@mitrasmitras schrieb:Also wenn ich Kaffee koche, dann ist die Kaffeekanne mit der ich das tue kaffee-isch oder was? Oder ist die nicht einfach aus Kunststoff und innen hohl und weiß gar nicht, was da in ihr brodelt?
Zunächst einmal: Fein, mal einen analogischen Menschen zu treffen
:)Bleiben wir also bei deinen Analogien:
Wenn die Kaffekanne es vermag jeden beliebigen Kaffee (es muss nur Kaffee sein, nicht Tee oder Saft^^) aufzunehmen- und zwar so, das du hinterher noch jede einzelne Kaffeesorte schmecken kannst, dann ist sie in etwa ecclesia.
Da mag sie dann aus Kunststoff oder Eisen sein
;)Wäre sie als ecclesia aber hohl - also leer, dann wäre sie garnicht mehr. Diese Kaffekanne "besteht" aus dem Kaffee, den der liebe Herrgott in sie eingeschüttet hat.
Eine bessere Analogie ist da schon die Familie. Als solche - und mehr will und soll Ecclesia nicht sein! - funktioniert sie geradezu prächtig!
mitras schrieb:Christlich zu sein, nur weil man irgendwelche vielsagenden, toleranten Meinungen und Glaubens-Konstrukte pflegt, das ist ungefähr so, als wenn man in einer Oper sitzt, im Finale klatscht, hinterher rausgeht und seinen Freunde zuraunt, man kenne die Schauspieler persönlich und habe ihren waren Charakter nun in sich erfahren.
Nicht irgendwelche vielsagenden, toleranten Meinungen, sondern solche, die sich aus der "Gemeinschaft in Gott", also der Ecclesia selbst ergeben.
Die Ecclesia ist kein Opernhaus, in das man beliebig ein- und ausgehen kann. Sie ist das Leben eines jeden Gläubigen selbst.
Und man kann "Anderen" sehr wohl zuraunen man kenne die Schauspieler persönlich, weil das Kennen ebenjener "Schauspieler" ein konstituierendes Element für die Ecclesia ist.
mitras schrieb:und habe ihren waren Charakter nun in sich erfahren
Das hast du so schön theologisch formuliert, das ich es wiederholen muss
;)Darin hast du eine schöne Perle verborgen, denn genau das KANN UND DARF JEDER von sich behaupten. Jeder von uns kennt Gott. Aber nur "in sich".
Das Problem ist dabei, das wir ihn jeweils erst wahrzunehmen vermögen, nachdem seine Gegenwart von unserem je ganz eigenen "inneren Prägestock"( Nervensystem, falls dir das lieber ist^^) gefiltert worden ist. Wir nehmen Gott gewissermassen verschleiert durch uns selbst wahr. Darum wird es uns auch niemals gelingen EIN Gottesbild, also sozusagen die perfekte Theologie zu "finden" und darum ist die Ecclesia
gerade in ihrer Vielfalt der gewissermassen bestmögliche Kompromiss.
mitras schrieb:Ein solches Verhalten ist nicht nur unreflektiert, es ist zudem erbärmlich und unphilosophisch und ganz und gar unwahr.
Da will ich dir nicht reinreden:
Suum Cuique
:)Und das ist noch nicht Alles...