade zu verlassen, weil sie sie nach innerer Überprüfung als unzureichend empfunden haben. Dieses Verhalten ist das beste, das man sich in Bezug auf die Wahrheitssuche aneignen kann, da aber der Großteil der Menschen eben nicht nach diesem Besten lebt -obwohl sie es glauben-, entsteht von alleine eine gewisse Kluft, die auf beiden Seiten spürbar ist.
Auf der einen Seite sind da die Traditionen und Dogmen, die den Menschen Halt und Sicherheit geben, die sich aber leider so gut wie überall nur noch als starre Formen ohne jeden lebendigen Inhalt zeigen, so daß sie zu leblosen Kulten verkommen sind, und auf der anderen Seite sind die Einzelmenschen, die die Maschinerie aus mangelnder Lebendigkeit des Menschen und ihren Einfluß auf sämtliche Religionen deutlich spüren, also diejenigen, die sich auf Dauer unbefriedigt fühlen weil die innere Stimme zu sehr nach "mehr" drängt.
Wer aber Althergebrachtes und seit Jahrhunderten, wenn nicht gar Jahrtausenden, fest in die Gesellschaftsstrukturen und Menschenköpfe einzementiertes "Wissen" in Frage stellt, oder sich mit ihm nicht zufriedengibt, der wird sehr schnell mißtrauisch beäugt, denn alles was fremd und anders erscheint, beunruhigt den ottonormalen geistesträgen Menschen, was wiederum ein deutliches Signal für die Erstarrung ist - ein aufgeklärter Geist würde nie die Veränderung und Flexibilität scheuen.
Das soll nicht bedeuten, daß man etwas besseres wäre, aber auf jeden Fall
anders, und jede Andersartigkeit wird von der Masse immer beäugt und meistens auch beurteilt, wenn nicht direkt verurteilt. Ich denke, weil es ihnen unterbewußt Angst macht, wenn es Personen gibt, die den vertrauten breiten Weg verlassen und dadurch indirekt zu potentiellen "Wahrheitsausgräbern" werden - einer Wahrheit, welcher die Masse in Wirklichekeit feindselig gegenübersteht, wenngleich es ihnen auch nur selten bewußt sein mag.
Ich finde, du hast die richtige Maxime erkannt, die auch ich mir immer wieder in schwierigen Momenten vor Augen halte: ist es wichtiger, vor den Menschen zu bestehen, oder vor Gott?
Wer wirklich aufrichtig nach seiner inneren Empfindung lebt, wer durch und durch ein Gemütsmensch wird, so wie Gott es vorgesehen hat und somit auch fordert, der mag sich zwar manches Mal in der erkalteten und unverständigen Welt einsam fühlen, wirklich alleine ist er jedoch nie, denn die Wahrheit läßt die Ihren nicht alleine.
Und wenn man auf diese Weise lebt, trifft man auch selber eines Tages auf Menschen, die nach den gleichen Maximen leben und ebenso gewissermaßen Exoten sind - und man wird erfahren, wie es ist, wahre Brüder und Schwestern zu haben
:)Lieben Gruß.