@coelusnicht jeder welcher sich mit Philosophie beschäftigt hat ist gleich ein Philosoph! Genausowenig wie einer der keine ellenlangen Texte verfasst, keiner sein muß.
Du triffst hier Aussagen welche u. U. allein auf Dich zutreffen, aber nicht auf jeden Philosophen. Demzufolge ist auch was unter dieser Sparte veröffentlicht wird nicht alles als Philosophie zu bewerten.Denn lange Texte können beim Herleiten des Denkens geanauso fehlen, wie kurze treffend sein mögen.
Sicher hast Du bereits ebenfalls die Erfahrung gemacht, daß es an dieser Stelle wenig nützt Gedanken herzuleiten, da dies oft überlesen wird, wenn es zu viel Raum einnimmt. Wenn ich hier etwas darstellen will, muß es kurz gefasst sein. Bin ich dazu allerdings nicht in der Lage führt es zu Mißverständnissen, die nur innerhalb des Gesprächs lösbar sind.
Mir persönlich liegt aber am Gespräch mehr, welches ich mich ebenfalls hüte jemandem aufzuzwingen, als daran mein Gegenüber überzeugen zu wollen.
Zumindest habe ich gelernt diesen Punkt offen lassen zu können, obwohl ich wie Du absolut richtig erkannt hast, kein Gegner religiöser Inhalte bin.
Bezüglich Nietzsche hat sich dieser ja als Grieche gefühlt, wobei er diesbzgl. in seiner Zeit nicht alleine stand.
Den Aufbau unserer christlichen Welt im Zusammenhang, oder als Ergebnis des Materialismus oder Kapitalismus darstellen zu wollen, ist Denkfehler übelster Willkür. Denn es trifft genau das Gegenteil zu: die Kultur des Kapitalismus hat die Inhalte des Christentums mißbraucht und entstellt, um Kapital daraus schlagen zu können.
Teils unter dem Deckmäntelchen entstellter Nächstenliebe und schmerzloser Opferbereitschaft
Genau dies sind die Inhalte unsrer unreligiös gewordenen Kultur, die sich an die Stelle echt empfundener Religiosität und wahrer Sinnfindung, unter Regentschaft geschmacklosester Accessoires, gesetzt haben.
Tatsache ist, daß wir nicht wissen was Christentum ist, solange wir es nicht erkannt haben und ebenso wissen wir nicht was Kapitalismus ist, solange wir distanzlos darin verharren und glauben Kritik an unserem ungeistigen Fundament üben zu können, sei allein der Weisheit letzter Schluß.
Die christliche Mysterienkultur, z.B. des Urchristentums wurde nicht egriffen, was unschwer beweisbar ist, da es eine öffentliche sein sollte.
Die Mißstände die Du hier anprangerst sind wie Du selbst darstellst die Herrschaft einiger weniger über viele.
Das aber ist alte Mysterienkultur, die Jahrtausende zuvor im Recht war, auch wenn sie Prosa zeugte.
Sie setzt sich usurpatorisch an Stelle christlicher Wahrheiten. Hierzu gehören durchaus auch die, welche bestreiten, daß es diese Wahrheiten überhaupt gebe.
Sie reichen den Unterdrückern der Geistesfreiheit, die aus Vorzeiten auf uns im falschen Gewand der Bestimmung gekommen sind, von der anderen Seite die Hand, indem sie verkünden die Freiheit zu bringen und verschweigen, daß sie Kinder der Determination sind.
Von den Inhalten der alten Mysterienwelt ganz zu schweigen, die Fundament legten für alle Philosophie, da griechische Kultur zu erst in drastischster Weise von Tragik, Tod und Hades denkerisch geformt wurden.
Nur so konnte man den Errynnien entgehen, indem man sie von außen nach innen versetzte und sich selbst zum Hervorbringer des Gedanken machte.
Mittlerweile ist die Menschheit ja bereits taub geworden für die Stimme des eigenen Gewissens und sieht es als Errungenschaft höchster Tragweite an, Denken rein physikalisch erklären zu können.
Dies ist aber meines Erachtens der Tod jeder Philodophie und unter Abstrahierung des eigenen Gewissens, auch der Tod jeder Mysterienkultur, aus der die Religionen in Wahrheit genauso wie die Philosophie, entstanden sind.
Da Gott tot ist, konstatieren wir für uns kein Gewissen zu haben und allenfalls krank zu sein, wenn etwas zu uns spricht.
Alles ist leiblich und daher jenseits von Gut und Böse.
Somit ist aber jede Kritk am Kapitalismus, wie auch am Materialismus vollkommen sinnlos und sinnwidrig.
Zu meinen man könne bzgl. religiöser Inhalte Wortfetzen biegen und büscheln, zeugt davon nicht lange genug über diese Sachverhalte gedacht zu haben.