@NiselprimAlso, ich hab mir das Ganze gedanklich ein wenig zurecht gerückt. Wenn ich mich ausführlicher mit dem Thema auseinander setzen soll, dann brauche ich mehr Zeit als ein paar Tage, da ich auch noch andere Verpflichtungen und "Projekte" habe. Um Dir nochmals meinen Standpunkt darzulege:
Ich finde, man sollt bei der Interpretation der Offenbarung vorsichtig sein. Es ist ein Gebiet, bei dem viele von anderen abschreiben. Es entstehen Zirkelbezüge. Bei der Abgleichung der Zeilen der Offenbarung mit der Geschichte, geschieht es oft, dass der Spielraum, dem einem die Offenbarung offenlässt recht grosszügig ausgenützt wird. Vergleicht man verschiedene Interpretationen,findet man dort neben Gemeinsamkeiten auch viele Unterschiede mit den entsprechnenden Begründungen.
Interessanter finde ich die Beweggründe, die meist eine ganze Gruppierung veranlasst, solche Überlegungen unters Volk zu bringen. Meist dient es nicht einer Standortbestimmung, sondern es geht dabei um Kontrolle. Gegen ein offenes Suchen ist nichts einzuwenden. Oftmals geschieht es aber, dass Betroffene sich kurz vor dem Untergang wähnen und auf die göttliche Entrückung bauen. Es gibt bis weit zurück in der Geschichte, in denen irgendwer die baldige Rückkehr von Jesus Christus verkündigt. Ist das eine Wunschdenken, eine Flucht vor der eigenen Sterblichkeit? Man bedenke, bei der tatsächlichen Rückkehr und gleichzeitiger Errettung entgeht man dem weltlichen Sterben. Die Zeichen zu erkennen ist eine Sache für sich. Über die Jahrhunderte wurden sie imme wieder anders gedeutet. In jeder Epoche wird nach der Erfüllung der Prophezeiung gesucht. Unter anderem mit dem Rechenschieber. Wieso ist es so wichtig, den genauen Zeitpunkt zu ermitteln. Erstens einmal steht der Gott der Bibel ausserhalb jedes Zeitbegriffs und selbst Jesus selbst konnte den Tag nicht offenbaren, da dieser nur seinem Vater im Himmel alleine bekannt war. Alles andere ist rein spekulativ. Wenn es darum geht, die Zeichen der Zeit zu erkennen, so ist das aber auf persönlicher Ebene so zu verstehen, dass man in sich geht und sich aus freien Stücken an die Gebote hält. Es geht um die persönliche Menschwerdung, und nicht darum, eine gross angelegte Gegenbwegung auszulösen, um das ganze aufzuhalten. Schon im Jahr Eintausend n. Chr. wurde die tatsächliche Wiederkunft des Herrn erwartet. Das ist aber wieder eine Geschichte für sich. Für mich ist die Offenbarung nicht das entscheidende Buch in der Bibel, nur dasjenige, das die Menschen am meisten fasziniert. Sollte man aber das Ganze wirklich verstehen wollen, kommt man nicht darum herum, die ganze Bibel zu kennen. Man liest eigentlich bei keinem Buch einfach nur das letzte Kapitel, und kennt dann die ganze Geschichte.