Religion ist bloßes Rudelverhalten

@ Xedion65

Von mir aus auch auf den Atheismus. Ich habe mit dem Rudelverhalten schon deshalb kein Problem, weil meiner Ansicht nach Menschen auch nur Tiere sind. Und ich nicht krampfhaft dafür Argumente finden muss, warum wir so besonders sind!!

taibu6 schrieb: Ähm, ist die realität nicht so, wie ich sie beschrieben hab? Vielleicht nicht überall auf unserem Planeten (erde) zu 100 Prozent, aber im Durchschnitt, ne!

Ich weiß ja nicht wo du lebst, aber da wo ich her komme sieht die Sache ganz anders aus! Hast ne komische oder besser gesagt sehr einseitige Sicht der Realität! Schonmal was von Diakonia/Diakonie gehört?

Doji

Nun, mir scheint es fast so - und ich hoffe du nimmst das jetzt nicht persönlich - als ob du krampfhaft Argumente dafür suchen müsstest, warum Atheismus dem "Glauben" überlegen wäre. Wenn du mir jedoch mit dem Rudelverhalten zustimmst, bricht dein Eingangstext in sich zusammen. Religion ist dann nur eine Form des Rudels, genauso wie Atheismus und alles weitere. In sofern ist es eine Binsenweisheit, was du hier verkündest. Wobei man anmerken sollte, dass es viele Religionen gibt, die keinen "Übervater" als Gott propagieren. Wie kommt das? Was ist mit Religionen oder Philosophien, die an die eigene Verantwortung appellieren?

Welche Religionen haben denn keine "Überväter"?

eyecatcher

Pantheistische/Panentheistische Strömungen, Fernöstliche (z.B. Buddhismus, Vedanta), Religionen, viele Naturreligionen - die fallen mir spontan ein, wobei man wohl zwischen Religion und Philosophie unterscheiden könnte.

Xedion

Also Buddhismus und Vedanta sind für mich eher Philosophische Richtungen oder auch Lebenseinstellungen als Religionen.
Viele Natureligionen sehen aber etwa die Natur als oberste Instanz.

Also insgesamt sind das für mich nicht die Religionen, die Doji meint.
Also ich denke Doji hat sich eher auf die Buchreligionen/Abrahamitischen Religionen bezogen.

eyecatcher

Nun ja, Naturreligionen nehmen zumindest keinen allmächtigen Gott an. Sie verehren wohl die Natur, aber sicher nicht als "Anführer". Klar, die Grenze zwischen Philosophie und Religion ist schwammig, gerade dann aber sollte man es eindeutig spezifizieren. Religion ist nicht gleich Religion.

(leider) muss ich zustimmen, dass Buddhismus wirklich eher als Lebensphilosophie angesehen wird, und nicht als Religion. buddhisten meditieren ja nicht zu oder für einen Gott sondern für sich und ihren klaren geist, was ich sehr bewundere.

Ja mit den Naturreligionen stimmt das, wie du es sagst.
Also für mich ist der Buddhismus z.B. keine Religion ;)

@taibu

Wieso leider?
Ich finde es besser zu sagen, dass der Buddhismus nur im entfernteren Sinne eine Religion und eher eine Lebensphilosophie ist.

Buddhismus und Religion ist halt so eine Sache, denke darüber könnte man sich streiten :)
Eine einheitliche Definition von Religion gibt es meines Wissens nicht (es hat auch nix damit zu tun, ob man betet oder an jemand betet!), in sofern ist es schwer, da etwas einzuordnen. Wobei ich den Buddhismus auch eher als Philosophie sehen würde, im Zuge dieses Threads aber durchaus als "positives" Beispiel für Religionen anführen könnte.

@ Xedion65

Xedion65 schrieb:Ist nicht gerade Chauvinismus das, was die Religionen zu dem macht, was sie sind?

Na also zumindest im Islam. Mohammed war für seine Zeit ziemlich fortschrittlich. Da wurde dann eine Frau nur noch verprügelt, statt gesteinigt. Dann aber im Laufe mehrerer Jahrhunderte arroganten Chauvinismuses wurden die Frauen dazu verbannt, sich in Kleider zu hüllen, damit die Männer nicht in Versuchung geführt werden. Hallo, nach Mohammed sollten die Männer ihren Blick von den Frauen lenken und nicht den Blick der Welt auf die Frauen unmöglich machen. Ich sag ja gar nicht, dass das was im Namen von Religion verbreitet wird, grundsätzlich schlecht ist. (Die zehn Gebote waren für damals und sind auch heute noch toll. Doch muss man kein guter Christ sein, um sich an die Grundregeln gedeihlichen menschlichen Zusammenlebens zu halten.) Die Umsetzung und Verquerung aber durchaus. Und wirklich gefährlich wird es, wenn man Texte des Korans immer noch wörtlich und nicht zeitangemessen interpretiert und dann auch nur als Rechtfertigung anführen kann: "Das ist Allahs Wille." Und da damit dann Punkt. Schluss. Ende der Diskussion. Klasse!

