@SenfkornEthno-Soziologie
... und die entstehung von Religionen...
http://www.broeckers.com/Kap7.htmlist aber nur ein Beispiel von vielen...
ich kopiere etwas daraus:
***...Im Mittelpunkt ihres Kults steht die Einnahme eines als heilig verehrten Pilzes, dessen halluzinogener Wirkstoff Psilocybin eng mit denen des Mutterkorns verwandt ist. Ähnlich wie das Meskalin des Peyote-Kaktus, den andere mexikanische Stämme als sakrale Droge verwenden, oder der Wirkstoff des Fliegenpilzes, dem „Soma“ der archaischen Priester-Schamanen in Sibirien und Indien. Die übereinstimmenden Berichte, auf die der Pilz - Ethnologe Wasson bei diesen Völkern stieß - der Pilz als „Draht“ zur Kommunikation mit dem Übernatürlichen - ließen ihn schon damals vermuten, daß auch das klassische Griechenland in seiner rituellen Festung Eleusis Halluzinogene verwandte.***
Doch die Altertumsforscher, die er daraufhin ansprach, taten seine Vermutung als völligen Unsinn ab. Das „Gesehene“, von dem die Initiierten berichten, hielten sie für kultische Gegenstände, den „heiligen Trank“ für Wein: nach herrschender Meinung wurde den Pilgern in Eleusis eine sakrale Theateraufführung zuteil, eine Art Oberammergau antik. Selbst wenn ein einfacher griechischer Hirte durch ein solches Mysterienspiel und einen Schluck Wein durchaus zu beeindrucken gewesen sein mag, städtische Intellektuelle wie Platon oder Cicero dürften davon aber kaum derart berührt worden sein. Mit Theater und „Show“ waren sie ebenso vertraut wie mit Musik, Tanz und berauschenden Getränken. Dem Wein bei ihren Gelagen und Symposien war häufig Opium zugesetzt, Rausch und Ekstase waren im Griechenland dieser Epoche alles andere als unbekannt. Genauso wenig ist zu erwarten, daß die Philosophen und Schriftsteller ihren kritischen Verstand freiwillig an der Garderobe des eleusischen Tempels abgaben – nein, sie mußten dort etwas erlebt haben, was selbst den kynischen Schandmäulern die Sprache verschlug.
Zu Hilfe bei der Aufdeckung des Rätsels kam ein öffentlicher Skandal im Athen des Jahres 415 v.Chr., von dem in fragmentarisch erhaltenen Prozeßakten die Rede ist: Das eleusische Geheimnis war profanisiert worden, aristokratische Bürger hatten ihren Gästen den visionären Trank als Partyvergnügen angeboten und mußten sich dafür vor Gericht verantworten. (...)
...an anderer Stelle geht´s so weiter...
Im Gegenteil: Es verbindet die Kulturgeschichte des Abendlandes mit der Kultur- und Religionsgeschichte anderer Erdteile, denn überall auf der Welt haben die Völker für den Blick über den Zaun von Raumzeit und Sterblichkeit auf die Hilfe von Pflanzen zurückgegriffen
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Gruss