Can schrieb:Mindesten 275 Wörter können aus dem aramäischen, hebräischen, altsyrischen, äthiopischen, persisch und griechisch betrachtet werden
Das habe ich auch gelesen - bei einem anerkannten Korangelehrten aus dem 17. Jahrhundert!
Der Koran selbst sagt: "
Wir haben ihn als einen arabischen Koran (Vortrag, Sammlung) offenbart"
D.h. aber nicht, dass Lehnwörter enthalten sind. Die Araber lebten ja nicht hinter dem Mond, sondern unterhielten Kontakte zu allen von dir genannten Sprach- und Kulturräumen.
Nach der überzeugenden Erklärung dieses Gelehrten enthält er gerade auch deswegen Wörter nichtarabischer Herkunft, damit die Völker in der Nachbarschaft zu ihm hingezogen werden, damit sie in ihm Vertrautes finden.
Can schrieb:"Das Quran kommt aus dem altsyrischen"
Ja und nein - natürlich besteht eine Verwandtschaft zum altsyrischen "queraniya"
Aber! Qur´an ist eine gebräuchliche arabische grammatische Form
Es kommt von qara´a, was "lesen" oder "sammeln" bedeutet. Im Deutschen haben wir ja auch diese Verwantschaft: Aufsammeln heißt auch "auflesen". Denn beim Lesen werden die Buchstaben "aufgesammelt"
Qur´an bedeeutet also "Lesung", "Sammlung"
Genauso gibt es Furqan, abgeleitet von faraqa (trennen), womit "Trenninstanz" gemeint ist,
Qurban, womit das Opfer gemeint ist - abgeleitet von "qaruba" = nahe sein/näher kommen, also Gott duirch Opfer näher kommen
u.a.
Es handelt sich um eine ganz normale Ableitung eines absolut gebräuchlichen arabischen Verbs ...
Qur´an mag dem Assyrischen angelehnt sein, aber es ist ein arabisches Wort mit einer arabischen Form
Can schrieb:"Daneben herrscht keinerlei Chronologie und Reihenfolge im Koran"
Von wegen! Aber nur wer den Koran mit sehendem Verstand liest, erkennt die planvolle Anordnung. Sehr schön kann man das an der Anordnung der Verse in der zweiten Sure erkennen. Diese beginnt mit der Grundvoraussetzung: Der Koran ist die Wahrheit und eine Anleitung für die Gottbewussten. Anschließend werden die wichtigsten Eigenschaften der Gläubigen aufgezählt, in einer genau durchdachten Reihenfolge, dann kurz die Leugner abgehandelt, dann ausführlicher die Heuchler und Scheingläuibigen. Anschließend führt Gott seine Gestaltungskraft- und Macht ein. Dies leitet über zur Geschichte des Menschen und seines Prototyps Adam usw.
Sicher gibt es im Koran sehr häufig Sprecherwechsel und Themensprünge. Aber auch das ist in einen sinnvoll durchdachten und wohlstrukturierten Zusammenhang eingebettet
Jeder der den Koran WIRKLICH lesen möchte, durchdenke die Anordnung der Verse und Themen im Koran.
Eine zeitliche Chronologie ist im Koran gar nicht beabsichtigt, außer bei einigen Teilpassagen, die im Stil von Geschichten erzählt werden (bsp. die "Gnadenbeweise" Allahs gegenüber den Juden in Sure 2 oder die Yusuf-Geschichte). Insgesamt strebt der Koran eine zeitlose Darstellung an, denn was war, wirkt sich auf das aus, was ist, und beides wirkt sich auf das aus, was sein wird.
"und viele Gramatalische Ungereimtheiten und Unregelmässigkeiten"
Das behaupten die Orientalisten, die selber nur das Hocharabisch des Standardarabischen kennen und weder in der altarabischen Dichtung noch in Details der großen arabischen Grammatikwerke herausragende Kenntnisse aufweisen.
Einmal wollte mir ein Prof weismachen, dass die Pluralform in "Wa Uchar Mutaschabihat" (und andere, mehrdeutige Verse") "falsch" sei, da "Uchar" männlich, Mutaschabihat aber weiblich sei.
Da kann ich mit meinen eher bescheidenen Arabischkenntnissen nur sagen: Diese Behauptung ist falsch, denn Uchar ist so etwas wie ein Plural vom Plural und kann auf beide Geschlechter bezogen werden
Das ist so ein typisches Beispiel für ihre Missgunst ...
"Der Koran hat Passagen aus "Genesis" Noahs Sinnflut, Maria der Jungfra aus Jesaja dem alten Testament und noch viele andere Geschichten wurden aus dem neuen Testament und Thora entnommen"
Nein sie beziehen sich darauf ...