@idneverfoldidneverfold schrieb:Er hat eine einheitiliche Fassung geschrieben, damit man immer eine Quelle hat in der man nachlesen kann. Wenn 500 Verse auf 300 verschiedenen Lederstücken draufstehen, ist es nicht sehr benutzerfreundlich. Er hat durch die Einheitliche Fassung, die Sicherung des Korans gewährleistet. Manche Muslime waren dagegen den Koran zu sammeln, weil sie dachten, dass mündliche Überlieferung ausreicht. Und weil der Prophet den Koran nie in einem Buch zusammengefasst hat. Aber diese Leute wurden auch überzeugt, es ist ja auch logisch sowas zu machen. Wenn man den Koran an andere Städte verschickt hat, hat man sogar einen Koranlehrer mitgeschickt. Damit der Wortlaut und die Rezitationsart gleich bleibt.
Das ist nachweislich falsch. Hätte er lediglich vorhandenes zusammengefasst, hätte es keinen Grund gegeben, sämtliche älteren Schriftstücke zu verbrennen. Das tat er, um die Differenzen auszumerzen, die sein Koran mit der "Loseblatt-Sammlung" hatte. Darüber hinaus und wie bereits gesagt, gab es Stress mit den Leuten, die den Koran auswendig kannten. Das dürfte wohl eher an Änderungen liegen als daran, das er etwas präzise aufzeichnete.
idneverfold schrieb:Im Koran steht nur, dass die Sahaba gute Menschen sind. Dass Uthman vertrauenswürdig war, ergibt sich aus der arabischen Tradition, von der wir beide 0 Ahnung haben. Wenn du willst, kannst du 5 Jahre Hadithwissenschaft studieren und dann erst anfangen von der islamischen Geschichte zu reden. Oder du hörst auf Menschen, die ihr Leben dieser Studien widmen.
Es existiert keine islamische Wissenschaft, die sich mit der Zeit der Entstehung des Korans befasst, die ich hier kritisiere. Null, niente, nada. Das liegt zum einen daran, das fast alle Belege systematisch ausgelöscht worden sind - und zum anderen, weil die paar Textstellen die älter sind als die Taschkenter Schrift unglücklicherweise nicht mit dem heute gebräuchlichen Koran übereinstimmen.
Wenn ich auf Menschen hören, die ihr Leben dem Studium der Schriften widmen, dann mache ich das genauso wie bei allen anderen heiligen Schriften und nehme mir die, die einer kritischen Exegese fähig sind. Und die sagen erstaunlicherweise übereinstimmend, das der Koran verändert wurde. Es gibt auch gläubige Moslems, die so etwas gesagt habe, beispielsweise Professoren. Aber die sind dann aus Fenstern gefallen und ähnliches. Es scheint sehr ungesund zu sein, eine solche Meinung zu vertreten wenn man Moslem ist und in entsprechenden Regionen wohnt. Daher neige ich dazu, sehr vorsichtig bei der Auswahl meiner Quellen zu sein.
idneverfold schrieb:Der Koran wurde glaub ich in 7 versch. Dialekten offenbart. Alle sind richtig. Weißt du welche das sind?
So so, alle sind richtig.
:) Es gibt Wissenschaftler, die sich mit der Zeit befassen, die Korangelehrten ein blinder Fleck ist. Schon seltsam, das die etwas anderes sehen.
idneverfold schrieb:Laut Wikipedia gab es die Kufische Schrift schon vor Mohammed.
So? Ich lese in der Wikipedia:
Bei der kufischen Schrift fehlen jedoch oft noch die Diakritika (Punkte, arab.: i'jam) zur Unterscheidung gleich aussehender Buchstaben, die erst zur Zeit des Kalifen 'Abd al-Malik bin Marwan (685-705) zuerst für den Koran eingeführt wurden. Dadurch ist die Lesung dieser Schrift noch vieldeutiger als die anderer Konsonantenschriften.
Mohammed starb 632. Wenn diese Lesart erst nach 685 eingeführt wurde sagt uns das was?
idneverfold schrieb:Die Schrift sagt auch nicht aus, mann hätte den Koran auch in deutscher Schrift aufschreiben können. Nur der Wortlaut zählt, der Rest ist egal
Tut mir leid, das sehe ich etwas anders, und bis jetzt gilt das auch für jeden Moslem, den ich kenne. Und in unserem Gespräch ist es sogar äußerst wichtig: ENTWEDER die Widergabe ist wortgetreu oder sie ist es nicht. Derzeit ist der Stand, das Du Uthmann blind vertrauen musst, um zu glauben, der Koran wäre korrekt, das Du übersehen musst, das die Schrift noch nicht existierte, als der Prophet starb - und das es Textfragmente des Korans gibt, die älter sind als der Taschkenter Koran und die andere Inhalte aufweisen. Ich finde, bei allem Respekt gegenüber den Vorstellungswelten anderer, das hier sogar äußerster Zweifel angebracht ist.
idneverfold schrieb:Damals war es einfach extrem. Stell dir mal vor es gab vor 20 Jahren einen Propheten, den fast jeder lebendige noch gekannt hat. Jeder hat in dieser Situation so einen starken glauben, dass er viel vom Koran lernt, und es seinen Kindern beibringt. Genauso funktioniert die Koranüberliefreung heute noch, nur dass es weniger echte Gläubige gibt.
Kann ich mir vorstellen. Nur sieht die Sache heute doch so aus, das es dann Videoaufnahmen gäbe, die per Internet verbreitet würden. Eine recht sichere Methode, um die Verbreitung falscher Worte zu verhindern. Damals wurden aber einzelne Fragmente der Texte verbreitet, in Sprachen und Dialekte hin- und her übersetzt. Selbst bei bestem Wissen und Gewissen müssen da Fehler unterlaufen. Hinzu kommt, das Mohammed ja nicht von heute auf morgen berühmt war; also dürften sich gerade Texte aus der Anfangszeit überall mit andern Mythen und Legenden vermischt haben (so, wie das bei allen Texten dieser Art in dieser Zeit geschehen ist). Und eben darum hat Uthman den Koran vereinheitlichen wollen. Nach Deiner Darstellung wäre das kein Problem gewesen, er hätte dutzende, gar hunderte Zeugen für jede Sure finden müssen.
Hat er aber nicht. Es gibt Suren, für die gab es gerade mal einen einzigen Zeugen.
Und das bringt Dich nicht ins Grübeln?