L2k schrieb:
nocredit gar geht so weit, dass er den "theistischen" Glauben grundsätzlich für die allermeisten Probleme dieser Welt verantwortlich macht. Dies ist aber ein Zerrbild. Denn es ist nicht der "theistische" Glaube an sich, sondern eine Instrumentalisierung von Massen. Und dieser Instrumentalisierung fallen vor allem ungebildete Menschen zum Opfer.
DeXtar:
Nein, nicht ganz. Durch den Glauben, der im Kopf dieser Menschen feststeckt, eröffnet sich ein vollkommen anderes Weltbild. Der "moderate" Gläubige huldigt dennoch einer Götterfigur, die Ungläubige in die Hölle schickt - und wie er das mit seiner normal verlangten Toleranz im Alltag vereinbaren will würde mich interessieren. Umso mehr bewundere ich ja solche Leute, die trotzdem tolerant sind, obwohl es ihr Gott im Prinzip nicht ist. Das ist nur eines der Probleme, die dabei entstehen!
Zu kurz gedacht! Du implizierst hier zum Beispiel, dass "theistischer" Glaube an eine Institution gebunden sein muss und "theistischer" Glaube immer dogmatisch sein "muss". Weder muss aber ein gläubiger Mensch an eine Institution Kirche glauben, noch das Schriftgut engstirnig auslegen oder es in Gänze oder weiten Teilen als Wort seines Gottes vorbehaltlos anerkennen.
Auch, wenn der überwiegende Teil der Theisten an bestimmte Institutionen gebunden ist, erleben wir doch mehr und mehr eine Individualität theistischen Glaubens, die dennoch dem Gegenüber eben dessen Meinung, dessen individuellen Glauben belassen kann, ohne hier zu (ver)urteilen. Von den Institutsanhängern werden solche gerne als Kulturchrist, Kulturmoslem, Kulturjude etc. bezeichnet (wiederum um eine Wertigkeit zu erzeugen).
Wenn also im Verlauf der Diskussion Theismus in Gänze als schädlich für die menschliche Entwicklung bezeichnet wird, so bin ich hier nicht damit einverstanden. Das ist das destruktive Element einer "atheistischen" Vorstellung von Glauben, die viel zu stark in schwarz und weiß abgrenzt.
Im übrigen gäbe es z.B. ohne Religion auch kein modernes Rechtswesen.