Kunst in Verbindung mit Religion

@Tahiri:

"Wes Brot ich ess, des Lied ich sing" ...bzw, nach dessen Vorgaben male ich.

Der Künstler wird sich schon hüten mit seinem Werk eine Aussage zu treffen, die seinem Auftraggeber missfällt - zumindest keine auf den ersten Blick erkennbare.

CU m.o.m.n.

jafrael schrieb:Die "Krux" im Christentum besteht zum Teil auch in der Beibehaltung des AT in dem ja zumeist die alt-hebräische Gottesvorstellung" dominiert. Aber das war gewollt - schliesslich hätte man mit der Gottesvorstellung Jesu keinen Staat machen können... -gg*

So kann man das sehen, @jafrael. Ich sehe das ebenso. Wir müssen aber auch einsehen, dass sich das Christentum emanzipiert hat.

Der junge David, wie Gott ihn schuf:



:)

"Wes Brot ich ess, des Lied ich sing" ...bzw, nach dessen Vorgaben male ich.

Der Künstler wird sich schon hüten mit seinem Werk eine Aussage zu treffen, die seinem Auftraggeber missfällt - zumindest keine auf den ersten Blick erkennbare.

Welcher Gott, der für das Werk bezahlt, lässt sich zum Beispiel als reine Niedertracht porträtieren? Das ist natürlich utopisch, insofern der Künstler mit dem Auftrag eine Verpflichtung eingegangen. Völlig normal.

Gott würfelt nicht. Er nimmt nur die Besten! ;)



Wo hört Gott auf und fängt Kunst an?

Diese Frage kann nur jemand mit Kunstverständnis beantworten. :)

Ich finde es gibt keine Relation und keinen Übrgang zwischen Gott uns Kunst.

Deswegen gibt es keine Antwort auf deine letzte Frage.

@jafrael

jafrael schrieb:Selbstverständlich haben die Künstler des Mittelalters des Barock und auch viele moderne aus tiefempfundener Spiritualität heraus ihre Werke erschaffen und vielen sieht man das auch an....

was für Michelangelo nicht wirklich gegolten hat. Er hat sich mit den damaligen Kirchenobersten einige Male überworfen, und deshalb angelbich viele ketzerische Symbole in der sixtinischen Kapelle "verbaut". Mit einer herkömmlichen Gottesvorstellung konnte er vermulich auch nicht viel anfangen. Weshalb sein Gottesymbol wie ein Gehirn dargestellt ist. Und ausserdem noch viele weitere verschlüsselte Motive darauf hinweisen, dass er über irgendwas in der allgemeinen Vorstellung nicht sonderlich erbaut war.

Von Leonardo ganz zu schweigen. Seine Bilder weisen noch einiges mehr an "ketzerischerm" Material auf.

Aber gut. Das war schon die Renaissance

@rockandroll

Das ist doch kein Widerspruch! Die Spiritualität eines Da Vinci und eines Michelangelo war sicherlich nicht identisch mit der der ihn beauftragenden Päpste und Kardinäle.

Aber dennoch malten auch sie aus tiefer religiöser Ispiration heraus.

Im Übrigen vertraten die Rennaissancepäpste und -Kardinäle teilweise auch nicht gerade das, was wir heute unter Katholizismus verstehen.

jafrael schrieb:Im Übrigen vertraten die Rennaissancepäpste und -Kardinäle teilweise auch nicht gerade das, was wir heute unter Katholizismus verstehen.

Schön, das dies jemand erkannt hat. ;)

Aber ja, es ist ja wahr, in Religion ist Widerspruch.

Allein schon die Vorstellung eines, nett ausgedrückt -temperamentvollen Gottes dient doch einem bestimmten Zweck - das Volk zusammenzuschweissen. Ist natürlich heute nicht mehr modern. Individualismus ist angesagt.

Wie individuell man als Künstler in einem Korsett agieren kann, zeigen uns besonders Künstler der Renaissance:



Ein liebender Gott?
http://www.klosterkirche.de/kirche/musik/klassisch/lobgesang/text.php

@jafrael

jafrael schrieb:Das ist doch kein Widerspruch! Die Spiritualität eines Da Vinci und eines Michelangelo war sicherlich nicht identisch mit der der ihn beauftragenden Päpste und Kardinäle.

jo, das stimmt auffallend. Die hatten vermutlich so eine verworrene Auffassung von "All-sein", dass unsereins sich das nicht mal in den wildesten Träumen ausmalen könnte.
Da war alles was mit Mystik zu tun hatte und irgendwie von Rang und Namen war dabei (wobei es nicht um die Geschichten/Mythen als solches ging, sondern lediglich um deren Bezug zum jeweiligen zu vermittelnden Bild)
Sehr komplex jedenfalls, weshalb noch heute ganze Heerscharen von Kunstgelehrten am entschlüsseln sind.

