@Nocheinprophet:
Diese von dir angesprochenen persönlichen Machtkämpfe müssen aber nicht sein ! Sie gehen aus der Vergötterung des unsterblichen ICHS hervor ! Das alleine (und immer das eigene ICH, nicht etwa dass des anderen) soll ja siegen, sich durchsetzen, sich behaupten ...
"Religionen sind identifikative Weltanschauungen.
Identifikation bedeutet immer, mit und ohne Religion - dass das ICH das absolute Maß jeglicher Rangordnung ist."
Eine Religion (welcher Art auch immer) ist eine Weltanschauung. So wie irgend eine andere auch. Identifizieren kann sich damit immer nur derjenige, der sich ohnehin davon angesprochen fühlt.
Aber im zweiten Teil deines Satzes machst du einen Sprung von der Weltanschauung zum Ich. Wäre das Ich innerhalb einer Weltanschauung das absolute Maß, wäre eine Weltanschauung eigentlich schon nicht mehr nötig. Denn damit wird das ICH zu seiner eigenen Weltanschauung.
Ich habe eine Weltsicht, ein anderer eine gleiche oder ähnliche usw... und schon findet ein gemeinsamer Kampf für diese Weltanschaaung oder auch Ideologie statt. Dabei tritt aber das ICH wieder zurück für die Sache selbst. Beim Sozialismus waren es die Genossen. Einer für alle - Alle für einen... In den Religionen sind es die Brüder und Schwestern...
Man könnte sogar von einer Lobby sprechen, da die Mitglieder oder Anhänger einer bestimmten Religion sozusagen Interessensvertreter ihrer Branche sind
:DDer Glaube allerdings ist eine höchstpersönliche Angelegenheit, dieser lässt sich nicht durch eine Ideologie oder Religion verkörpern und auch nicht gut vermarkten. Hier wird es daher sehr individuell. Da es nur noch um ICH und Gott geht. Wobei sich aber eben auch die wieder gerne zusammen schließen zu einer Gruppe gleichgesinnter, deren Glaube ähnlich ist. So schließt sich dann der Kreis wieder.
Aber: Und das ist der Unterschied. Da wird eben gerade nicht das ICH vergöttert, sondern Gott - Während das ICH für die Sache, in diesem Falle Gott, zurück tritt.
"Gerade weil die Religionen von diesen stumpfsinnigen Unfug nicht lassen wollen kommt es zu tragisch destruktiven Wechselwirkungen"
Das ist zum einen Betrachtungssache, zum anderen kommt es immer zu Wechselwirkungen, ob nun tragisch oder destruktiv, weil ja eben nicht alle das gleiche gemeinsame Ziel haben. Alles das was du auf die Religion anwendest, könnte man auf jede andere Ideologie ebenso anwenden. Auch die Ansicht, es gäbe keinen Gott ist im Grunde das gleiche, nur mit anderen Vorzeichen und führt genauso zu den von dir genannten Wechselwirkungen.
"Kurz ausgedrückt, die Identifikation mit vermeintlich guten Idealen, schafft erst die Voraussetzung und den Freiraum für Dummheit und Gedankenlosigkeit, was zusammen ja das eigentliche Böse manifestiert."
Das ist jetzt Mumpitz hoch 12 !
:DEin überhaupt erst einmal eingeräumter Freiraum schafft erst einmal die Möglichkeit von guten Ideen (aber eben auch schlechten), mit den entsprechenden Idealen, mit denen sich dann einige (Gleichdenkende) identifizieren und so interessensgebundende Gemeinschaften formen. Ob dies nun als das manifestierte Böse betrachtet wird liegt im Auge des jeweiligen Betrachters. Denn die dazu gehörenden sehen das sicher nicht. Die einer solchen Gemeinschaft von Gleichgesinnten entgegen gesetzten sehen das möglicherweise so. Aber das ist wahrlich nicht sonderlich objektiv...
"Aber zum Glück Fabiano,
gibt es inzwischen auch sehr viel Menschen, die trotz alldem und vielleicht gerade deswegen verstanden haben und wissen, dass die absolute Wahrheit nur aus dem jeweiligen Hier und Jetzt besteht und somit auch die zuversichtliche Hoffnung einer Menschheit sind, die sich frei von irgendwelchen ideologisch identifikativen Werturteilen zu einer neuen und nachhaltigen Symbiose mit der Welt und der Vielfalt des Lebens hinentwickeln wird."
Schön ausgedrückt. Aber jemand der für andere gleich mit die absolute Wahrheit definiert, auch wenn die anderen diese Wahrheit nunmal ganz und gar nicht akzeptieren, ist selbst auch nicht wirklich frei von ideologisch identifikativen Werturteilen.
:DEiner Symbiose mit der Welt in der wir nunmal leben und der Vielfalt des Lebens darin, und ein sich darin hinein entwickeln steht unabhängig dessen aber ja nichts im Wege...