Wieso?!

@jafrael

Eben. Zumindest früher oder später.

Privilegien lassen sich zwar vererben - aber deren Grundlagen, Werte wie echte Spritualität, menschliche Qualitäten usw eben nicht und wenn der gesellschaftliche Status nur noch Staffage bzw zum eigentlichen Ziel geworden ist, ist das der Anfang vom Ende.

@Tahiri

Richtig! - Und jeder der auch nur ein bisschen Ahnung hat von historischen Zusammenhängen weiss das.

Wenn mans mal genau nimmt, leben wir immer noch in einem Kastensystem.
Kommt man als Arbeiterkind auf die Welt, sind die Chancen nur äusserst gering irgendwann mal dem auserlesenen Geldadel anzugehören. Schon alleine aufgrund der unzulänglichen Bildung die man genoss, und der mangelnden Beziehungen, die man sich im Laufe seines Lebens erst mühsig erarbeiten muss. Während sie andere einfach vom Papa erben.

Die meisten gutdotierten Jobs in der Wirtschaft haben die Sprösslinge Reicher besetzt, und wenn es ein Arbeiter schafft sich nach oben zu dienen, und tatsächlich mal einen führenden Posten bekommt, dann hat auch das meistens einen sehr triftigen Grund für die Elite.
Meistens ist dieser Grund politischer Natur. Vielleicht ist das Arbeiterking dann ein Vorzeigeobjekt, das aber dennoch formbar und lenkbar ist, um das Volk zu motivieren.
Nach dem Motto "schaut! Ihr müsst nur hart genug arbeiten, und immer tun was wir sagen, dann ist alles möglich."

@rockandroll

Zwischen Geldadel und Wissensadel klaffen Welten. Letztere sind nicht unbedingt an Erstere gebunden, so relativiert sich - bei rechtem Lichte betrachtet - alles. ;)

@autodidakt
Wohl wahr.
War ja auch nur ein kleines Beispiel für die Kasten unserer Gesellschaft.
Mit dem Wissensadel meinst Du wohl das, was in Indien die Brahmanen sind, oder? ;)

@rockandroll

ich meine nichts, ich stelle nur dar. ;)

@autodidakt
gut, dann stelle ich auch mal was dar.
Ein Hund wird immer ein Hund bleiben.
Man kann ihn zum Mitglied seiner Familie machen, kann sich an ihm erfreuen und ihn lieben. Trotzdem wird er niemals eine Steurerklärung machen können, oder Sonstiges, was dem Menschen noch "wichtig" ist.
Er wird immer ein Hund sein, und tun was Hunde tun können.
Mein Urgrossvater pflegte immer zu sagen:
"Aus einer Kuh machste niemals eine Ballerina" ;)

**Wieso akzeptieren wir andere Religionen/Konfessionen nicht einfach?**

tja, warum wohl:). weil die meisten menschen, religion nicht als weg zurück zu gott nehmen, sondern einen weg, um sich selbst zu schmücken und sich selbst zu erhöhen etc etc....

wenn ich jemanden gleichberechtigt an meiner seite sehe, dann muss ich ein stück von meinem thron herabsteigen... da die meisten jedoch lieber über anderen stehen, fällt es ihnen schwer sich auf eine stufe zu stellen.

aber zum glück gibts ja die ausnahmen:) und ich bin sicher, es werden immer mehr.

@rockandroll

Und was genau möchtest Du mir damit sagen? Ich stelle mch einfach mal doof ... ;)

@autodidakt
ich wollte nur mal was darstellen ;)

@rockandroll

Ach so, habs inzwischen aufgearbeitet und verstanden. ;)

@autodidakt
ja, der Grundtenor sollte klar sein.
Wenn mich die Schicksalsfügung in eine bestimmte Rolle zwingt, dann muss ich sie spielen.

@rockandroll

Was verstehst Du unter Schicksalsfügung? Mein Onkel arbeitete in der Fabrik und im Moor, Torfstechen, wenn Dir das was sagt. Sein Sohn studierte und wurde/ist Lehrer, seine Schwester Verkäuferin.

So gesehen scheint auch Deine Denkweise nur bedingt in der Relativität ihren Platz zu haben, woraus eine gewisse Kontinuität entspringen mag, oder umgekehrt? Was soll's ... ;)

@autodidakt

autodidakt schrieb:Was verstehst Du unter Schicksalsfügung?

Keiner kann sich seine Eltern oder seinen Geburtsort, seine körperlichen wie Geistigen Anlagen aussuchen. Das ist Schicksalsfügung.
Trotzdem kann man versuchen das beste aus seiner Situation zu machen, um ein würdevolles Leben führen zu können.

Mein Urgrossvater, der die Kuh nicht zur Ballerina machen konnte, war ein Zimmermanmeister. 3 Seiner Söhne sind sehr gebildete Menschen mit hohen akademischen Graden geworden. Das hätten sie aber nicht werden können, wenn sie die entsprechenden Anlagen (Studiengeld, geistige Voraussetzungen) gehabt hätten.

