Pfingstgemeinden - gefährliche Sekten?
04.02.2009 um 20:06
Sekte hin oder her,
die Pfingstgemeinden nennen sich auch Glaubensgemeinschaften. Wo ist da der Unterschied?
Ich versuche es mal zu erklären.
Vor ca 15 Jahren war ich selber einmal Mitglied in so einer "Glaubensgemeinschft".
Damals war ich noch verheiratet, habe fünf Kinder aus dieser Ehe. Zuerst war ja noch alles ganz harmlos, man wurde herzlich aufgenommen, hatte den Gottesdienst mit einander verbracht und trank dann seinen Tee in der Gemeinschaft nach dem Gottesdienst.
Okay, war ja nicht´s gegen einzuwenden. Man kam auch dann mal näher mit dem Pastor ins Gespräch, der dann so ganz nebenbei den Verdienst erfragte. Irgendwann kam dann auch schon mal der Hinweis, das es wohl besser sei, seinen zehnten als Spende "abzudrücken". Dadurch hätte man eine bessere Aussicht auf sein Seelenheil.
Skeptisch war ich von Natur aus ja schon immer, habe mich nicht daran gestört.
Unser 2ter Vorstand aus der Gemeinde hatte mit meiner damaligen Frau ein gutes Verhältnis, welches sich auch dadurch auszeichnete, das er mit ihr eine außereheliche Beziehung anfing. Also ein klares Fremdgehen von beiden Seiten. Als ich dieses erfuhr, habe ich auch mit unserem Pastor darüber gesprochen, welches ihn nicht gerade erschüttert hat. Das kann passieren, so hieß es damals. Da ich eine feste Arbeitsstelle und noch einen Nebenjob angenommen hatte, habe ich ja auch ein gutes Einkommen gehabt. Nur, ich saß mit meinen 5 Kindern da, meine Frau zog aus und hat sich eine eigene Wohnung genommen. Sie hatte einen neuen Freund, der bei ihr einzog. Netterweise hat sie auch das Kindergeld, welches mir ja zustand, auf ihr Konto überweisen lassen, sonst wäre eine Finanzierung ihrer Wohnung wohl kaum möglich gewesen. Der Hammer war nur, das der neue Freund auch in unsere Gemeinde ging, welches unseren Herrn Pastor ja zur Freude war, er hatte ein Mitglied mehr. Ein Gespräch mit unserem Pastor brachte in dieser Hinsicht nicht´s, im Gegenteil.
Die Zeit verstrich, mittlerweile habe ich die Scheidung eingereicht und selbst eine Freundin gehabt. Nach ca 3 Tagen, nachdem unsere Nachbarin, ebenfalls ein Gemeindemitglied, mit bekam, das ich Damenbesuch hatte, durfte ich mir ein derbes Telefonat von unserem Pastor anhören, das es Sünde sei, das ich mir eine Frau suche, obwohl ich noch nicht geschieden sei. Auf meine Frage hin, wo der Unterschied sei, das es meiner Ex-Frau zusteht, mit ihrem neuen Freund in die Gemeinde zu kommen, und mir nicht, bekam ich schlicht zur Antwort, deine Frau lässt sich ja scheiden und will ein neues Leben beginnen. Und ich, ich etwa nicht?
In dieser für mich etwas schwierigen Zeit hat unsere Gemeinde ein neues Altenheim gebaut. Zu diesem Zeitpunkt erlitt ich auch noch einen Arbeitsunfall, der mein Leben gewaltig aus der Bahn geworfen hat. Plötzlich wurde ich, ohne es eigentlich zu ahnen, erwerbsunfähig, mit 44 Jahren. Meine Frau zog ja aus, ich allein mit meinen Kindern.