Mich fasniniert das Thema Engel immer wieder bei religiöser Kunst, vor allem auf alten Friedhöfen gibt es sehr schöne Skulpturen.


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oder an Kathedralen wie hier :




Durch alle Kulturen und Jahrhunderte hindurch hat sich die Funktion der Engelgestalten kaum verändert. Sie wirken dort , wo Vermittlung zwischen Gott und Menschen entstehen soll und vor allem, wo Schutz vonnöten ist. :)

shiva :)

Sicherlich kennt ihr alle die Geschichte des Girolamo Savonarola aus Florenz und sein

Feuer der Eitelkeiten

Was für eine verrückte Vorstellung das damals gewesen sein muss...wie kann ein Mensch glauben, er könne Gott mit diesem Irrsinn gefallen? Das kann nur am damaligen eingeschränkten Weltbild gelegen haben.

Das Feuer der Eitelkeiten

Im Jahre 1495 untersagte Papst Alexander VI. Savonarola, weiterhin zu predigen. Für kurze Zeit hielt sich dieser auch daran, prangerte aber bald wieder die Missstände in der Kirche an.

Anfang Februar 1497 ließ Savonarola große Scharen von Jugendlichen („fanciulli“) durch Florenz ziehen, die im Namen Christi alles beschlagnahmten, was als Symbol für die Verkommenheit der Menschen gedeutet werden konnte. Dazu zählten nicht nur heidnische Schriften (oder solche, die von Savonarola dazu gezählt wurden) oder pornographische Bilder, sondern auch „Luxusgegenstände“ wie Gemälde, Schmuck, Kosmetika, Spiegel, weltliche Musikinstrumente und -noten, Spielkarten, aufwändige Möbel oder teure Kleidungsstücke. Teilweise lieferten die Besitzer diese Dinge auch selbst ab, sei es aus tatsächlicher „Reue“ oder aus Angst vor Repressalien. Am 7. Februar 1497 und am 17. Februar 1498 wurden all diese Gegenstände auf einem riesigen Scheiterhaufen auf der Piazza della Signoria verbrannt. Der Maler Sandro Botticelli warf einige seiner Bilder selbst in die Flammen. Nicht alle Bürger, auch nicht alle Mönche und Kleriker, unterstützten diese Verbrennungen. Vor allem die Franziskaner von S. Croce und die Dominikaner von S. Maria Novella kritisierten das Vorgehen Savonarolas.

Wikipedia: Girolamo Savonarola

@elfenpfad

elfenpfad schrieb:Mich fasniniert das Thema Engel immer wieder bei religiöser Kunst, vor allem auf alten Friedhöfen gibt es sehr schöne Skulpturen.

Schade, dass sie oft nur auf Friedhöfen zu finden sind. Ein Engel, so wie jene, die du ausfindig gemacht hast, mal hier oder dort mitten in der Stadt an einem sonnigen Platz wäre mir grad recht. Jedoch diese hier finde ich auch sehr ansprechend und inspirierend:

Berliner haben´s gut ;)

Der Teufel ist ja auch immer wieder ein thema in der religiösen Kunst :

Albrecht Dürers Ritter und der tTeufel

Albrecht Dürers Ritter und der Teufel

Da kann man schon sagen, ohne Religion keine Kunst. :)

Na die Siegesgöttin auf der Säule hat wohl weniger mit Engeln und Religion als mit Triumphgefühl anlässlich ders Sieges Preussens über Österreich zu tun...

Keine religiöse Kunst das! -gg*

@aishah07

Es gibt solche schönen Engelsfiguren wirklich meist nur auf Friedhöfen, ja.

Oder in alten Kirchen - wunderschön stimmt, wäre es auch in Parkanlagen, die es tatsächlich gibt, habe in Südtirol mal welche gesehen :)

alex grey ist für mich einer der phänomenalsten maler überhaupt. :)















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http://alexgrey.com/

@lesslow
Mir gefällt diese Buddha-Statue sehr. Ich finde in diesem Gesicht Zufriedenheit - das, was allen Menschen permanent fehlt.

ps: auf manche bilder muss man mal klicken, damit sie größer werden :)