Tatsache ist, dass man nichts für seine Geburtssituation kann. Und das ist das was ich meine. Erst ab dem Zeitpunkt, da man aus der Obhut seiner Eltern entlassen wird, kann man mehr oder weniger frei über seinen eigenen Werdegang bestimmen. Bis dahin wird man geprägt.

@rockandroll

Ob man für seine Geburtssituation kann oder nicht, sei mal dahingestellt.

Und wenn man nicht geprägt im Sinne des Wortes wird? Abgesehen davon, dass man auch geprägt ist, wenngleich anders. Man kann sich auch schon in der "Geborgenheit" der Eltern anderweitig prägen, oder denkst Du nicht? Wenn man zum Beispiel ein Dickkopf ist, sich nicht alles sagen lässt?!

@autodidakt

autodidakt schrieb:Ob man für seine Geburtssituation kann oder nicht, sei mal dahingestellt.

Ich konnte es mir jedenfalls nicht aussuchen, wo ich auf die Welt kommen will.
Und ich kenne auch niemanden, der das konnte.

autodidakt schrieb:Und wenn man nicht geprägt im Sinne des Wortes wird?

Nun ja, ich weiss gerade nicht, was Dich veranlasst sowas anzunehmen, aber ich wurde doch schon stark von meinem Umfeld geprägt. Und als Kind hatte ich das auch so zu akzeptieren. Jetzt erst, da ich erwachsen bin, kann ich es hinterfragen, und nach meiner eigenen Vorstellung umkonditionieren.

autodidakt schrieb:Man kann sich auch schon in der "Geborgenheit" der Eltern anderweitig prägen, oder denkst Du nicht? Wenn man zum Beispiel ein Dickkopf ist, sich nicht alles sagen lässt?!

Klar, aber passiert nicht in den ersten Lebensjahren des Kindes, wo ca. 70% des neuronalen Netzes aufgebaut wird, und unseren Grundcharakter prägt.
Das geht erst dann, wenn man bereits eine eigene Persönlichkeit ausgebildet hat, und kritikfähig geworden ist.

@rockandroll
Ich denke nicht, das wir in Kasten leben.
Ist schlecht zu beschreiben, aber die Grenzen dieser Schichten/Kasten sind doch für jeden durchlässig und zwar in beiden Richtungen. Der Staat stellt die Möglichkeiten zur Verfügung, der innere Antrieb muss jedoch von jedem selber kommen.
Das dein Opa Unrecht hatte, wirst du beim Betrachten meines Gästbuches erkennen. :D

@klarabella
Kasten in dem indischen Sinn sind es natürlich nicht. Aber gewisse Muster, die dem Kastensystem entsprechen, kann man durchaus auch bei uns erkennen. Wenn auch die Grenzen etwas verwaschen sind, weil man in unserer Gesellschaft doch auch viel Wert auf persönliche Entwicklung legt.

@rockandroll

rockandroll schrieb:Nun ja, ich weiss gerade nicht, was Dich veranlasst sowas anzunehmen, aber ich wurde doch schon stark von meinem Umfeld geprägt.

Kannst Du das wirklich aus Deiner Sicht genau definieren, gerade was Deiner eigenen Erkenntnis angeht?

Meinst Du nicht, dass man sich dieser Prägung auch entziehen könnte, komme, was da wolle?

rockandroll schrieb:Klar, aber passiert nicht in den ersten Lebensjahren des Kindes, wo ca. 70% des neuronalen Netzes aufgebaut wird, und unseren Grundcharakter prägt.

Kommt darauf an, ob man mit Comics zugemüllt wurde oder Goethe, Tolstoi etc. zu lesen bekam.

Ich für meinen Teil musste mir alles selbst erarbeiten, wäre ich dem - was mir in die Wiege gelegt wurde - nachgegangen, würde ich wahrscheinlich heute über Fußballergebnisse und anderes philosophieren.

Was solls, ich muss mich jetzt verdünnisieren, bis denne einmal ... ;)

im ursprünglich vedischen gesellschaftssystem, war ein wechsel auch möglich. trotzdem sind es kasten. ähnlich verhält es sich hier bei uns. das man zwischen den einzelnen kasten hin und herspringen kann, hebt sie nicht auf.

wir leben in einem ähnlichen system.
der kopf - den könnte man als die politik bezeichnen.
die arme- als die ausführenden, wie z.b. millitär, gerichtsbarkeiten, polizei etc.
den bauch- als die handelsleute, geschäftsleute etc
und die füße- tja, das sind wir der rest, der den körper am laufen hält.

zur zeit haben wir allerdings ein kleines problem , der kopf und der bauch sind krank. sie versuchen sich vom rest des körpers abzutrennen. was aber langfristig nicht geht.

würden alle zum wohle des ganzen körpers handeln, wäre die welt ein wirklich feiner ort.