Die Geminde habe ich zu dieser Zeit immer noch besucht. Nach ca 1 Jahr konnte ich wieder einigermaßen laufen, ich hatte mir beim Sturz von einem Gerüst die Fußgelenke gebrochen. Nicht ganz einfach für mich, wo ich gerade erst angefangen habe, mein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Es fielen in der Gemeinde viele Arbeiten an, ich mußte etwas tun, hatte Langeweile und brauchte etwas, was mich über die Trennung hinwegbrachte.
Dann habe ich angefangen, die Außenanlagen anzulegen, Pflasterarbeiten, Malerarbeiten usw ausgeführt. Habe Hausmeistertätigkeiten ausgeführt, war sogar Nacht´s abrufbereit, habe sogar einen Pflegedienst aufgebaut, der wieder eingestellt werden mußte, weil es am qualifizierten Personal gescheitert ist.
So habe ich schätzungsweise ca 2.500 Stunden in der Gemeinde verbracht, ohne Eigennutz, ohne ein Entgeld. Trotzdem durfte ich es mir gefallen lassen, du hast deinen Zehnten noch nicht gegeben.
So wie es im Gottesdienst üblich war, wurde auch eine Kollekte eingesammelt, die ich mit einem anderen Gemeindemitglied gezählt und auch ordnungsgemäß verbucht, und auch in unserem kleinen Büro deponiert habe. Was ich aber nicht gewußt habe, das auch die Kinder unseres Pastoren einen Schlüssel hierzu hatten, damit sie an den Gemeinde-PC und das Internet nutzen konnen. Irgendwann waren auch die Einnahmen der Kollekten verschwunden, mir wurde nach gesagt, das ich diese unterschlagen habe.
Darauf hin habe ich schlagartig meine Tätigkeit aufgegeben, habe sämtliche mir anvertraute Posten abgegeben. Nach ca 1 Jahr stellte sich die Wahrheit heraus, bis heute warte ich auf eine Entschuldigung des Pastoren, aber nicht´s.
In meiner Zeit, als ich zu dieser Gemeinde gehörte, bin ich auch, weil ich aus einem Handwerklichen Beruf stamme, bei mehreren auswärtigen Gemeinden tätig gewesen.
Ich bin auf eigene Kosten dort hingefahren, habe eigenes Personal aus unserer Firma mit hingenommen, dort Freitag´s und Samstag gearbeitet, diese aus eigener Tasche bezahlt, das dort erwirtschaftete Geld unserer Gemeinde gespendet. Okay, ich war vielleicht etwas blind, aber es hat mich auch etwas stolz gemacht, etwas gutes getan zu haben, habe ich geglaubt, zumindest.
Bis der Tag der Ernüchterung kam.
Ich kann mich noch genau daran erinnern, ein Sonntag wie jeder andere.
Eine Schwester, so wie wir sie ja nannten, kam mit einer Rose auf unseren Pastor zu, sagte ganz kurz, Name, ich liebe dich. Dieser war sehr erschrocken und nahm sie zur Seite und hat ein paar ernste Worte mit ihr geredet. Welche weiß ich nicht. Ist auch egal. Es gab mir sehr zu denken, und ich hatte wohl recht gehabt, mit meiner Vermutung. Heute weiß ich es besser, in meiner Zugehörigkeit zu dieser Gemeinde (ca 5 Jahre), sind mittlerweile 7 Ehen von Gemeindemitgliedern geschieden worden. Auch Recherchen über den Pastor waren nicht ganz ohne. Ich bin sehr erstaunt gewesen. Aber das, das war ja was ganz anderes.
Dazu kann ich nur sagen, geht´s am Sonntag mal nach vorn und bekennst deine Sünden, dann ist die Welt schon wieder in Ordnung, ansonsten kommt ja noch ein Sonntag, die Wiederholung.
Anmerkung: Diese besagte Schwester beklagt sich heute darüber, das ihr eigener Mann sie verlassen hat, obwohl sie selber diese Spielchen mit ihrem Nachbarn getrieben hat, rum knutschen und so.
Also diese zum Thema erstmal