L2k schrieb:
Ich denke jeder, der dieses oder jenes behauptet und sich mit dem Mäntelchen der Wissenschaft schmückt, hat erst einmal wissenschaftlich korrekt darzulegen, wie er zu seinem Schluß gelangt.
Was hat das mit Wissenschaft zu tun? Die Wissenschaft baut keine Götter in ihre Theorien und Modelle ein, nicht mehr, nicht weniger!
Eben, weil Sie dies nicht tut, denn Glaube an ein höheres Wesen bewegt sich nun einmal außerhalb Ihrer Beweisführung und vor allem - mangels des nötigen Werkzeugs - außerhalb Ihrer Beweisführungsmöglichkeit (jedenfalls dann, wenn man die Sache rein "objektiv" betrachtet), sollte Sie auch keine Götter in Ihre Theorien einbauen.
So lange er dies nicht kann, arbeitet er nicht wissenschaftlich, sondern bewegt sich weiterhin auf dem Terrain der Mutmaßung und eines atheistischen Glaubensbildes.
Noch einmal für dich: Es gibt kein "atheistisches Glaubensbild"! Wann rafft ihr das endlich? Wie ich schon schrieb ist Atheismus (und Agnostizismus) als Einstellung (mit der man durch die Existenz streift) und Negation / infragestellung gegenüber eines Dogmas (Gott) zu verstehen.
Das ist wieder ein linguistisches Problem. Manch Einer hat eben ein "theistisches" Glaubensbild, andere rücken einen blinden Wissenschafts"glauben" oder den "egozentrischen" Glauben an sich selbst in das Zentrum. Wobei wir wieder bei der Goldwaage wären.
[Kurz zur Definition von Glauben (ein möglicher Ansatz von vielen, je nach Sichtweise):
Das Wort Glaube (auch Glauben) (indogermanisch leubh: „begehren, lieb haben, für lieb erklären, gutheißen, loben“)[1] wird neben der hier nicht behandelten Verwendung im Sinne von „etwas für wahr halten“ verwendet, um eine Grundhaltung des Vertrauens zu bezeichnen, v. a. [<-- Anmerkung meinerseits: steht für "vor allem" nicht für "ausschließlich"!] im Kontext religiöser Überzeugungen. Quelle: wikipedia (können wir aber gerne auch noch aus anderen Quellen heranziehen, wobei wir eventuell wieder bei einer Definitionsvielfalt ankommen)
L2k schrieb:
Als analytisch, vielleicht wissenschaftlich geprägter Mensch, muss ich mir von vornherein darüber im Klaren sein, dass ich die meisten großen Fragestellungen nur in Fragmenten auflösen kann.
Als Analytiker aber hättest Du auch das durchschauen müssen.
Die Degradierung des Atheismus zu einem Glauben verhilft den Theisten lediglich nur dazu, den Atheisten auf eine Ebene zu bringen, da er sich wohl aus "minderwertig" fühlt oder einfach nicht versteht, dass es auch anders gehen kann.
Als analytisch geprägter Mensch der Du bist (und ebenso "nocredit", der dies von sich behauptet), solltest Du bereits vorher gewusst haben, dass (Schwenk nach oben in die ersten beiden Blöcke) der "Glaube an ein höheres Wesen" nicht Inhalt einer beweiskräftigen wissenschaftlichen Diskussion sein kann (auch wenn manche Philosophen und Theologen dies nun wiederum als Lüge zu strafen versucht sind). Folglich: ist jedes pseudowissenschaftliche Geplänkel und Gestänkere gegen Glaubende nicht nur unhöflich und haltlos, sondern auch in höchstem Maße polemisch, egal wer hier wieder Lämmchen spielen will und sich den Schuh einer Verunglimpfung von Glaubensbildern nicht anziehen will, obgleich hier unentwegt diese Übung vorangetrieben wird.
Und schon wieder unterstellst Du, dass man Dir an Deinen "atheistisch" geprägten Glaubenskarren pissen will. Darum geht es hier gar nicht. Ist es nicht vielmehr so, dass ein, zwei Personen hier vehement gläubige Menschen als grundsätzlich naiv darstellen wollen, weil Ihnen jede Art Glauben suspekt ist und unnütz erscheint?
nocredit gar geht so weit, dass er den "theistischen" Glauben grundsätzlich für die allermeisten Probleme dieser Welt verantwortlich macht. Dies ist aber ein Zerrbild. Denn es ist nicht der "theistische" Glaube an sich, sondern eine Instrumentalisierung von Massen. Und dieser Instrumentalisierung fallen vor allem ungebildete Menschen zum Opfer.
--> These: Auch in einer vollkommen oder zumindest oberflächlich augenscheinlich atheistisch geprägten Kultur kann man Massen instrumentalisieren.
Das Nazi-Regime war zwar nur oberflächlich atheistisch geprägt...in Wirklichkeit verbarg sich dahinter bei nicht wenigen Personen ein unheilvoll geprägter neuheidnischer Kult... - aber wir wollen hier nicht zu tief ausholen, deshalb in Kürze: Mir kann schwerlich jemand weis machen, dass ein Dr. Josef Mengele ein "theistisch" geprägtes Weltbild hatte, als er im "Dienst der Wissenschaft" tausende Menschen als humanes Material "entsorgte".
...Schreiben, schreiben, schreiben.... ich habe besseres zu tun, als jeden einzelnen Eurer Sätze zu analysieren....denn, ich habe auch sonntags nicht unbedingt Freizeit...lese aber immer quer mit.
Wie ich schon schrieb: Die Dosis macht das Gift. Auch theistisch geprägte Menschen sind (in den allermeisten Fällen) von Vernunft geprägt. Wieso also fällt es Euch so schwer, diese Menschen in diesem Ihren Glauben zu belassen und Euch in dem Eurigen (wie auch immer dieser geartet sein mag). Ist atheistische Herabstufung von und Hetze gegen Glauben weniger fanatisch? Mitnichten!
Für Euch einmal zum Nachdenken, dass bloße Logik nicht der Weisheit letzter Schluß ist:
"Die goldene Regel" (nur auszugsweise):
Im Buddhismus: "Verletze nicht andere auf Wegen, die Dir selbst als verletzend erscheinen." Udanavarga 5, 18
Christentum: "Alles, was ihr euch von den Menschen erwartet, das tut ihnen auch." Die Bibel, Neues Testament, Mattäus 7,12
Konfuzianismus: "Tue anderen nicht, was du nicht möchtest, das sie dir tun." Analekte 15,23
Hinduismus: "Man soll sich nie auf eine Weise gegen andere betragen, die einem selbst zuwider ist. Dies ist der Kern aller Moral. Alles andere entspringt selbstsüchtiger Begierde" Mahabharata 114,8
Islam: "Niemand von Euch ist ein Gläubiger, bevor er nicht für seinen Bruder wünscht, was er für sich selbst begehrt." Yahia bin Sharaful-Deen An-Nawawi: 40 Hadithe [13]
...usw. usf.
Ich bin nicht sonderlich gläubig und Institute des Glaubens sind mir zuwider. So ergeht es vielen Menschen. Und es ist ein guter Ratschluß, jedem Menschen seinen "eigenen" Glauben zu belassen, wenn man Frieden halten will (Theist oder Atheist). Viele Wissenschaftler waren durchaus auch vom Glauben an ein höheres Wesen geprägt, für einige, wie bereits eine andere Userin hier schrieb "eine Quelle der Inspiration". So kann ich weder Extremismus oder "fanatische" Argumentationssucht der einen, wie der anderen Seiten "ertragen".