Islam: Die wahre Religion?
04.10.2008 um 10:50
Also wenn ich hier ja schon eine ganze Weile über das hin und her zwischen Moslems und Christen gelesen habe, stelle ich doch eher gewaltige Unterschiede als nun gerade Gemeinsamkeiten fest.
Alleine der Gottesbegriff oder die Gottesvorstellungen weichen schon erheblich voneinander ab. Wenn ich schon Gottesvorstellung schreibe, dreht sich bestimmt bei dem einen oder anderen Muslim der Magen um, da ein Moslem sich gar keine Vorstellung (kein Bild) von Gott machen darf.
Ich frage mich nach wie vor, was Gott für einen Muslim denn so ganz eigentlich ist? - Angeblich weder eine Person, noch ein Wesen, aber alles was ich in dieser Hinsicht frage bleibt ohne Antwort. Wenn aber Gott nichteinmal wesenhaft sein soll, aber dennoch mehr als nur eine undefinierbare Energiewolke, sind mir die Gottesbegriffe des Christen einleuchtender.
Im weiteren kommt der Person Jesu im Islam eine völlig andere Bedeutung zu. Erstens gibt es keinen Sohn Gottes, damit ist Jesus nur ein Mensch, wenn auch Prophet. Alsdann wird im Koran die Kreuzigung Jesu geleugnet. Dieser Jesus ist nach dem Islam also nicht gekreuzigt worden, sondern ein anderer an seiner statt. Damit ist das christliche Erlösungswerk hinfällig geworden. Es gab keine Erlösung somit. Es gab somit auch keine Auferstehung und keine Ausgießung des Hl. Geistes.
Ein großteil der Bibel wird als verfälscht oder verändert dargestellt. Somit wäre das Neue Testament, welches im Grunde ja nur noch von Jesus Christus erzählt, seinem Leben, seinem Wirken, seinem Tod, seiner Auferstehung und Himmelfahrt, seiner Ausgießung des Hl. Geistes und der aus der Kraft dieses Geistes heraus sich erst gebildeten Christenheit, alles hinfällig.
Die Trinität Gottes wird abgelehnt, es gibt nur einen Gott, der einzig ist und weder Sohn noch Geist habe oder in diesen enthalten sei. Das was in der Bibel als Hl. Geist betrachtet wird, sehen Muslime als ihren Propheten Mohammed an. Zudem ist Mohammed der größte aller Propheten und zudem der letzte. Bedeutet, dass nach ihm unmöglich je nochmal eine göttliche Offenbarung bis zum letzten, jüngsten Tag erfolgen könne. Die ganze christliche Mystik wäre damit ebenso hinfällig.
Man kann ansetzen wo man will, es sind und bleiben zwei völlig konträr sich gegenüberstehende Religionen. Zudem sind äusserliche Rituale und Vorschriften wichtiger als eine innere Herzenshaltung. Speisvorschriften, Gebetsvorschriften, Kleidervorschriften, Fastenvorschriften, Waschungsvorschriften usw. alles ist unbedingt einzuhalten. Alles ist sozusagen Glaubenspflicht.
Der Muslim lebt in der Befolgung seiner Pflichten. Gott ist unerfahrbar, unbegreiflich und über alles erhaben. Vor Gott kann man sich niederwerfen und ihn ehren durch allerlei Rituale, aber kaum nahen oder ihn gar lieben. Man kann versuchen durch die Einhaltung der Glaubenspflichten ein guter Moslem zu sein oder zu werden und im weiteren auf Gottes Gande hoffen. Alles ist vorbestimmt und so wie es kommt, ist es sein Wille. Der Einfluss des Menschen, sein Mitwirken in und an Gottes Schöpfung ist unbedeutend.
Eine Auseinandersetzung mit Schriften des Koran ist unerwünscht, Kritik ist nicht gern gesehen. Wer Kritik am Islam übt, wer kritische Fragen stellt, wird sehr schnell als Hetzer gebranntmarkt. Die kulturellen Freiheiten, vor allem in der Kunst, Dichtung, Malerei, Bildhauerei sind eingeschränkt. Wer in irgend einer Form gegen die Grundsätze des Islam künstlerisch tätig wird, der muss mit Verfolgungen ggf. sogar Morddrohungen rechnen. Ebenso wer den Islam aus innerer Überzeugung wieder verlassen will. Das gilt als Schädigung der islamischen Glaubensgemeinschaft, der Umma und hat Konsequenzen.
In islamischen Staaten gilt die Scharia mit einem recht barbarischen Strafrecht wo Auspeitschen, Hand abhacken und Steinigung noch praktziert werden.
Das hört sich alles nicht so sonderlich positiv an. Und um es ein wenig abzumildern möchte ich aber wohl noch anmerken, dass es zur Zeit des Mittelalters in Bezug auf den christlichen Glauben und die Kirche nur ein paar Jahrhunderte zurück, nicht viel anders ausgesehen hat. Wer da Kritik an der Kirche ausübte war ein Ketzer und endete schlimmstenfalles auf dem Scheiterhaufen, ansonsten wurde er gefoltert oder mit dem Kirchenbann belegt, also Zwangsweise ausgeschlossen, was damals soviel war wie Volgelfrei, also Schutzlos und Rechtslos.
Wäre die Kirche heute noch so wie in der Zeit des Mittelalters, dann wäre ich wohl heute auch kein Christ. Bleibt zu hoffen, dass der Islam, da ja einige Jahrhunderte jünger als das Christentum, noch eine Entwicklung erfährt, die ihn humaner erscheinen lässt.