Xedion65 schrieb:Was ist mit Religionen oder Philosophien, die an die eigene Verantwortung appellieren?

Nenne mir mal 3 der führenden Hauptreligionen, die dies tun.

Xedion65 schrieb:Nun, mir scheint es fast so - und ich hoffe du nimmst das jetzt nicht persönlich - als ob du krampfhaft Argumente dafür suchen müsstest, warum Atheismus dem "Glauben" überlegen wäre.

Nein, ich nehme das nicht persönlich. Und nein, ich suche nicht krampfhaft... Ich habe Argumente krampflos dafür gefunden, warum wir den Tieren nicht aufgrund des Glaubens haushoch überlegen sind.

Xedion65 schrieb:Wenn du mir jedoch mit dem Rudelverhalten zustimmst, bricht dein Eingangstext in sich zusammen. Religion ist dann nur eine Form des Rudels, genauso wie Atheismus und alles weitere

Na, das sage ich doch. Religion ist Rudelverhalten und damit nichts besonderes gegenüber "Atheismus und allem weiteren".

leider, weil du recht hast und ich mich damit einen schritt auf deine sichtweise zu bewege, obwohl wir in der Diskussion uns gegenüber stehen. davon lebt die diskussion.

@ eyecatcher

eyecatcher schrieb:Also insgesamt sind das für mich nicht die Religionen, die Doji meint.
Also ich denke Doji hat sich eher auf die Buchreligionen/Abrahamitischen Religionen bezogen.

Ja, hat Doji.

@taibu

:D oh wie schlimm... dann musst du jetzt wohl oder übel deine Meinung ändern, damit die Diskussion bestehen bleibt!

Also dem Inhalt des Eingangsposts kann ich nicht uneingeschränkt zustimmen.

Erstmal muss ich "Religion" in der Form hier definieren, ehe es durch meinen Beitrag zu Missverständnissen kommt: Unter Religion verstehe ich hier ein Konstrukt aus Regeln und Vorschriften, das nichts anderes zulässt.

Die Spiritualität liegt dem Menschen im Blut, und es ist gesund, sie auszuleben. Allerdings ist Religion ein Abklatsch von Spiritualität, ungefähr vergleichbar mit dem Unterschied zwischen "Demokratie" und dem, was heutzutage in Deutschland herrscht. Wenn ihr versteht *hust*

Jedenfalls: Religion bedeutet Macht für wenige und Unterdrückung des Einzelnen, auch wenn der es gar nicht immer merkt, bzw. oft nicht, und sie hindert den Menschen daran, seine natürliche Verbindung zum Göttlichen richtig auszuleben.

Außerdem verzerrt Religion das Gottesbild, die Sicht von der gesamten Umwelt, die eigene Wahrnehmung von Situationen etc. und den Umgang mit sich und anderen.

@Xedion

Xedion65 schrieb:Buddhismus und Religion ist halt so eine Sache, denke darüber könnte man sich streiten
Eine einheitliche Definition von Religion gibt es meines Wissens nicht (es hat auch nix damit zu tun, ob man betet oder an jemand betet!), in sofern ist es schwer, da etwas einzuordnen. Wobei ich den Buddhismus auch eher als Philosophie sehen würde, im Zuge dieses Threads aber durchaus als "positives" Beispiel für Religionen anführen könnte.

Sicherlich ist Religion nicht wirklich einer einheitlichen Definition zu zuordnen, aber ich denke gerade weil der Buddhismus sich von den anderen Religionen stärker unterscheidet ist er "positiver" zu betrachten, zumindest sehe ich das so.

Buddhismus ist keine Religion! Damit gehört es hier nicht hin! So kann die Diskussion weitergehen ohne mich auf die theistische Seite zu stellen.

@kaltesfeuer

dem ist nichts mehr hinzuzufügen......

kaltesfeuer schrieb:Jedenfalls: Religion bedeutet Macht für wenige und Unterdrückung des Einzelnen, auch wenn der es gar nicht immer merkt, bzw. oft nicht, und sie hindert den Menschen daran, seine natürliche Verbindung zum Göttlichen richtig auszuleben.

Außerdem kannst Du Religion wunderbar für verschiedene Zwecke einsetzen:

In schlechten Zeiten, als Beruhigungsmittel: Ihr müsst Euer Elend nur tapfer erdulden, im Jenseits wird dafür nur umso besser.

Oder zum Aufstacheln und Anheizen:
Ihr kennt den wahren Gott und werdet Euch nicht länger von den Ungläubigen (gemeint Christen nicht Atheisten, jedenfalls aus Sicht islamischer Koranlehrer) unterdrücken lassen - also ran an die Gewehre.