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Koman schrieb am 08.12.2017:@Dawnclaude Vorislamischer GlaubeIn der Vorstellungswelt der Araber vor Mohammed waren Dschinn Wüstengeister (Nymphen, Satyrn). Aus einigen Koranstellen (Sure 37,158; 6,128; 72,6) lässt sich rückschließen, dass die Mekkaner die Dschinn als Verwandte Gottes sahen, ihnen opferten und von ihnen Hilfe erwarteten. Koranische AussagenLaut Koran wurden die Dschinn von Gott aus Feuer geschaffen (Sure 55,15). Sie werden damit von den aus Ton geschaffenen Menschen und den aus Licht geschaffenen Engeln und Satanen (Dämonen) unterschieden. Die Frage ob der Teufel (Iblis) den Engeln oder den Dschinn zuzuordnen sei, wird im Koran nicht eindeutig beantwortet. In Sure 18,50 wird von ihm behauptet: „Er gehörte zu den Dschinn“. An anderen Stellen (2,34; 7,11ff; 15,28-33 und andere) wird er offensichtlich unter die Engel eingereiht. Die Dschinn wurden wie die Menschen geschaffen, Gott zu dienen (51,56). Deshalb sendet Gott auch zu ihnen Gesandte „aus ihrer Mitte“, um sie vor dem Gericht zu warnen (6,130). Ausführlich wird in Sure 72 (der Titel dieser Sure ist „Die Dschinn”) geschildert, wie auch eine Schar Dschinn der Verkündigung Mohammeds zuhört und einige von ihnen zu Muslimen werden (vgl. auch 46,29-31). Laut Koran gibt es also gute und böse, gottlose und fromme Dschinn. Die bösen Dschinn können dem Menschen schaden (114,6). Ein anderer Dschinn hingegen bietet dem König Salomo seine magischen Kräfte https://www.orientdienst.de/muslime/minikurs/dschinn/ (Archiv-Version vom 14.09.2017)
also wenn ich das lese, mit den Djinns als "Feuergeistern", kommt mir unmittelbar der Zoroastrismus in den Sinn, eine Religion gegründet irgendwann zwischen 2. und 1. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung, also vor ca. 3000 Jahren, in der die Elemente und ganz besonders das Feuer verehrt wurden (wegen "ewig brennender Feuer" in den betreffenden Gebieten, gespeist von natürlichem Erdgas, was die Menschen damals allerdings nicht wußten). Und auch altägyptische Legenden betreffend die Göttin Sachmet, die Löwenköpfige, die wegen ihrer Unberechenbarkeit, Gefährlichkeit und mörderischer Wildheit auch gern mit Feuer (Sachmets heißer Atem = Wüstenwinde, Sachmet verbrennt die Feinde des Pharaos) assoziiert wurde. Die koranischen Djinns scheinen also als Wüstengeister und Feuerwesen verballhornte Überreste früherer Religionen, insbesondere der ägyptischen, zu sein, die korantauglich zu engelsähnlichen, dem Gott Allah unterworfenen Wesen umfunktioniert wurden.
(Nicht gerade ein Einzelfall, daß sich "heidnische" Wesen oder Götter in veränderter Form in den Buchreligionen wiederfinden.)
Aber ein Beweis für ihre reale Existenz steht nach wie vor aus. Da hüpfen in einem Post ein paar Rekruten auf Nachtmarsch durch die Pampa und sehen irgendein "Wesen" auftauchen, vor dem sie Reißaus nehmen, und irgendwer (mit vermutlich muslimischem Hintergrund) kommt auf die Idee, es müßte ein Djinn sein. Frag ich warum?
Warum nicht irgendein Schmuggler oder Aussteiger, der da sein verstecktes Nest hatte und sich beim unerwarteten Anblick der Rekruten sofort wieder verkrochen hat, ein klassisches Irrlicht oder eine der unzähligen Spukgestalten europäischen Ursprungs, irgendeine Weiße Dame oder ein spukendes Mordopfer, an denen die europäische Sagenwelt so reich ist (wer braucht da eingeschleppte orientalische Spukgespenster?), oder, ganz peinlich, es könnte auch ein Ausbilder in einem gut getarnten Unterstand gewesen sein, der mal so testen wollte, wie mutig seine Rekruten sind, und peinlicherweise feststellen mußte, daß die das Hasenpanier ergriffen. Statt wie andere Rekruten so hundert Jahre früher, die wahrscheinlich mit einem schneidigen "Halt wer da!" mit angeschlagenem Gewehr oder Bajonett auf den "Spuk" losgegangen wären.
Aber die heutige Generation ist eben mit Akte X- und Poltergeist- Filmen geistig verseucht. Kein Mut mehr da, wenn irgendwas gruselig aussieht. Denn dann "muß" es natürlich ein Spuk sein, wenn nicht ganz eindeutig ein Bettlaken zu sehen ist.
Peinlich, echt, sowas.